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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weil-Weninger, Band 54
Seite - 17 -
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Weimann Weinacht größeren Städten ausstellte, wo sie all- gemeine Bewunderung erregte. Sowohl die ^dee, welche diesem Werke zu Grunde liegt, als die ganze Construction dessel- ben ist Weimann's ausschließliches Eigenthum. Das Ganze stellt eine Kirche mit zwei Glockenthürmen und eine Uhr in der Wtte dar. Im Hintergrunde erblickt man das Flachbild einer Land- schaft. Die Uhr zeigt außer den Stunden und Minuten auch den Tag und Monat, den Eintritt und die Dauer der Jahres- zeiten an' ferner veranschaulicht sie die Bewegung der Erde um die Sonne, die jedesmalige Stellung der Erde zum Thierkreise und den Lauf und die Phasen des Mondes. Ueber der Land- schaft, die ihren Typus nach den Jahres- zeiten ändert, geht die Sonne täglich zur entsprechenden Zeit auf und unter. Mit dieser Darstellung aus dem astronomisch- physicalischen Gebiete steht in dem Uhr- werke noch das folgende Automatenspiel in Verbindung. Jede Viertelstunde schrei- ten die zwölf Apostel, abgeholt von einem Hahn, der auf der Galerie unter der Nhr gleichsam Wache hält, über die Galerie, durch ein und dieselbe sich öffnende und wieder sich schließende Pforte aus- und eingehend. Früh, Mittags nnd Abends läutet ein Knabe auf emem der Thürme das „Ave Maria". Dann kniet vor der Kirche ein Weib nieder, faltet die Hände, und ein Knabe zieht, den Hut. Ist das Lauten verklungen, so nehmen Weib und Knabe ihre ursprüngliche Stellung wieder ein. Um zehn Uhr Vormittags wird in der Kirche Mefse gelesen und um vier Uhr Nachmittags der Segen gehalten. Glocken, geläute von beiden Thürmen ladet dazu ein' nun füllen die Betstühle in der Kirche sich mit Leuten, der Priester er» scheint, verrichtet die kirchlichen Bräuche der Messe, geht jetzt zur rechten, dann! v. Wurzb ach, biogr, Lexikon. I^IV. ^ zur linken Seite des Altars, hebt die Hostie, dann den Kelch empor, wendet sich um, breitet die Hände ans u. s. w. Nach dem Gottesdienst, der vom Orgel- spiele begleitet wird, entfernt sich Alles wieder aus der Kirche. Sämmtliche Dar- stellungen entwickeln sich, wenn man die Uhr ihrem natürlichen Gange überläßt, ohne Nachhilfe regelmäßig, und stimmen die astronomischen Erscheinungen genau mit der Wirklichkeit überein. Wenn aber der Mechaniker sein Werk den Besuchern vorzeigt, so wird durch einen besonderen Mechanismus der Uhrgang beschleunigt und durch besondere Vorrichtungen die oben beschriebene Vorstellung in einer Stunde durchgeführt. Nach einer unserer Quellen wäre Joseph Weimann seines Zeichens Uhrmacher in Königgrätz; eine andere macht aus ihm einen Son» derl ing, bleibt aber die Gründe schul» dig, warum sie ihn so nennt. Doch nicht, weil er ein ebenso schönes als merkwür- diges Kunstwerk ohne fremde Beihilfe zusammengesetzt und dadurch ein mecha- nisches Kunstgenie bekundet hat, das nur selten vorkommt? T heater 'Zeitung. Von Adolph Bäuerle (Wien. gr. 4".) i858. Nr. i88. S. 78i. — Rum bürg er Anzeiger (Localblatt. 4".) 1837. Nr. 36: „Eine neue Kunstuhr". — Neue Zeit (Olmützer Lomlblatt) t857, Nr. 2U2: „Ein mechanisches Kunstwerk". — Buz ener Zei tung, 1864, Nr. 183: „Gine kunstvolle Uhr". Eines Malers Weimann — ohne Angabe des Taufnamens — gedenkt Franä T s ch i s ch k a in seinem Werke: „Kunst und Alterthum in: österreichischen Kaiserstaate" S. 12l, indem cr unter den Altalblättern der Kirche des Ttifteö St. Florian eine „heilige Anna" von Weimann anführt, welchen Künstler wir bei Nagler und in anderen Werken über Kunfi und Künstler Oesterreichs vergebens suchen. Wcillllcht, Matthäus (Priester der Gesellschaft Jesu, gcb. zu Schwezko- 20. Juni 188«.^ 2
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weil-Weninger, Band 54
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weil-Weninger
Band
54
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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