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Meiner, Johann Paul Meiner. Johann Paul
Weiner mehrere humoristische Aufsatze,
dann ein Cyclus „Feierabendlieder" und
Liebesbriefe"' in der von Mehoffeu
:u Lemberg gegründeten „Galizia" die
Novelle „Die Wachsfigur"; in der schon
erwähnten von Rohrer veilegten ..Mo-
ravia", in welcher er sich als einer der
fleißigsten Mitarbeiter erweist, außer zahl-
reichen kleineren Aufsätzen wechselnden
Inhalts folgende: die große Erzählung
aus dem Mittelalter „Der Fluch", das
Lebensbild „Der letzte Termin", die
vaterländische Novelle „Die Schweden
in Iglau", die Skizze aus dem Wander-
leben eines Tischlergesellen „Ausgestor-
ben", die botanische Mythe „Die Esche",
die historische Skizze aus Englands Ge-
schichte „Der Zweikampf", die humo-
ristische Erzählung ..Bekenntnisse eines
armen Poeten", die Dorfgeschichte „ Im
Tabakhüttchen", die Novelle „Das Preis-
stück", dann die größere Novelle „Der
Advocat", welche der Verfasser selbst für
seine beste Arbeit erklärte, die Burleske
aus dem Provinzleben „Ein Lichtbratel
und seine Folgen", „Die phantastischen
Verhandlungen vor dem Tribunal der
Modogöttin" und „Der Damenmignon-
kalender" u. d. m.; „Der Pilger", eine
commerciell»belletristische Zeitschrift, d!e
zuerst der Schriftsteller Schall aus
Carlstadt in Croatien, später Eduard
Brei er herausgab, enthalt von Wei>
ner die Novelle „Circe", das Märchen
für große und kleine Kinder „Wie man
sich irren -kann", den Sommernacht^
träum „1941", die Erzählung nach einer
wahren Begebenheit ..Semmelchristel",
die Novelle nach einer italienischen Hand»
schrift „Die Weihe der Pflicht"; ferner
«Die satyrischen Crayonskizzen" und
den Roman „Der Krüppel", der auch als
Brochure besonders erschien, und im
Beiblatt „Prag" der Zeitschrift „Ost und Weft" aufgenommen wurde; in einem
anderen deutscben, zu seiner Zeit viel
verbreiteten Unterhaltungsblatte, den
von Medau zu Prag verlegten „Erinne-
rungen", finden sich von Weiner die
Novellen: „Die Lebenstinctur" und
„Aus dem Tagebuche eines Dichters".
Für die von I . N. End ers in Neu-
titschein herausgegebenen „Blumen aus
dem Morgenlande" schrieb er „Eine
Duellgeschichte", nach einer wahren B^
gebenheit; für den Ebersberg'schen
„Zuschauer" außer den erwähnten histo-
rischen Skizzen die Erzählung „Der Frei-
geist"; für die „Bellona", einen Kriegen
almanach für 1844, die Erzählung „Drei
Söhne", aus den Papieren eines österrei-
chischen Officiers, und für Iurende's
„Vaterländischen Pilger" die Erzähl
lungen „Baronesse Rosa" und „Ein.'
Teufelsgeschichte". Die Bewegung 1848
gab vorderhand aller Belletristik und
auch der österreichischen den Todesstoß.
Weiner, der den Sommer genannten
Jahres in Wien verlebte, sckrieb nun für
die „Brünner Zeitung" und Bäuerle'ö
„Theater-Zeitung" einige finanzwirth-
schaflliche Artikel, trat mit der von Karl
Haas in Wien verlegten, in ihrer ersten
Nummer am 2. Mai herausgekommenen
von I . (5. Sckall redigirten „Wiener
Schnellpost" in Verbindung, brach diese
jedoch nach kurzer Zeit wieder ab. als
die Ereignisse eine Wendung nahmen,
welche ihm jede weitere Theilnahme auf
publizistischem Gebiete verleideten. Indeß
zeigt er in den in Nr. 30 erschienenen
/Fibelreimen" Freimuth und schlagferti-
gen Witz, wie z. B. der Fibelverä auf
den König von Preußen lautet:
„Futterkörner meinen hungrigen Hüh-
nern, ^ Granaten und Bomben meinen
lieben Berlinern"; oder an das Volk
von Bayern: „Waö keinem Mannes-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Band 54
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weil-Weninger
- Band
- 54
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon