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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 75 -
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Werner. Zacharias Werner, Zacharias hafteste gefesselt, die Nacht hindurch und! empfahl am nächsten Morgen, als er bei I f f l a n d wieder vorsprach, demselben den Autor auf das dringendste. Durch I f f l and kam der Name des Dichters in weiteren Kreisen herum. Staatsminister von Beyme sprach über den Verfasser mit Staatsminister von Schrott er, dem die maurerische Tendenz der Dich> tung schon früher angenehm aufgefallen war, und Werner wurde ohne sein eigenes Zuthun von Warschau nach Berlin versetzt, wohin er am 14. October 1803 reiste. Dort eröffnete sich ihm eine neue Welt, welche bei dem vorherrschend polnischen Publicum in Warschau für den deutschen Poeten nicht zu finden war. Nicht nur im Hause seines Ministers Schrötter, seines Verlegers Sander und bei anderen geistig hochstehenden Familien fand er die gastlichste Auf- nähme, er knüpfte auch freundschaftlichen Umgang an mit Männern, welche zu den Koryphäen des Geistes in dem damaligen Spree-Athen zählten, mit Johannes von Mül ler , Fichte, H i r t , Schadow, Uh den, mit den .Künstlern der Berliner Bühne, namentlich mit der Unzel» mann-Beth mann, und da seine Be> rufung weniger des Dienstes wegen, son» dern uin einem ausgesprochenen Talente Gelegenheit zur Entfaltung zu bieten, erfolgt war, sah er sich auch amtlich wenig beschäftigt und lebte dieses letzte Jahr vor der feindlichen Invasion — denn am 14. October 1806 ward die un- glückliche Schlacht von Jena geschlagen — ganz seiner Muse und schuf das be» rühmte Stück: „Martin Luther oder '"die Weihe der Kraft". Mit seiner Auf» führung erlebte das Schauspiel, in wel< chem I f f l and Luther's Rolle spielte, einen so sensationellen Erfolg, daß dieser berühmte Mime mit dem Manusccipte von Stadt zu Stadt reiste und es dem Publicnm Abends öffentlich vorlas. Als aber im October 1806 die siegreichen Franzosen in Berlin einrückten und es zur Trennung Lud- und Neu-Ostpreußens vom preußischen Staate kam, wurden zu gleicher Zeit die Dienstverhältnisse sammt» licher bei diesen Departements angestellt gewesenen Beamten, also auch Wer» ne r's aufgelöst. Im Dichterruhme schwel« gend, vernachlässigte er seine dritte Frau, die er 1801 in Warschau geheiratet hatte, und die von Allen, so sie kannten, als liebenswürdig geschildert wird. Die Folge davon war die Auflösung der Ehe, welche mit Einwilligung beider Theile geschah. Nun fesselten ihn weder Dienst noch Fami- lienbande, und nachdem er noch den Winter 1806 in Berlin geblieben, ging er im Sommer 180? auf Reisen. Zunächst besuckte er Plag und Wien. von welchen beiden Städten er sich sehr angezogen fühlte, im Spätherbst begab er sich über München, wo er Iakobi's und Schel» ling's Bekanntschaft machte, nach Frank« fürt a. M., Köln, dann nach Gotha, wo er bei dem geistvollen Herzog freundliche Aufnahme fand, endlich nach Jena und Weimar. In letzterer Stadt verstand er es sogar, Goethe's, der sich fremden literarischen Persönlichkeiten gegenüber gewöhnlich sehr zugeknöpft verhielt, Theilnahme zu erregen, fand bcim^erzog Karl Angust huldvolle Aufnahme und blieb drei Monate daselbst. Im Früh- ' jähr 1808 kehrte er nach Berlin zurück, wo er den Einzug Napoleons sah. Von dort reiste er im Sommer in die Schweiz, traf bei einem Sonnenauf» gang auf dem Rigi mit dem damaligen Kronprinzen von Bayern. Ludwig, zusammen und lernte dnrch ihn dann bei dem schweizerischen Volksfeste zu Inter» laken die berühmte Madame Stae l
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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