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Mesemae! 433 Wessel
Nun lebte thatsächlich in der ersten
Hälfte des laufenden Jahrhunderts ein
Schriftsteller, der sich L. M. Weschel
nannle, in Wien, und von diesem finden
wir in „Selam. Ein Almanach für
Freunde des Mannigfaltigen auf das
Jahr 1813. Herausgegeben von I . F.
Castelli" zwei Idyllen: „Der Abend-
fegen" in Versen und „Das Lied der
Nachtigall" in Prosa und zwei Allego-
rien: „Der Knabe an der Fluth" und
„Das Mädchen am Bache", beide in ge>
reimten Versen, worin Phantasie und
schwungvolle Spracke nicht fehlen. Die
Initialen 3. M. stimmen mit den Tauf»
namen Leopold Matth ias; über seine
historischen Gemälde jedoch, da ihn P a-
tuzzi als Historienmaler anfühlt, konn-
ten wir nichts erkunden. Hingegen ge>
denkt Nagler in seinem Künftlerlexikon
eines Karl Weschel, der in den Vier»
ziger«Iahren in Wien lebte und Thiere,
besonders Fische malte. I n der Jahres-
ausstellung der k. k. Akademie der bil-
denden Künste bei St. Anna in Wien
1844 waren auch von diesem in Oel ge^
malt „VciZ2Ü5che" zu sehen.
Wcsdin, Philipp,
siehe:
Bartholomiio
PaulitNls von St. j M . I, S. da 18lll) nach Oesterreich, wo sie ihren
bleibenden Wohnsitz aufschlug. Da im
l Merichause große Vorliebe für deutsche
! Bildung und Literatur waltete, erlernte
>
sie die deutsche Sprache schon als Kind,
^ zugleich aber kamen ihr die zwei Lory»
phäen der französischen und deutschen
Literatur Racine und St i l l e r in die
Hände. Allmälig bildete sie sich im
Deutschen so fertig heraus, daß sie es mit
schöngeistigen Arbeiten versuchte, welche
sie dem österreichischen Dichter Leopold
«Kompert M . XII, S. 404^ vor-
j legte, der dieselben so bedeutend fand,
! daß er keinen Anstand nahm, die Schrift-
! stellerin dem deurschen Publicum vorzu»
! führen. So erschienen denn in der im
Verlage der lithographisch » artistischen
! Anstalt (Zamarski und Dittmarfch)
! ausgegebenen deutscken Romanbiblio»
' th'ek: „Nrei
ck'rsllhlnnssrn uns dir Flunenmelt",
^2 Bände, von Adele Wesemael
^ sWien 1863), denen ein Vorwort von
! L. Kompert vorangeht, und diesen
5 folgte: „Zarali. Numun". 2 Bände ,Han«
! nover 1872, Rümvlcr, 8".).
! Brummer (?<ran;). Douiscvcs Dichterlerikon
! (Eichstätt und Tturt^n 1877. Biüll, 4".)
Bd. I I , 3, 4^ ,2.
Weselski, dann Weselsky, Franz,
Friedrich und Philipp, siehe: Peselsky,
Peter Md. 1^, in den Quellen, S. 4 «3,
Nr. 2, 3, 4 und 3 j^.
Wesemael, Adele (Schrift stelle-
r in , geb. zu Mecheln in Belgien
1823). Die Dame ist unter dein Pseu-
donym Her mine Wild in der Lite»
ratur bekannt. Sie stammt aus einer
niederländischen Familie — ihr Vater
war aus Brügge, ihre Mutter aus Genf
— kam aber bereits als dreizehnjähriges
Mädchen 1838 nach Sachsen und von Nessel, Eduard (Journalist, geb.
zu Wormdit in Ostpreußen 1822, gest.
in Wien 26. Jänner 1879). ssr studirte
an der Königsberger Hochschule classische
Philologie, ein Schüler C. A.Lobeck's
und ein Studiengenosse des nachmaligen
Ministers Hobrecht, Ludwig Fried»
lander's und des Botschafters Keu»
dell, mit denen er noch in späteren
Jahren, 1877, in den Bergen Tirols und
des Salzkammergutes ein heiteres Wieder«
sehen feierte. Einige Zeit lag er dem
Unterrichtertheilen ob, dann gab er diese
Richtung auf und ging 1847 nach Lei .
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon