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Wiedenftld) Wilhelm Miederkehr
wählt, mit Umsicht, Eifer und Nnpartei'
lichkeit bekleidete. I n dieser seiner amt'
lichen Stellung förderte er nun die In-
teressen Schlesiens, mit Hintansetzung
seines eigenen Vortheils, mit allen ihm
zu Gebote stehenden Kräften. Als i851
der Kaiser auch die Provinz Schlesien
besuchte, veranstaltete Wiedenfeld
innerhalb der kurzen Frist von nur drei
Wochen in Troppau eine schlesische
dustrie-Ausstellung. Wiederholt schloß er
sich bei wichtigen Anlässen, welche Schle
sien betrafen, den nach Wien ensendeten
Deputationen an; so um den Bau der
Schönbrunn'Troppauer Flügelbahn zu
befürworten; dann wegen Bewilligung
einer Bankfiliale für Troppau; wegen
Errichtung der Oberrealschule daselbst;
ferner verdankt ihm wesentlich Bielitz die
Errichtung einer Bankfiliale, Troppau
diejenige einer Handelsschule, und dann
wirkte er mit dem Kammermitgliede
Hohenegger vornehmlich zur Erlan»
gung einer Eisenbahnverbindung für den
Teschener Kreis. Und so war es Wieden-
feld, welcher das Wohl Schlesiens und
das örtliche Interesse der einzelnen Be»
zirke und Gemeinden dieses Landes bei
jeder sich ihm darbietenden Gelegenheit
mit allen seinen Kräften förderte. Der
Monarch zeichnete ihn 4860 mit dem
Ritterkreuze des Franz Joseph-Ordens,
dann mit dem Orden der eisernen Krone
dritter Classe aus, welcher Verleihung
statutengemäß die Erhebung in den öfter»
reichischen Ritterstand folgte. 1866 beging
Wiedenfeld das fünfzigjährige Iubi«
läum als Kaufmann, welches er noch
acht Jahre überlebte. Der Statthalter
von Oberösterreich Otto Freiherr von
Wiedenfeld ^siehe daneben in den
Quellens ist sein Sohn.
Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta.
4".) 1874. Nr. 336. — Roman-Zei tung (Berlin. Otto Ianke. 4«) 1873. Bd. I I ,
Sp. 136. — Die Urne. Jahrbuch für all»
gemeine Nekrologie. Von vr . H. Schramm«
Macdonald (Leipzig. Thiele. 8".) I I . Jahr»
gang (1874). S. 181.
Porträt. Tresslicher Holzschnitt von F. Gesch
in der „Silesia". Kalender für das Herzog»
thum Schlesien, das benachbarte Mähren.
Galizien und Ungarn. I I . Jahrg. (1866). S. 38.
Wi lhelm Ritter von Wiedenfeld ist der
Va.er Ottos Freiherrn von Wiedenfcld
(geb. 16. November 1818, gest. zu Alt Aussee
am 3. August 1877). Der Freiherr Otto
widmete sich dem Staatsdienste, arbeitete
viele Jahre bei der niederösterreichischen Statt»
halterei, bei welcher er als einer der tüch»
tigsten Beamten galt. und kam dann als
Sectionschef in das Ackerbauministerium, dem
er auch kurze Zeit als Leiter vorstand. Darauf
wurde er als Nachfolger des nach Wien be»
rufenen Statthalters Freiherrn von Conrad
an die Spitze der Verwaltung Oberösterreichs
berufen, wo er eine Reihe von Jahren in
verdienstlichster Weise wirkte. I n einem ihm
gewidmeten Nachrufe heißt es: „Freiherr von
Wiedenfeld war ein ebenso kenntnißreicher
als feingebildeter Beamter, ein Administrator
von geradezu hervorragenden Fähigkeiten. Er
besaß ein ungewöhnliches Maß von admini»
strativer Erfahrung, war jederzeit von muster-
hafter Pflichttreue und dabei von einer Urba»
nität im Verkehre, die seine Person Jeder»
mann sympathisch erscheinen ließ." Der Baiser
zeichnete auch den verdienstvollen Beamten
im April 1863 durch den Orden der eisernen
Krone dritter Classe und im April 1874
durch das Commandeurkreuz des Leopold»
ordens aus, welchem statutengemäß die Erhe»
bung in den österreichischen Freiherrcnstand
folgte. Freiherr Otto hatte sich am öd. April
1830 mit 5opt)k 5trclschiriplia (geb. 27. Sep»
tember 1823) ^Schwester des Malers <5 a»
non(?). dessen eigentlicher Familienname
Straschir ipka ist^ l vermalt. Aus dieser
Ehe ging nur eine Tockter. Melanie (geb.
14. Mai 1831), hervor, welche s.it 8. Juli
1872 mit Dr. Mr. Franz Liharzik ver»
ehelicht ist. sNeue Freie Presse, 1877,
Morgenblatt vom 7. August. — Presse
(Wiener polit. Blatt) 6. August 1877. Nr. 214
und vom 7. August 1877. Nr..213.1
Wiederkehr, Xaver (Schriftsteller,
geb. zu Spreitenbach im CantonAar«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon