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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 65 -
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Mieser^ Leopold Mieser, Leopold Doch damit war nur Frist gewonnen. Sollte sich der Verein ferner erhalten, so mußte seine Grundlage, das Princip, dem er seine Entstehung verdankte, ent- sprechend verändert werden, denn durch den Fortschritt der Zeit war derselbe bereits überholt worden. Es drängte zu dem Ausblicke nach einem neuen Wir» kungskreise, denn kein Verein ist zur Existenz berechtigt, der nicht anstrebt, was ohne Verbindung unerreich- bar wäre. Die Thätigkeit des Vereines, bestehend in der Veranstaltung von Kunstausstellungen, Bewirkung undVer> mittlung von Bilderankäufen und Errich- tung von Monumenten, war ein berech- tigter Zweck zur Zeit seines Entstehens' jetzt aber erfüllen sich alle diese Kunst» interefsen, ohne daß die Intervention eines Vereines, in Wien wenigstens, im Ge- ringsten nothwendig ist. Die Ausstellun-, gen werden am leichtesten und besten von der Künstlergenofsenschast selbst be> wirkt; der Kunsthandel hat sich in solcher Weise ausgebildet, daß wirkliche Kunst' werke zuverlässig Käufer zu finden ver» mögen; für die Errichtung von Monu- menten bilden sich selbst dort, wo der Staat und die Commune nicht eingreifen, mit Leichtigkeit Specialgesellschaften. Nach allen Richtungen hin war also durch den Fortschritt der Zeit dem Ver- eine die frühere Basis seiner Eiiften; thatsachlich bereits entzogen, und die Grundbedingung seines Fortbestehens war die Annahme eines neuen Gebietes für seine Thätigkeit, auf welcher derselbe im Interesse der Kunst und des Schönen zu wirken vermag. Eine solche neue ver> edelnde Aufgabe glaubte Wieser in der Pflege derReproduction zu finden, um durch solche einem factischen dringen« den Bedürfnisse nach der Verallge« meinerung des Sinnes und Ver« v. Wurzbach, biogr. Lerikon. I.VI. sGedr. ständnisses für die Kunst cnt» sprechend abzuhelfen. Und es ist eine unleugbare Thatsache: ebenso sehr als der Sinn für die Musik ein Gemeingut geworden, in eben dem Umfange be- gegnet man noch immer einem bedauer» lichen Mangel an Verständniß für die Erzeugnisse der bildenden Kunst, welcher sich selbst in sonst hochgebildeten Kreisen bemerkbar macht.. „ Sinn und Verständniß für die Kunst dadurch zu erwecken und zu pflegen, daß die vielfachen glänzenden Mittel der vervielfältigenden Kunst zu dem Ende in Thätigkeit gesetzt werden, um die hervorragenden Werke der alten und neuen Kunst in möglichst künst» terischen Nachbildungen auch den minder bemittelten Ständen zuzuführen, dadurch die Läuterung des Geschmackes in immer weiteren Kreisen zu bewirken und die Popularisirung echten wahren Kunst« sinnes zu sichern", dies waren hiernach die Ziele, welche Wieser durch seinen Antrag anzustreben versuchte, den Ver» ein zur Beförderung der bildenden Künste in die Gesellschaft für verviel< sättigende Kunst umzuwandeln. Der Antrag wurde beifällig aufgenommen, Kräfte, wie der Kupferstecher Professor Louis Iacoby und Radirer Professor William Unger, Künstler hochstehenden Ranges, standen schon zur Seite, und gestützt auf dieselben, trat die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst im Jahre 4871 ins Leben. Näheres darüber, was sie geleistet, was sie heute leistet, und wie sie verwaltet wird, ist zu ersehen in Gitelberger's Schrift „Die Kunst- bewegung in Oesterreich seit der^Pariser Weltausstellung" (Wien 1878) und in dem auch in einem Separatabzug publi- cirten Aufsatze der „Wiener Zeitung" vom 9. und 10. Mai 1883, dann in dem schon in zehn Jahrgängen erschienenen 23. Nov. 1887.) 6
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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