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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 95 -
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Seite - 95 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56

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Wiest, Franz Wiest, Fmnz das Zweckmäßigste, den Schauplatz seiner bisherigen journalistischen Thätigkeit zu verlassen und in der Fremde zu suchen, was ihm die Heimat versagte. Im Jahre 1838 verließ er Wien und gründete in Leipzig ein neues Journal „Die Eisen» bahn", welcher Titel mit der eben begin- nenden Aera des Eisenbahnwesens zusammensiel und einladend und zugleich verlockend klang. Das Blatt, an dessen Redaction sich noch Karl Tropus und Julian Chownitz betheiligten, begann im August 1838^bei P önn i ke und Sohn zu erscheinen und fristete sein Dasein bis Juni 1841, doch trat Wiest für seine Person bereits im Herbst 1839 von der Leitung zurück, weil dasselbe eine Hal« tung angenommen, mit welcher er, zu seiner Ehre sei es gesagt, nicht überein- stimmte. Von Leipzig begab er sich nach Mainz, um sich an einem anderen jour« nalistischen Unternehmen zu betheiligen, nämlich an der von Dr. Rheinländer im October 1837 begründeten Zeitschrift „Das Rheinland", die er nun von ihrem vierten Jahrgange, 1840, an übernahm und bis 1842 fortführte. Er leitete sie so geschickt, daß sie bald das gelesenfte Blatt am Rhein wurde. Mit diesem Unternehmen verband er aber noch die Zeitung dreier anderer Blatter. Er gab nämlich wahrend der Sommersaison auch eine Badezeitung, „Der Cursaal", für die Taunusbader heraus, in der Winter» saison aber eine Carnevalszeitung, „Die Narrhalle", welche er während der Jahre 1841 und 1842 redigirte, worauf sie 1843 an Ludwig Kalisch überging. Das dritte Journal, das er ins Schlepp» tau des „Rheinland" genommen, war die „Süddeutsche Theaterzeitung", die es aber nicht über einen Jahrgang, 1842, brachte. Am Rhein verstand er es, durch sein gut redigirtes und bald beliebt gewordenes Vlatt einen Kreis von Männern an sich heranzuziehen, welche damals einen guten Klang hatten und in ihren geistvollen frohmüthigen Arbeiten den Alp der Censur vergessen ließen, welcher im Vormärz allenthalben auf der deutschen Journalistik lastete. Von diesen Mannern nennen wir: E. M. Oettinger, Dingelftedt, Freilia/ rath, Kalisch, Schnetzler, Frank von Steinach, welche ab und zu sich in Mainz einfanden. Auch brachte ihn die mit Geist und Witz redigirte „Narrhalle" in nähere Verbindung mit den Karne- vals gesell schaften von Mainz, Mannheim, Coblenz, Cöln und Düsfeldorf, die ihrer» seits wieder die Förderung des Froh» sinns, welche er mit seinem Blatte sich angelegen sein ließ, dadurch lohnten, daß sie ihn unter ihre Mitglieder aufnahmen. Mit der Herausgabe seines Blattes aber verband er den damals noch nicht abge» ! brauchten zeitgemäßen literarischen Sport jährlicher humoristischer Vorlesungen, welche er im großen Casinosaale hielt, zu denen das gewählteste Publicum sich drängte, und an denen die aus- erlesensten Kräfte der Musik, Literatur u::d Vühne mitwirkten. Im Jahre 1842 vermalte er sich mit einer jungen Elt» villerin, und da ihn Sehnsucht nach seiner Vaterstadt trieb, gab er die Redaction der vorgenannten Blätter auf und über» siedelte mit seiner jungen Gattin nach Wien. Auf der Reise dahin hielt er in verschiedenen Städten Deutschlands, in Wiesbaden, Darmstadt, Karlsruhe, Müw chen, dann in Augsburg, Freiburg, Ne> gensburg, Pafsau und Linz, in mehreren dieser Städte bei Anwesenheit höherer Fürstlichkeiten, öffentliche stark besuchte Vorlesungen, bei denen wieder Künstler der Bühne, wie die Sängerin Sabine Heinefetter, Tenorist Pischek, Tan-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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