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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 207 -
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Marie 207 Wüt, Man«? rollen sind: Norma, Lucretia, Leo» nore im „Troubadour", Elvira in „Ernani", Amalia im „Maskenball", Valentine, Berthn in „Der Pro- phet", Alice, Donna Anna und Donna Elv ira, beide im „Don Juan", die Gräfin im „Figaro", erste Dame der Königin der Nacht und die Königin der Nacht selbst in der „Zauberstöte", Elisabeth in „Tannh5u'>r", Or t rud in „Lohengrin", Eqlantine in „Eli» ryanthe" und die Armida. Wir sehen also im Repertoire der Künstlerin ebenso Rollen, welche die höchste Sopranlage erfordern, wie solche, welche eigentlich für Altstimmen geschrieben sind. Aber dieses auffallende Leistungsvermögen liegt eben in dem ungewöhnlichen Stimm» umfange der Künstlerin, welcher vom kleinen « bis zum dreigestrichenen/ reicht, dann in einer vollendeten Ausgeglichen heit des Organs, mit welcher sich zu gleich die saftigste Fülle, der süßeste Schmelz und Wohllaut und die inten» sivste Kraft, dies letztere besonders in der hohen Lage, verbindet. Treffend charak« terisirt Vacano, der nicht im Gerüche steht, nichtige Schmeicheleien zu sagen, die Künstlerin: „Sie ist nicht mehr allzu jung", schreibt er, „aber ihre Stimme ist erst sechzehn Jahre alt. Dieselbe ist frisch wie ein Felsenquell, hellklingend wie Lerchenjubel und capriciös und allmäch- tig wie eine Favoritin. Sie kann thun. was sie will, und Alles reussirt ihr. Diese Stimme ist von Erz, unermüdlich, unzer> störbar. Vielleicht ist sie etwas allzu schattenlos; es strömt zu viel Glanz und Licht aus ihr, und daß dieses Licht keine Unebenheiten und Mattheiten zu bescheinen hat und sozusagen keinen Schatten wirft, macht das Ganze ein- tönig. Eine Landschaft wird durch wildes Gesträuch, durch eine kleine Ruine erst malerisch und pittoresk. Die helle Stimme ist zu gesund, um zu rühren, sie er» hebt sich nie zur düsteren Tragik eineS fünften Actes. Diese Stimme ist einzig in ihrer Art; sie ströms und funkelt wie geschmolzenes Gold, aus welchem sich hundert Primadonnen mit Schmucksachen versehen könnten. Hier ist wahrhaftig — 6ln!'g.l-rg.8 <16 r!cli6886!" Und doch ver« abschiedet^ der selige Knut das Mädchen mit den trostlosen Worten: „Wie wollen Sie denn singen, Sie haben ja keine Stimme!!!" Wahrend ihrer Wirksamkeit auf dem Leipziger Stadttheater sang die Künstlerin die Brun Hilde in Wag» ner's „Ring der Nibelungen". Es ist dies eine Leistung, die ihr Keine nach» macht, wozu freilich auch die imposante äußere Erscheinung der Künstlerin das ihrige dazuthut. Wiener Zeitung. 1867. Nr. 59, S. 750: ..Frau Marie Wilt". — Presse (Wiener polit. Platt) 1866. Nr. 101 im Feuilleton; 1878. Nr. 73 im Feuilleton: „Marie Wilt"; Nr. 76: „Abschied der Frau Marie Wilt". — Spitzer (Daniel). Wiener Spaziergänge (Wien 1877. Roöner. 8°) II I . Sammlung. S. 283. — I l lustr ir te Zeitung (Leipzig. I . I . Weber) 2. Juni 1878. Nr. 1823: „Marie Wilt als Valentine in den Huae» notten". — Der Osten (Wiener polit. Blatt. 4".) 1872. Nr. 7: „Launen einer Sän« acrin". — Il lustrirtes Musik« und Theater < Journal (Wien. 4°.) i«73. S. 38. — Neue Freie Presse. Nr. 6l»tt in den „Theater» und Kunstnachrichten"; 1867. Nr. 929 im Feuilleton. — Musica- lisches Wochenblatt. Organ für Ton» tünstler und Musikfreunde. Redigirt von Dr. Oskar Paul (Leipzig. 4".) 28. Jänner 1870. Nr 5. S. 71: „Marie Wilt". — Bremer (Friedrich). Handlexikon der Musik. Eine Encyklopädie der ganzen Tonkunst (Leipzig 1882. Phil. Reclam. 32«.) S. 779. — Riemann (Hugo Dr.). Musik-Lerikon. Theorie und Geschichte der Musik, die Ton« künstler alter und neuer Zeit u. s. w. (Leipzig 1882. Bibliographisches Institut, br. 12".) S. 1014.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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