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Mimmer. Franz 22? Wimmer. Franz
Aufführung zu bringen suchte, was chm
jedoch kaum gelungen sein dürfte, da alle
Notizen über eine solche fehlen. Die
musicalischen Lexika wissen nichts von
ihm zu berichten; nur die unten benannte
Quelle gibt über ihn eine kurze, seine
Tüchtigkeit als Organist würdigende
Notiz und bemerkt dabei, daß er mehrere
Kirchen« und Theatercompositionen ge»
schrieben habe.
Schmidt (Aug. Vr.). Wiener Musik<Zeitung
(4°.) 4842. Nr. 22; 1846. S. 437.
Noch sind bemerkenswert!): 1. Eölestin Wim«
mer (gest. 180.). der in der zweiten Hälfte
des achtzehnten Jahrhunderts lebte und Mit«
glied des Eremitenordens der Augustiner,
zugleich aber Professor der Theologie an der
damaligen Hochschule zu Brünn war. Von
ihm erschien im Druck eine „I'keologia clvF-
Matios." (Vruuae 1781), doch ist nur der
erste Theil derselben herausgekommen. —
2. Eduard W i m m e r (geb. zu Wien
3. September 1826). Derselbe bezog Mitte
October 1836 die Wiener-Neustädter Militär«
Akademie, aus welcher er im September
1843 als Lieutenant minderer Gebühr zu
Auersperg-Kürassieren Nr. 5 eingetheilt wurde.
Im Juli 1848 rückte er zum Oberlieutenant,
im December 1849 zum Rittmeister zweiter
Classe vor. Am 13. Mai 183 t trat er in
Pension über. Er zeichnete sich in den Feld»
zügen 1848 und 1849 in Ungarn so aus. daß
er das Militär<Verdienstkreuz erhielt. Z^THur»
Heini (Andreas Graf). Die Reiter «Regi«
menter der k. k. österreichischen Armee (Wien
4862. F. B. Geitler, gr. 8".) I. „Die Küras«
siere und Dragoner", S. 141). — 3. Franz
Wim mer (geb. in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts). Er widmete sich dem
Buchhandel und begann seine Laufbahn l?83
bei dem damaligen Reichshofraths'Buchdrucker
und Uniuersitätsbuchhändler Joseph Gerold
in Wien, wurde nach seiner Lehrzeit Commis
in dessen Geschäfte und nach dem Tode seines
Ehefs Director über dessen Buchdruckerei und
Buchhandlung, in welcher Stellung er bis
5806 verblieb, worauf er unter der Firma
K upffer und Wimmer seine eigene Buch«
Handlung eröffnete. Als nach zehn Jahren
vertragsmäßig diese Verbindung endete, trennte
er sich von Kupffer und gründete 1819 sein eigenes Geschäft, welches 1857 noch bestand.
In demselben widmete er sich mit besonderer
Vorliebe dem theologischen Fache und besaß
in dieser Richtung wohl das größte und best«
sortirte Lager theologischer Werke in Wien,
überhaupt in Oesterreich, und in Deutschland
möchte ihn höchstens Manz in Regensburg
übertroffen haben. Neben dieser Hauptrichtung
bevorzugte er auch noch medicinisch'chirur«
gische und militärische Wecke. Während seiner
buchhändlerischen Thätigkeit im Gerold'schen
Verlage machte Wimmer auch in Literatur
und gab einige Compilationen heraus, welche
bei dem damaligen Mangel an guten Vil«
dungsnntteln auf reichlichen Absatz hoffen
ließen, und so er.'chlcnen im Gerold'schen
Verlage „Das Hausbuch für Frauen und
Mädchen" und G H. Meißner's „Stamm,
buch oder Denkmale der Freundschaft und
Liebe", beide in mehreren Auflagen; ein
zweiter Theil des letzteren kam unter dem
Titel: „Aehrenlese auf dem Gebiete der
Lebensphilosophie" (Grah Isl3. Ferstl) hl-r<
aus. Ferner compilirte Wimmer für oon
Gerold'schen Verlag die Bücher „Lohn des
Fleißes und der guten Sitten". „Denkbuch
für die Jugend" und „Andachtsübungen zum
h. Altarsacrament". Als er dann sein eigenes
Geschäft eröffnete, debutirte er mit folgenden
Schriften: „Gott prüft. Gott schützt die
Jugend"; — „Die gottgefälligen Kinder",
gab auch ein größeres Sammelwerk in
12 Theilen unter dem Titel: „Bildungs.
bibliothek für Mädchen von reiferem Alter"
heraus, deren erstere Theile mehrere Auflagen
erlebten. Im Jahre 1846 übernahm ein
Franz Wimmer die Franz Gastl'sche
Buchhandlung in Brünn und errichtete 1847
eine Filiale in Nikolsburg. Ob wir es hier
nur mit einer Person dieses Namens zu
thun haben, können wir nicht entscheiden.
— 4. Franz Wim mer. Eines Schrift»
stellerö dieses Namens gedenkt Karl Goe»
deke zu wiederholten Malen in seinem
„Grundriß zur Geschichte der deutschen Dich'
tung". und zwar bemerkt er. daß derselbe in
den Zwanziger'Iahren unseres Jahrhunderts
zu Klattau gelebt und folgende Schriften
herausgegeben habe: „Blumenkränzchen, ge»
flochten im Kreise seiner Zöglinge" (Klattau
1821, 8") und „Geschenk für die reifere
Jugend" (ebd. 1321). An ander« Stelle be-
richtet er. daß auf Meisl'S Stück »Der
lustige Fritz", welches 1818 in Wien zur
Darstellung gelangte, ein Wim mer. dessen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon