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Minckelhofen, Joseph Cajetan 261 Minckelhofen, Joseph Cajetan
Nach vierjähriger Thätigkeit im Civil»
staatsdienste schied er aus demselben Mitte
4880 und zog
sich
ins Privatleben zurück.
In dem Bereiche der bildenden Kunst ist
er im Laufe der Jahre auf mehrere
hervorragende Stellen erwählt worden,
so in den Verwaltungsrath des öfterrei»
chischen Kunstvereines, zum Mitglied
der Genossenschaft bildender Künstler
Wiens und in den leitenden Körper der
Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.
Als Administrator der ersten k. k.
priv. Donaudampfschifffahrtsgesellschaft,
welche Stellung er neben seinen staat«
lichen Functionen stets beibehalten hatte,
wirkt er seit nunmehr 22 Jahren und
liegt überdies, selbst Landwirth und
eifriger Förderer der künstlichen Fisch»
zucht und der Wiederbevölkerung der
steirischen Gewässer, der Bewirthschaf»
tung der von seinem Vater ererbten
Güter Kainberg, Reitenau und Eichberg
in Steiermark und Battaglia in Ober-
italien ob. Graf Victor hat sich am
44. Jänner 4860 mit Anastasia,
Tochter des S imon Freiherrn von
Sina, königlich griechischen Gesandten
am kaiserlichen Hofe und nachmaligen
wirklichen geheimen Rathes, vermalt.
Die aus dieser Ehe entsprossenen Kinder
sind aus der II . Stammtafel ersichtlich.
WinarickF. siehe: Vinaricky, Karl
Alois >M. I.I, S. 8^.
Wincenty, siehe: Vincenti IM. I.I,
S. 20 u. f.^ .
Winckelhofen Frelherr von Karls-
bürg, Joseph Cajetan (theolog. Schrift-
steller, geb. zu Brixen am 24. Sep-
tember 4786, Todesjahr unbekannt).
Der Sproß einer alten tirolischen Fa>
milie, über welche S. 262 in der genealo»
gischen Darstellung ausführlicher be« richtet wird. Joseph Cajetan, dessen
Vater fürstlich Brirenscher Hofcavalier,
Hofrath und Ob riststallme ister war,
machte seine Studien bis zu jenen der
Theologie in Brixen und hörte letztere in
Innsbruck, wo er nach deren Beendung
im Februar 4810 die Priesterweihe
empfing. Nun widmete er
sich der Seel»
sorge, zunächst als HilfsPriester zu Ro-
deneck im Pusterhale, nachher in Stilfes,
zu welcher Pfarre der bekannte Wall»
fahrtsort Trens gehört, wo das aus dem
Schütte eines Wetterdaches herausge«
grabene Gnadenbild der Mutter Gottes
von den Bewohnern jener Gegend und
Tirols überhaupt verehrt wird. Schon
4812 kam er als Stadtcooperator nach
Brixen, wo er zugleich als Katechet an
der bürgerlichen männlichen Werk« und
und Feiertagsschule wirkte, in welcher
Eigenschaft er thatig blieb, bis seine Er»
nennung zum Katecheten in dem Insti>
tute der englischen Fräulein in Brixen
erfolgte, welche Stelle er noch im Jahre
4322 inne hatte. Im Druck sind von
ihm erschienen: „Nebe, gehalten bei Gelegen-
heit der Vankelteier wegen der Nlederner-
einignng «Tiralz mit Oesterreich am
s. sanntag nach Püngsten M H in der stallt-
Pfarrkirche ;n Nriien" (Brixen 4814); —
„Drei Worte der Belehrung gebrachen nur der
23. Oümpllgme dez Kaizer-Iäger-NellMenteZ nm
Palm5llnntllge (1818). Anm Resten der durch
Nrllnd in Zalchnrg Vernnglückten" (Innsbruck
4318, 8".)', — „Gine Gantnte pr Feier de5
IO'snhrigen Prie3tersnni!'änm5 des Herrn Zgnnz
mn Mal thr r . uurltl. liirHtbiZch. Vrii. bon-
si5tariallathe5 n. 5. w. nm 17. Oltüber 18^19"
(Brixen, 8".)', — „VllZ nertlient der Priester
des nenen Nnndez, 3erllchtnng oder Ehre" Var-
getragen nm ^1. Jänner 18>U" (Innsbruck
4821). Im „Tiroler Boten" 4819,
Nr. 59, stand von ihm der Nekrolog des
fürstbischöflich Brixen'schen Consistorial»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon