Seite - 42 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
Bild der Seite - 42 -
Text der Seite - 42 -
Mindisch-Grätz (Geuealllgic) 42 Mindisch-Gräh (Quellen)
zenbeig, S l a w a t a , S tar Hemde rg,
Strassoldo, Szcr«nyi, Trauttmans«
dorff, u, a. m. Verfolgen wit prĂĽfend den
Lebenslang d^r inannlichen Sprossen des
Hauses Nindisch-Gräß. so finden wir
unter ihnen Träger der höchsten Würden,
welche die Krone zu vergeben hat, hervor»
ragende Staatsmänner, wie die Grafen
Gottlieb, Ernst Friedrich und Leopold
Wictorin, den FĂĽrsten und Feldmarschall
Alfred Candidus und Andere, ferner aus<
gezeichnete Militärs, wie dir Grafen Ferdi-
nand Hartwig, °Franz Johann Nal-
thnsar und die FĂĽllten Ulfred Gandidus,
Alfred August, Kar l Vincenz, Hugo
Alfred, Ludwig Joseph und Andere,
deren Verdienste um Kaiser und Reich umso
rĂĽckhaltloser ane.kannt werden mĂĽssen, als
sie nicht selten mit empfindlichen Opfern
verbunden waren. Von den zahlreichen, dem
fĂĽrstlichen Hause verliehenen Ordensauszeich>
nungen sei hier nebst dem Maria Theresien»
kreuz, dessen Großkreuz der Marsch«ll Al<
fred (5andidus besaĂź, nur das goldene
Vließ erwähnt, mit dem Bemerken, daß der
dermalige Chef des älteren ZweigO, Fürst
Alfred I I I . , der sechste W ind isch < Grätz
ist, dessen Brust die Ehrenkette dieses Ordens
schmückt. — Was Kunst und Wissenschaft
betrifft, so waren die Windisch'Gräß
auch Gönner und eifrige Förderer derselben
und wissen deren idealen und praktischen
Werth gleich sehr zu schätzen. So war —
um nur einine Beispiele anzuführen — der
gelehrte Graf Joseph Niclas, dieser ori>
ginelle und geistvolle Caualier, schriftstel»
leiisch thälig und ein vorzüglicher Archivar
seines eigenen Hauses, während sein fürst«
licher Urenkel Alfred I I I . die akademische
Nürde eines Doctors sämmtlicher Rechte
bekleidet, Graf Gottlieb ging in seiner
Jugend unter die Poeten und hinterlieĂź
seinen Nachkommen eine stattliche Samm-
lung von ihm verfaĂźter Gedichte, die als ein
kostbares Manuscripl im Familienarchioe zu
Tachau aufbewahrt werden. — Auch unter
den Frauen des Hauses ericheinen mehrere
im hohen Grade denkwĂĽrdige Gestalten, so
die in den Memoiren ihrer Zeit vielfach er<
wähnte Gräfin Joseph» geborene Erdödy,
welcher Kaiser Joseph mit hoher Verehrung
entgegentrat, und die FĂĽrstin Mar ia Eleo-
nore, die Gattin des Feldmarschalls Alfred
Eandidus, die ein Opfer der Prager
<8er>Rcbellion wurde, und mit deren Hin« gange die Armen Prags einen mildthätigen
Engel verloren. — Was den Grundbesitz
des älteren (Alfredischen) Zweiges betrifft/
so besteht derselbe aus den Herrschaften Ta>
chau, Kladrau <Fideicommiß) und Steknä in
Böhmen, der Herrschaft Rohitsch in Steier»
mark, der Herrschaft KorlĂĽtkoe in Ungarn
und der Standcsherrschaft Egloffs und
Siggen (dem ehemaligen FĂĽrstenthum Win<
dijch'Grä!;) im Königreiche Württemberg.
AuĂźerdem besitzt der FĂĽrst je ein Haus in
Wien und Prag,
Nuellen H»r Venealogie des Fürstenhauses
Windisch.Vlätz. ») Handschriftliche: Thei-
lung sbr lef der GebrĂĽder Sieg mund und
Ruprecht von Windüch-Gräß i443. —
Freiherrndiplom, ertheilt von Kaiser
Ferdinand beiden Linien des Hauses Wi n<
disch'Grntz, ääo. Wien 7. Juli lääl, —
Wappenbrief, ertheilt von Kaiser Ferdi-
nand I. beiden Linien des Hauses Nin<
disch'Gräß, ään. Wien 24, November iü37.
— I. Grafendipl om, ertheilt von Ker«
dinaNd I. der Ruprechtischeii Linie des
Hauses Wind isch-Gräß, Ääo. 24. Nouem<
ber 13^7. — Decret Erzherzog Karls von
Steiermark, betreffend die Verleihung des
Oberst» Erblllndstllllun'isteramtes in . Steier»
mark an den jeweiligen Aeltesten des Hauses
Windisch > Gräß, ääc>. Wien 27, Juni
ji>6ö, und die diesbezüglichen Lchenuriefe. —
Decret, betreffend die Aufnahme des Frei»
hcrm Pancraz von Windisch-Grätz in
die niederösterreichilche Landschaft, ääo.Prugg
lU. Februar 1878. — Diplome, betreffend
die Verleihung des ungarischen Indigenatsi
I. D ip lom, ertheilt von Kaiser Ferdi»
nand I I I . dem Freiherrn Gottl ieb von
Windisch'Grätz, äclo. Ebersdorf iu, Juli
i<>33, —^ I I . Grasend iplom, ertheilt von
Kaiser LeopoId I. dem Freiherrn—G-s-t-t»-
lieb uon Windisch'Grätz und dessen
Descendenz, ääo. Frankfurt a. M. 2. August
1<i!>8. — I I I . Grafendiplom uon Kaiser
Leopold I. fĂĽr die anderen Glieder der
Ruprech tischen Linie und für sämmtliche
Glieder der Sieg mundischen Vme, Mo.
Wien 29. November i682, — Decret über
die Aufnahme des Grafen Gott lieb von
Windisch »Gräh in das fränkische Grafen»
collegium, mit Sitz und Stimme auf der
Grafenbank,, üäo. Langenburg 28. Jänner
1684, — Diplom über das uon Kaiser
Leopold I, dem Grafen Gott lieb von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon