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i) Michael 138 ) Michael
sten macht, während Paprocki der
Wiszniewski's als einer vom Wappen-
geschlechtePrus abstammenden, imluko»
weskischen Bezirke der Lubliner Wojwod
schaft lebenden gewöhnlichen Edelmanns
familie nur kurzweg gedenkt. In Paris
gab Adam das Werk: „ ^
H s st ckss^sck/^s ))wöi/i>?-s" (1887)
heraus, wovon auch eine italienische
Uebersetzung erschienen ist.
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L0?i Äi I^ s Äonuisr, soiim. 4".) P. 1«st9. —
Ueber den Adel der Wisniewski berichtet
Näheres das Werk: „ N e r d ^ IgnacsFO
^iLLisckieFo). ^'iäania Vidliowki O^ai--
toi->-skio1i v^ 8ieuia-«vie>, d. i. Wappm-
buch des Ignaz Kapica Mi lewski iGr«
gänzung des Niesiecki). Ausgabe der fürst»
lich Czartoryski'schen Bibliothek in Sie-
niaw (Ärakau i870.gr. 8".) S. 452.
Wiszmewski, Michael (Literatur-
historiker, geb. zu Fir lej in Gali»
zien l794, gest. in Nizza im Jahre
1863). Sein Vater Alexander war
ein Zögling des berühmten Piaristen
Anton Wiszniewski, mit dem ihn
sehr nahe verwandtschaftliche Verhältnisse
verbanden. Die ersten vorbereitenden
Studien machte er an Lehranstalten in
Lemberg, die höheren am Gymnasium zu
Krzemmiec und zuletzt an der Universität
Edinburg in Schottland. Während der
Jahre 1818 bis 1822 bereiste er Ita-
lien, nahm einen längeren Aufenthalt in
Paris und lernte England kennen. Nach
semer Rückkehr in die Heimat erhielt er
einen Lehrstuhl der Philosophie, und zwar
der Logik aM Lyceum zu Krzemeniec,
welchen er bis Ende 1824 versah. Nun
übernahm er die Stelle eines Erziehers
bei dem Fürsten Constantin Czarto»
ryski und bereiste mit diesem zugleich Italien und das südliche Frankreich.
Nachdem er für diese Dienstleistung in
ansehnlicher Weise honorirt worden,
kaufte er eine kleine Besitzung in Volhy-
nien, deren Bewirthschaftung er nun
selbst besorgte; aber die Frückte standen
keineswegs im Verhältniß zu der daran-
gewendeten Zeit und Mühe, und so kehrte
er denn wieder zur wissenschaftlichen
Arbeit zurück und folgte 1830 einem
Rufe als Professor an der Iagiellonischen
Universität in Krakau, an welcher er bis
1846 allgemeine Geschichte und Literatur
und polnische Literatur insbesondere vor«
trug. Während dieser Zeit vornehmlich
mit gelehrten und strengwissenschaftlichen
Forschungen und Arbeiten beschäftigt,
schuf er
sich bei seiner genialen Auffassung
der Dinge und Lebhaftigkeit des Tempe»
ramentes in der Gelehrtenzunft der Kra»
kauer Hochschule, die sich in ihren Vor«
zügen und Lastern in nichts von den
anderen Hochschulen unterscheidet, nicht
wenig Widersacher, die ihm das Leben
sauer und seine Stellung schwierig genug
machten. I n jener Zeit hatte ich Gele-
genheit, den Gelehrten persönlich kennen
zu lernen und von ihm manche Anregung
zu Studien in der polnischen Literatur
zu erhalten. Bei der Erhebung KrakauS
1846 spielte Wiszniewski eine hervor«
ragende Rolle. Im Februar genannten
Jahres brach die Bewegung aus. Am
. dieses Monates hatte die österrei»
chische Besatzung, welche damals in Kra»
kau sich befand, die Stadt geräumt; und
in einer Proclamation vom Datum des»
selben Tages stellte sich Joseph Tys»
sowski als Dictator an die Spitze der
Bewegung, die einen sehr drohenden
Charakter annahm, und deren nächstes
Ziel darauf ausging, Galizien, wo Theo«
phil Wisniowski ss. d. S. I.A^ für die
Erhebung thätig war, von Oesterreich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon