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Wittmann, Hugo 167 Wittmann,
Wittmann, Hugo (Schriftsteller,
geb. in Ulm um 1840). Ueber den
Bildungs' und Lebensgang dieses vieb
genannten Wiener Feuilletonisten wissen
wir nur wenig, da uns sogar die Schrifd
steller-Lexika alle Auskunft über ihn ver-
sagen. Wir wissen nur, oaß er seit dem
Jahren 1863 in Wien als Feuilletonist
der „Neuen Freien Presse" thätig ist, in
der seine Aufsätze aus früheren Jahren
eine Zierde dieser Zeitschrift waren
und mit Spitzer's „Wiener Briefen" zu
den gelesensten des Blattes gehörten.
Namentlich fanden seine „PariserBriefe",
welche das Treiben der Seinestadt, in
welcher er mehrere Jahre gelebt, in geist-
voller und treuer Weise schilderten, UN'
gemein großen Beifall. Im Jahre 1879
trat er mit der ersten selbständigen
Schrift: „MnziraliZche Momente. Geschichten
und Erinnerungen" (Wien, Julius Klinck»
hardt, 8'-'.) in die Oeffentlichkeit. Die
sieben Erzählungen »oder Novellen des
Buches, welche eine gründliche musica»
lische Kenntniß des Autors verrathen,
zeigen echten Humor, gesunden Witz und
einen an französischen Mustern gebildeten
Styl. Jedenfalls aber ist unter den
sieben Nummern: „Das versteckte Ces",
„Ein Unbekannter", „Der verhäng»
nißvolle Paukenschlag", /.7-cktt?- und
Oma//", „Der verschleimte Baß", „Das
stille Haus" und ^l üautt" (Die zwei
Flöten) die letzte die Perle des Bucbes,
welche dem Verfasser unter den Novel«
listen der Gegenwart einen Ehrenplatz
sichert. Die sieben Illustrationen Hugo
Ströhl's sind außez-dem ein hübscher
Schmuck des Büchleins. Als später unter
den Autographen eines fleißigen Samm-
lers — wenn ich nicht irre, eines Hof»
rathes Künzel — noch ungedruckte
Briefe von Friedricb Schiller sich vor-
fanden, unternahm Wit tmann im Ver eine mit Ludwig Speidel die Sich-
tung, Ordnung und Herausgabe dersel-
ben, welch letztere zuerst in einigen Feuille-
tons der „Neuen Freien Presse", später
aber in einer vollständigeren Buchaus-
gabe erfolgte. Seit seiner um i880 mit
der als Operettensängerin bekannt g-e-
wordenen Helene Weinberg er ge-
schlossenen Ehe lebt er während der
Sommermonate auf seiner Villa in
Kaltenleutgeben nächst Wien und hat
sick auch als Librettist von Operetten
versucht, von denen bisher drei: „Ner Hak-
imrr", „Pügrnstreichr" und „Nie ziübell Fchwll-
lien" mit dem günstigsten Erfolgs über die
Bretter gingen. Ein Fachgenosse Witi>
mann's begrüßt diesen Schritt des be-
liebten Feuilletonisten mit großer Freude,
da er bemerkt: „es habe sein Gutes,
wenn einmal ein berufener Schriftsteller
sich auf ein Feld geworfen, auf dem ge»
wohnlich die barste Impotenz, aufgeputzt
mit allerlei Plagiaten verschämter und
unverschämter Natur sich breit macht".
Meine Bemühungen, ausführliche authen-
tische Mittheilungen über Wit tmann
zu bringen — übrigens ist das Mit-
getheilte durchaus ncbtig — blieben leider
erfolglos.
Wecksler (Ernst). Wiener Autoren (Leipzig
188.'!. Friedrick. 8".) T. ilw. — Wiener
Schriftsteller und Journalisten. Typen
und Silhouetten von Don Spaornto
(Wien 5874/Spitzer und HolWarcb Mn.,
gr. 8",) S, 35,
UittMülM, Johann <T o nsetze r,
geb, im Markte Weyer nächst Stadt
Steyer in Oesterreich ob der Gnns am
8. December 1737, gest. zu Lambach
ebenda am 13. Juli 5847). As er
erst ein Jahr alt war, entriß ihm der
Tod den Vater, und nun brachte ihn die
Mutter zu seiner in Gostling in Oester-
t) unter der Gans ansässigen Groß"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon