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Wittolü 176 Witwla
l'chen Baukunst nebst allgemeinen Grund»
säyen der Kriegskunst", mit i3 Tafeln (Wien
Hi'tium Wa^i»ll'i, Quorum, inK^nii inonu-
msutÄ extiidet — (Luäas H809, d-p. l><2F.
Ilnivei-siwtis, d".) tom. I I , i». 846 .^ —
4. Franz Saver Wi t tmann (geb. zu
Wilhelmsbura in Niederösterreich N39, gest.
daselbst, Todesjahr unbekannt). Nach zu
Krems zurückgelegten Hunianitatsc lassen trat
er in den Orden der Gesellschaft Jesu. in
welchem er, während er zu Preßburg Theo«
logie studirte, im Lehramte verwendet wurde.
Später kam er als Präfect an die Theresia«
nische Ritterakademie in Wien und blieb in
dieser Eigenschaft auch nach Aufhebung des
Ordens l772, wirkte aber zugleich als Er»
zieher des jungen Grafen Saurau. nach»
maligen in verschiedenen bohm Aemtern ver-
wendeten Staatsmannes. Im Theresianum
trat er in freundschaftliche Beziehungen Zu
Michael Tenis. welche erst dessen 1890
rrfolgter Tod löste. Nun fand er Aufnahme
im Haufe des Grafen Saurau und ue»
weilte daselbst, biä Letzterer durch seine Er«
nennung zum Gesandten von Wien abberufen
wurde, worauf er sich in seinen Geburtsort
Wilhelmsburg zurückzog, in welchem er auch
den Rest seiner Lebenslage zubrachte. Witt-
mann beschäftigte ssch in seiner Muße mit
Forschungen über die schriftstellerische Thätig,
keit der Ordensmitglieder der österreichischen
Provinz und verfaßte einen ausführlichen
Katalog der Schriftsteller der Iesuiim«
ordensprouinz Niederöfterreichs, welcher in
Handschrift in der Bibliothek des Ordens in
Wien aufbewahrt wird. Uebriaens hat diesen
Katalog bereits I . N. Stöger zu seinem
Werke „Lci-^taros piovineias ^u^ti-iaous
«oc. ^65u- ausgebeutet. Eine Sammlung
von ttl'N Libellen — Stöger nennt sie
UbtzNo» z;rz<,äuul<>5, wir vermuthen darunter
Inauguraldissertationen, wahrscheinlich jener
Theresianistrn. welche die Doctorwürde er-
langten — kam nach Wittmann's Tode in
den Besitz des Bisthums St. Pötten, dessen
Bischof sie von des Autors Schwester durch
Kauf an sich brachte und der bischöftlichen
Bibliothek einverleibte.
Wittmann, siehe auch.' WjdllllMN.
Wittolll, Marcus Antomus (theolo-
gischer Schriftsteller, geb. zu Kosel in Schlesien 2s. April t736, gest. in
Wien 23. März 1797). Sein Vater
Anton war Doctor der Rechte, aber
mittellos, und so nahmen des Sohnes
die Jesuiten sich während deffen Studien,
jähre liebreich an nnd unterstützten ihn,
nnd insbesondere der gelehrte I>. Ludwig
Debiel war sein Gönner und Wohl-
thäter. Nachdem er die höheren Studien
in Wien beendet hatte, erwarb er auch
daselbst die theologische Doktorwürde.
Nnn machte er die Bekanntschaft des
Weihbischofs und Domherrn Simon
von Stock, eines der eifrigsten Jan»
senistm der Iosephinischen Periode, der
ihn in die Schriften des I ansenius,
Pascal, Quesnel l , Nicole Arnaud
und der Utrechtischen Kirche einführte,
wodurch er, bis dahin seinen Wohlthätern,
den Jesuiten, zugethan, ihr geschworener
Gegner wurde. Von dem Cardinal Mi»
gazzi an eine Gräsin von Kheven-
hüller empfohlen, erhielt er zunächst
von derselben die einträgliche Pfarre zu
Schärfling am Attersse in Oberösterreich.
Bald aber ernannte ihn der damalige
Cardinal und Bischof von Pajscm Truch-
seß von Waldburg zu seinem wirk»
lichen geistlichen Rathe und nahm ihn
als Begleiter zu den kirchlichen VWa»
tionen mit. Später löste sich dieses Ver«
hältniß aus uns unbekannten Gründen,
und Wittola begab sich nach Wien, wo
er sich mit Uebersehung verschiedener
theologischer Werke der französischen Lite«
ratur, welche zu jener Zeit eines gewissen
Rufes sich erfreuten, beschäftigte, wodurch
er das Wohlwollen der Kaiserin in solchem
Grade erwarb, daß sie ihn zum Nach-
folger des Weihbischofs Stock als Di-
rector der theologischen Facultät an der
Wiener Hochschule in Aussicht nahm,
was aber die Jesuiten und Dominicaner
zu hintertreiben wußten. Dafür eni>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon