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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
Seite - 199 -
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Seite - 199 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57

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Wocher Wocher aus N Bataillons, 28 Escadrons und 79 Geschützen nebst dem Brückentrain bestand. Rühmlichsten Antheil nahm Wo- cher an dem dreitägigen Gefechte bei Pastrengo (28. bis 30. April), in welchem die beiden Brigaden Erzherzog Sieg« mund und Freiherr von Wohlgemuth unter seiner Leitung fochten. Als dann Radctzky am 27. Mai die Offensive eröffnete, wirkte der General während des kurzen fünftägigen Feldzuges durch seine eracten Bewegungen wesentlich zu den siegreichen Erfolgen mit, denn erstens gelang es ihm, die Garnison von Verona zu verstärken und dadurch diesen Platz, während Rad etzky gegen Vicenza vor« drang, gegen jeden feindlichen Angriff zu sichern, dann aber den Gegner glauben zu machen, daß sich die ganze Armee nach Verona gezogen habe, was denselben dann von einem Angriffe gegen diese Stadt während der Abwesenheit der übrigen Corps abhielt. Graf Radetzky nennt in seinem Berichte über die Ereig- nifse vom 7. Mai bis zum 13. Juni den Feldmarschall'Lieutenant Wocher unter den ausgezeichnetsten Corpscommandaw ten seiner Armee, und der Kaiser schmückte ihn mit dem Orden der eisernen Krone erster Classe. Als es sich später darum handelte, nach Umständen auf dem rechten Oder linken llfer des Mincio zu operirm, führte Wocher am 24. Juli Morgens in kürzester Zeit den Brückenschlag bei Salionze aus, unterstützte dann durch umsichtige BeweAngen die glänzenden Erfolge bei Custozza, so daß Feldmarschall Rad etzky in seinem Berichte an das Kriegsministerium ausdrücklich schreibt: „Selbst dem tapferen Reservecorps und seinen würdigen Führern, wenn sie auch nicht zum Kampfe selbst kamen, weil er fast immer schon in den vorderen Reihen entschieden worden, ward es vergönnt, wenigstens durch rasche anstrengende Märsche als Reserven stets in der Schlachtlinie zu stehen und als solche die volle Kraft des Heeres, die Sicherheit der Schlachten zu begründen." Bei der neuen Gintheilung der Armee im No- vember ^849 erhielt Wocher das Com- mando des 9. Corps in Illyrien. Nock im December desselben Jahres wurde er geheimer Rath, trat aber bald darauf mit dem Charakter eines Feldzeugmeisters in den Ruhestand, den er noch einige Jahre genoß, bis er, nahezu 80jährig, starb. Er war ein gebildeter kenntniß« reicher Officier, nicht bloß in militärischen Kenntnissen bewandert. Ich entsinne mich noch gut des Obersten, der das vaterländische Regiment commandirte und sich als stattlicher Stabsoffizier durch seine Liebenswürdigkeit und ungewöhn- liche Bildung allgemeiner Sympathien erfreute. Seines Verhaltens gegen H il- scher wurde oben gedacht, es zeugt für den Hochsinn des gebildeten Soldaten so entschieden, daß wir den authentisch ver« bürgten Vorgang hersetzen. Der Oberst hatte von Hitscher's Bildung und geistigen Bestrebungen Kenntniß genom» men, aber auch erfahren, daß der Poet, ein Misanthrop, mit sich und aller Welt zerfallen sei. Sein Entschluß war bald gefaßt, er wollte den damaligen Feld- webR in weniger drückende Verhältnisse und in ein für die Dichtung günstigeres Klima — nach Italien — bringen. Er ließ Hi l scher holen und stellte ihm den Antrag, ob er nach Italien wolle. Der Oberst meinte, die milde Luft Italiens würde dem kränkelnden Dichter wohl' thuH Der mißtrauische Hi l scher wieder war der Ansicht, der Oberst habe Kennt- niß von seiner unglücklichen Liebe zu einem Mädchen, das in Laibach lebte, und wolle ihn von dem Orte ihres Auf-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Windisch-Wolf, Band 57
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Windisch-Wolf
Band
57
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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