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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
Seite - 210 -
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Seite - 210 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57

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Petronella Thekla ) Eine Tochter des Fürsten Stanis- laus Iab lonowski . Starosten von Ko« wel. und einer Gräfin Sieminska. verlebte sie ikre Kindkeit auf den Gütern der Eltern, später kam sie zur Erziehung ins Kloster Dubno in Volhynien. wo sie in den Frauen dieses von der Welt abgeschiedenen Asyls treue und liebevolle Pflegerinen ihrer geistigen und sittlichen Anlagen fand und sich in diese von leichter Arbeit und frommen Uebungen erfüllte Einsamkeit so sehr hineinlebte, daß sie mit Tl-ränen das Kloster verließ, in welchem sie ihre Mäochenjabre zugebracht hatte. Da inzwischen ihre C'ltcrn gestorben waren, kam sie unter die Obhut einer naden Herwandten, der Wojwodin von Bractaw. wo sie in der Umgebung einer herrlichen Natur, getragen von der Liebe ihrer Verwandten, sich cnt wickelte imd fortbildete, bis sie im Jahre j?99 sich nüt Joseph Grafen wodzillU, dem Sohne des Generals und letzten Starosten von Krakau, El ias. vermalte und in Krakau ihren bleibenden Aufenthalt nahm. In dieser alten Königs« und Krönungsstadt aber wurde sie bald die Wohlthäterin der armen Beuöl' kerung, welche sie in deren ärmlichen Hütten aufsuchte, um die Noth mit eigenen Augen zu seben und die bitteren Thränen des Elends zu trocknen, die Hungrigen zu speisen, die Nackten zu kleiden, die Kranken zu pflegen. Als dann i8!6 die Krakauer Wohlthätigkeits- gcsellschaft ins Leben trat. war Gräsin Pe- tronella eine der ersten und thätigsten Förderinen derselben, und als ikre Schwä« gerin Thekla. vermalte Gräfin Mala» chowski, erste Präsidentin des Vereines. i830 das Zeitliche segnete, wendete Alles die Blicke auf die Gräfin Wodzicka. welche nun, zur Präsidentin deS Damrnauüsckusses dieser Gesellschaft gewählt, dieses Amt. in welchem sie als milde und unermüdliche För« "denn der Interessen derselben waltete, bis zum 20. Februar l848 bekleidete. Was sie daselbst des Guten gethan, ist in den Annalen dieses Wohlchätigkeitäinstitutes verzeichnet. Noch N Jahre lebte Gräfin Petronel la ein dein Wohlthun gewidmetes Leben, dann schloß sie hochdetagt und beweint von der ganzen Bevölkerung, die in ihr den Schutz- engel der einstigen Freistaoi betrauerte, die Augen. Die Kinder aus ihrer Ehe mit dem Grafen Joseph sind aus der Stanmitafel ersichtlich. s?a7ü1 eruik to>va.r^3:^H äo> blocAMuoäci ^lÄ^o^Zkie^o >v^ü2Q/ 2 I)o- -^o6u odekoäsouOKo ^ <i. 24. i 25. oser^cü l866 Vi?«62i63<:«,r Istuisga ^ubilsu»^, h. i. Dcnkbuch der Krakauer Wohlthätigkeitsgesell' schaft, herausgegeben aus Anlaß des am 24. und 23. Juni 186st gefeierten Jubiläums ihres ö0jährigen Bestandes (Krakau ikt>8, Kirchmayer, schm. 4".) S. l^7: „Biographie der Gräfin Petronella". Von X. Heinrich Köitzäarski. — Porträt. Unterschrift: „?<> transilg. 2: kä. ^Hdiano^vä^icti kr. >Vn. Lithogr. ohne Angabe des Zeichners (Krakau, M. Salb. 4".). — 7. Stanislaus Graf ssiehe die besondere Biographie S. 2l2). — 8. Thekla (geb. l. Jänner 1764. gest. 22. December <829), eine Tochter des Grafen C'lias, damaligen Starosten von Stopnice, späteren Starosten von Krakau und Generals von KleiN'Polen, aus seiner Ehe mit Ludo« vica Wielopolska. Von vier Schwestern die jüngste, wurde sie auf dem Schloß Stop, nice erzogen. In jungen Jahren vermalte sie sich mit Peter NalachowslU, damaligem Woi< woden von Krakau, an dessen Seite sie die Unfälle erlebte, welche ihr Vaterland heim« suchten. Nach neunjähriger Ehe verlor sie ihren Gatten, und nun lebte dir Witwe nur der Erfüllung der Pflichten ihres Herzens, das in der Unterstützung der Armen, in der Ausübung der Wohlthätigkeit seinen Zebms. zweck erkannte. In den späteren Jahren über« siedelte sie nach Krakau. Als sie daselbst die überHand nehmende Armut und die uerbor» gene Noth der verschämten Dürftigen gewahr wurde, da erschien sie überall als rettender hilfreicher Engel und war Tag und Nacht bedacht, dem Elend zu steuern Als i8ls> die Gesellschaft für Wohlthätigkeit in Krakau ins Leben gerufen wurde, trat sie als Präsidentin an die 2pi<?e des Damcnausschusfes derselben und versah ihr Amt, das sie sich nicht leicht machte, das sie nicht als eine Khremvürde ansah, um damit zu prunken, sondern als eine Würde, deren ganze und schwere Bürde sie trug, durch 44 Jahre bis zu ihrem Tode. Jährlich spendete sie ihren Beitrag, und noch in ihrer letztwiüigen Verfügung bedachte sie die Anstalt mit einem Vermächtnis von 3<19tt polnischen Gulden s l ' ^mi^ tn i lc ä. 24. Ui63o ^ud1!«HU82H, d. i. Denkbuch der Kra- kauer, Wohlthätigkeitsgesellschaft, herausgege« bm aus Anlaß des am 24. und 23. Juni l8Nü gefeierten Jubiläums ihres 30jährigen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Windisch-Wolf, Band 57
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Windisch-Wolf
Band
57
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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