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Wörndle von Adelsfried,'Philipp 224 VörMe von Adelsfried, Philipp
durch zwei Gemälde ver-
treten: „Olvntll im römischen Otbirge". auf
Leinwand gemalt, und die biblische Land-
schaft „Om5U!l zerreibt den Nmen". welche
aus dem Besitze Nlois Froscbammer's
in den des Museums gelangte. Seit
!839 hat der Künstler seinen bleibenden
Wohnsitz in Innsbruck aufgeschlagen. Er
hat sich in seinen Landschaften den be-
rühmten Landsmann Joseph Anton
Koch zum Vorbilde genommen. Obwohl
er seinen Motiven immer eine wirkliche
Gegend zu Grunde legt und dabei mit
Vorliebe orientalische Motive behandelt,
so zeigen doch seim Bilder stets einen
idealen Charakter, und dies gibt denselben
einen eigenthümlichen Reiz. Die Staffage
ist meist biblischen Stoffen entnommen
und dem Charakter der Landschaft zutref-
fend angepaßt. Wie in der Lebensskizze
angedeutet ist, hat Wörndle auch einige
Blätter radirt. Während die ersten Blät-
ter eine noch etwas ungeübte Hand
Zeigen, verschwindet dieses Merkmal in
den späteren.
Volks« und Schützen «Zeitung (Inns«
druck. 4") t86Z. Nr. i8 in der ^orrespon-
dmz.- „Aus Kufstein". — Inn-Zei tung
(Innsbruck l8M) Nr. 94 im Feuilleton:
„Kunst". — Neue Freie Presse (Wiener
polit. Blatt) l863. Nr. liw. — Bote für
Tirol und Vorarlberg. <860, Nr. 270. —
Wiener Zeitung, j 8^8, Nr. 422. S. 2386.
— Das (Frankfurtur) Vater land. 8> Sep»
temder j836, Nr. 208: „Bilder aus dem
heiligen Lande".
Nöendle von Adelsfried, Philipp
(Tiroler Landesvertheidiger, geb
in T i ro l um die Mitte des achtzehnten,
gest. zu Linz um den Anfang des neun-
zehnten Jahrhunderts). Er lebte, bevor
sein Name unter den Helden Tirols in
den Kämpfen des Jahres !797 auf-
leuchtete, auf seinem Schlöffe Weierburg
nächst Innsbruck. Er ist wahrscheinlich! ein Sohn des l768 geadelten Sonne-
burger Scharfschützenhauptmanns Io»
! seph Wörndle; die vorgenannten
Maler August und Edmund sind seine
Enkel. Phi l ipp tritt erst H797 in den
Vordergrund. !796 hatten die Landes»
Vertheidiger Tirols die bereits über
! Trient eingedrungenen Franzosen mit
! Hilfe der kaiserlichen Truppen in den
! blutigen Kämpfen am 2. und 7. No<
vember aus dem Lande gejagt. Da
wurde am l4. Jänner !797 General
Alvinczy bei Rivoli von Bon aparte
geschlagen und mußte mit seiner Armee
! durch das Pusterthal nach Kärnthen sich
zurückziehen. Nur ein Corps von etwa
3000 Mann blieb unter Befehl des Ge-
nerals Liptay zur Deckung Tirols
zurück. Da rückte der französische General
Ioubert mit l3.0W Mann gegen die
i Grenzen Tirols. Am Hl). Jänner zog
der Feind in Trient ein. Es folgte
Schlag auf Schlag, und in Innsbruck
machte sich Alles auf die Beine und ftoh.
I n dieser äußersten Noth wurde dies«
und jenseits des Brenner und im ganzen
Innthal der Landsturm aufgeboten. Nun
zogen die Landesvertheidiger unter An»
führung des Schützen« und Landsturm»
Obercommandanten vr. Ph i l ipp von
Wörndle unverzüglich nach Sterzing
und von da, während kaiserliche Trup°
pen die Niederungen besetzten, über
Schluchten und Gebirge bei dichtem
Nebel und frischgefallenem Schnee dem
Feinde entgegen. Den kaiserlichen Trup'
pen gelang es, den eingedrungenen Fein»
den die Verbindung mit Wälsch-Tirol
abzuschneiden. Am 2. April 1797 kam
es zu dem denkwürdigen in Tirols
Leidensgeschichte ebenso mit blutigen als
mit goldenen Lettern verzeichneten G»
fechte bei Spinges, deffen in diesein
Werke schon im XXXVI. Bande, S. 17l
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon