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Wolff Edler von Wolffenberg 12 Wolff, Emst
Zeitgenoß. Wir wissen über diesen Künstler
nichts Näheres. Er ist nur im Jahre 1839 in
der November'Nusstellung des österreichischen
Hunstvereines und zugleich in der Jahres-
auöstellung der k. k. Akademie der bildenden
Künste bei St. Anna in Wien, in jeder mit
einem Bilde aufgetreten, und zwar in ersterer
mit einer Scene aus' dem venetianischen
Volksleben: „suiw Euters in Venedig
<6tt fl.), in letzterer mir einer „Heiligen
Familie" (300 ft.). Darauf beschränkt sich
unsere ganze Kenntniß über diesen Maler,
dm wir natürlich in Werken über Kunst uno
Künstler Oesterreichs und des Auslandes ver«
gebilch suchen. lVerzeichniß der Jahres»
auöstellung in der k. k. Akademie 1839.
S. 10, Nr. 169. — Katalog der November«
Ausstellung oeä österreichischen Kunstvereines
l839, Nr. 35 l^ — lt . Eduard W o l f f
Edler von Wolffenberg (geb. zu Neu»
Oradisca in der Militärgrenze am 7. Jänner
!s26). Ein Sohn des k. k. Hofrathes beim
Hofkriegsrathe. Leopold Wolff. der 1819
um dem Prädicate von Wolffenberg
geadelt wurde, trat er im October 1837 in
die Neustädter Militärakademie ein und ward
im September 1844 Lieutenant minderer
Gebühr, nach Beendigung des höheren (äurseö
im September 1843 Lieutenant höherer Ge-
bühr bei DeuNchmeister«Infanterie Nr. 4. Im
Jahre 1846 nahm er mit dem Negimente an
der Unterdiückung des galizischm Aufstandes
Theil, kam dann nach Lemberg. wo er Bri»
gade» und Divisionsadjutantendienste verrich-
tete, im Juli 1848 zum Oberlieutenant be-
fördert und für seine ersprießliche Thätigkeit
beim Bombardement Lembcrgs belobt wurde.
In der mobilen Brigade des Generalmajors
Barco machte er den Einbruch nach Ungarn
und das siegreiche Gefecht bei Nowoselice
am 21. März 1849 mit. wofür ihm der
Kaiser das Militär» Verdienstkreuz verlieh.
Im April desselben Jahres in die Brigade
Benedek eingetheilt, kämpfte er mit der»
selben in den Gefechten und Schlachten bei
Naab, Komorn, 0>Szony, Szegedin, Szoreg
und Temesuär. Im December 1833 wurde
er Hauptmann erster Classe und trat als
solcher im Juni <863 in Pension, worauf er
1866 den Majorscharakter 26 konor^g erhielt.
Im Juli letzteren Jahres kam er als Leiter
der Hilfsämter zum Generalcommando in
Ofen, 1867 zum Platzcommando in Arad,
wo er am 22. Octoder 1868 wirklicher Major
wurde. Er befindet sich nicht mehr in Acti» vität ^Svoboda (Johann). Die Zöglinge
der Wiener»Neustädter Militärakademie von
der Gründung des Institutes bis auf unsere
Tage (Wien 1870 bei Geitler. schm. 4".)
Sp. 742.) — 12. Grnst Wol f f , Ieitgenoß.
Derselbe diente im italienischen Feldzuge
1839 als Cadet im 13. Iäger-Bataillon, in
welchem er durch seinen unbeugsamen Muth
seinen Kameraden ein nachahmenswerthes
Beispiel gab, wie man dem Feinde gegenüber
vorgehen müsse. Die steinerne von den Pie<
montesen mit nicht unbedeutenden Streit?
kräften bewachte Eifenbahnbrücke bei Vallenza
in Piemont sollte gesprengt werden. Tas
3. Infanterie'Amieecorps deckte diese Unter-
nehmung. Das 13. Iager'Bataillon war ve«
stimmt, die Brücke zu besetzen. Als es dem.
nach sich entwickelnd und sein Vorhaben mit
Feuern eröffnend, an seine Aufgabe schritt, zog
sich der Feind, um der Wirkung der Stutzen
unserer Jäger zu entgehen, hinter seine Ver«
schanzungen zurück. Des langen unfruchtbaren
Feuernä müde. beschloß Cadet Ernst Wolff.
sich auf der Eisenbahnbrücke selbst einen Stand
zu suchen, welcher ihm eine bessere Feuer-
wirkung auf den gedeckten Feind gestatten
würde. Alsbald schlössen sich. dem wackeren
Cadetm die zunächststehenden Jäger an. und
so rückte das Häuflein ungeachtet des un»
unterbrochenen mörderischen feindlichen Feuers
unerschrocken uor. bis ein vortheilhafter Auf»
stellungspunkt gefunden war. An der Spitze
dieser Tapferen standen unser Cadet Ernst
Wolf f . ein zweiter Cadet Georg Benischk0
Nitter von D.obroslaw und der Führer
Joseph Hofbaucr. Nun konnte die Deckung
durch Schanzen und Erdaufwürfe dem Feinde
nur noch wenig nützen; auf jeden Einzelnen,
der aus seiner Deckung hervorsad, richteten
sich die Stutzen unserer Jäger. Der Verlust
der Piemontesen wurde allmälig so empfind-
lich, daß sie ihr ganzes Feuer zur Vertreibung
der Jäger auf die Brücke conccntrirten. Ein
Kugelregen überschüttete unsere wackeren
Schützen. Cadet Wolf f erhielt einen Schuß
in den Oberschenkel, bald traf eine Kugel
den Cadeten Benischko und auch Führer
Hofbauer trug eine schwere Verwundung
davon; aber der Zweck solch unbeugsamen
Muthes war erreicht. Der Feind hütete sich
der Brücke sich zu nähern und die eingelei»
teten Zerstörungsarbeiten weiter zu beun-
ruhigen. Wol f wurde mit der silbernen
Tapferkeitsmedaille zweiter Classe ausgezeich'
net und später zum Officier befördert. Im
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon