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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 107 -
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Wonsiedler 107 Won sied ler Lecture astronomischer und religiöser Schriften von Bode, L i t t row, Fran- kenheim und Anderer nur noch mehr angeregt wurde. Und als er eines Tages in der Auslage eines Buchhändlers ein von einem Volkslehrer*verfaßtes Werk fand, betitelt „Das Leben Jesu", das- selbe kaufte und sich darin vertiefte, da ging mit ihm eine tiefinnerste, wir nennen es einfach religiöse Veränderung vor, die nun auch nicht ohne Eiilfluß auf seine künstlerischen Arbeiten blieb, indem er sich jetzt der religiösen Malerei zu» wandte und ihr auch fortan treu blieb. Aber dieser Uebergartg vom Bildnißmalen zur Historie, zn welcher das religiöse Bild gehört, war denn doch nicht so ein» fach zu bewerkstelligen. Er machte zu» nächst den Versuch mit ein paar kleineren Altarbildern, welche „Die Taufe Jesu" uiw den ,,H. Stephan, König von Nn- gam" darstellten. Wenn auch die Bilder den Bestellern gefielen, er selbst war nichts weniger als zufrieden mit ihnen, er fühlte, daß sein autodidaktischer Dilet- tankismus für das erhabene und vielum» faxende Kunstfach, dem er sich zu widmen entschlossen war, doch nicht ausreiche. Mit seinen Ersparnissen reiste er nun nach Wien, und obgleich schon im Man» nesalter, trat er doch als gewöhnlicher Zögling in die k. k. Akademie der Künste, in welcher er nun nach der Antike und den lebenden Modellen arbeitete, zugleich die Vorttäge über Anatomie hörte und die übrigen Stunden dem Studium der Geschichte und des Costumes widmete. Nachdem er so drei Jahre an der Aka- demie studirt hatte, wurde er mit der Urkunde eines ausübenden Künstlers ent» lassen. Er malte nun vorwiegend Altar» bilder von größeren und kleineren Dimen- sionen. Unten geben wir eine Uebersicht dieser Gemälde. Da ihn Bestellungen nach den verschiedenen Städten des Kaiserstaates brachten, bot sich ihm auch vielfach Gelegenheit zu Wdnißmalerei dar, und thatsächlich malte er in den meisten Provinzen Oesterreichs und aucb im Königreich Polen, in welchem Rasta wiecki der Anwesenheit unseres Kunst lers im Jahre 1817 ausdrücklich er wähnt, zahlreiche Bildnisse von Privaten. namentlich in den hohen Adelsfamilien, wie: Eszterhäzy, Bat thyä .ny . Csaki, Teleki, Goeß, dann mehrerer Bischöfe, wie jener von Sekkau, Fünf- kirchen, Veszpröm u. s. w. Nachdem er noch zur weiteren Vervollkommnung in seiner Kunst eine Reife nach Italien unternommen und sich namentlich in dm überreichen Kunftschatz Venedigs künst» lerisch vertieft hatte, kehrte er heim und nahm seinen bleibenden Aufenthalt in seiner Vaterstadt, in welcher er selbst dann noch thätig blieb, als er infolge vorgerückten Alters an einem Auge er- blinder war. Aber nicht nur mit dem Pinsel arbeitete er. Unermüdet blieb er neben seiner Malerei nach verschiedenen Richtungen auch wissenschaftlichen Stu- dien zugewandt, welche er dann auch zu schriftstellerischen Arbeiten benutzte, deren er aus dem Gebiete der Philosophie, Astronomie und Kunst seit einer Reihe von Jahren im Beiblatte der „Gratzer Zeitung" viele veröffentlichte. Selbst» ständig aber erschien von ihm das Werk» chen: „Gratzer-Taschenbuch lnr dllZ Illhr 2sW. Mit Z0 Wagraphirten Nnäichteii null mit hiZtu- rischen nnt> pittarlätttn Fingerzeigen" (Grcch l828, Kaiser, 46".). Nach längerem Leiden starb er im Alter von 67 Jahren. Uebersicht der Altargemälde von I . Uwnsiedler. „Die h. Elisabeth, Landgräftn von Thüringen, die Armen betheilend", ein großes Altarbild. 13 Fuß hoch. 9 Fuß breit, zu Palkony, einer gräflich Batth yäny'schen Herrschaft, unweit von Fünfkirchen; — «Die h. Fainilie"; —
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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