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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 162 -
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Wratislaw) Wenzel Wratislaw) Wenzel Ignaz die Befreiung zu erlangen, scheiterten an den verschiedenartigsten Umständen; erst als der bisherige Großvezier S inan Pascha in Ungnaden siel und an dessen Stelle Ib ra . him Pascha trat. der den Kaiserlichen wohlwollte, erlangte Wra t i s law durch reiche Geldspenden die Freiheit. Die Reise durch Ungarn in seine Heimat war mit nicht ' grringen Gefahren verknüpft, da ersteres Land ein steter Schauplatz der Kämpfe zwi« schen den Kaiserlichen und Osmanen war. Endlich nach vierjähriger Abwesenheit kehrte Wrat is law 139o heim. wo er, da indessen sein Vater Stephan gestorben, das vater» liche Erbe antrat. Nun nahm er kaiserliche Dienste an und versah verschiedene Aemter. Als dann die Wirren in seinem eigenen Vaterlande ausbrachen. hielt er treu zu seinem Baiser und wurde infolge dessen von den rebellischen Ständen zum Landesverräther erklärt und seiner Güter beraubt. Nach der Scklacht am weißen Berge 1620 gab der Kaisrr seinem getreuen Diener die diesem von den Rebellen geraubten Güter zurück, ernannte ihn zum Kreishauptmann, dann zum obersten Landrichter und erhob ihn in den Grafen« stand. Wrat is law starb nahezu «0 Jahre alt. Aus seiner Ehe mit Lndmilla Eezowskz^ hatte er mehrere Söhne und eine Tochter. Letztere. El isabeth, vermalte sich mit Ni. colaus Deyin. Von den Söhnen pflanz» ten Iohannn Albort, Adam Zeo< pold und Peter Ernst das Geschlecht fürt; aber die Nachkommenschaft Johann Alderts erlosch schon in der zweiten, jene Adam Leopolds in der dritten Generation, und nur jene des Peter Ernst gedieh bis auf unsere Tage. in welchen sie in mehreren Zweigen fortblüht. Die Reise nach Constan» tinopel und alle auf derselben erlittenen Drangsale hat Wrat is law niedergeschri» ben. Dieselbe, in uechischer Sprache verfaßt, befand sich in Handschrift unter dem Titel: na, 2 Nitru^vi«, xo äo ^vIULtl 2-^6 2L ua,ni>äo6ni sam I<3m 1599 LcPLNl«, d. i. Schicksale des Wenzel Wra« t is law Freiherrn von Mit rowicz. welche derselbe in der türkischen Hauptstadt Con» stantinopel auf seiner Reise im Jahre 1591 erlebt u. s. w. Ein Nachkomme des Grafen, drn wir Hynek Wrat is law genannt finden, bereitete die Herausgabe des Manu» scriptes im Jahre 1727 vor. sie kam aber nicht zu Stande, und erst Martin Pelzel veranstaltete sie zu Prag im Jahre 1777. worauf durch Kramer ius 1803 eine neue Ausgabe erfolgte. Auch erschien eine deutsche Uebersetzung unter dem Titel: „Merk- würdige Gesandtschaftsreise des Grafen Wra» t iölaw nach Constantinopel" (Leipzig 173« sSchönfeld in Prag^ 3".). welcher Titel in Kaiser's „Vücherlerikon" Bd. VI , S. 298 zur merkwürdigen „Gesundheitsreise" entstellt ist. Diese deutsche Uebersetzung ist von Joseph Schiffner ausgeführt worden. sPelzel (Martin). Abbildungen böhmischer und mäh» rischer Gelehrten und Künstler u. s. w. (Prag 1773. Hruba. 8«.) Theil I I . S. 27 u. f. — Schiffner (Joseph). Galerie der interessan« testen und merkwürdigsten Personen Böh» mens, nebst der Beschreibung merkwürdiger böhmischer Landesseltenheiten alter und neuer Zeiten (Prag 1803. I . Buchler. 8«.) Bd. IV, S. 248—299. — Odeonä N»t7, d. i. Allgemeine Zeitung (Prag. Kober. 4".) 1860. S. 101 u. f. — Porträts. 1) Unterschrift : ^Vl!neo8la.U8 OoinoL I V^ratislÄ.'w' äo Mtro- ^vle/." L a 1L 0 r »o., i'raFas («".). — 2) Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners und Xylographen in der vorerwähnten Kober'schen «Odsonä üsty«.) — 88. H'en- zel Ignaz Graf (geb. 1643. gest. 14. Mai 1727). von der türkischen Linie. Ein Sohn des Freiherrn Adam Leopold aus dessen Ehe mit Ouci Freiin von Wra da, wid- inete er sich dcm Staatsdienste in der politi» schen und diplomatischen Sphäre. Er wurde Kammerrath in Böhmen, dann Kaiser Jo- sephs I. geheimer Rath. ging in diplo» matischer Mission an die Höfe von Polen und Preußen und wirkte in den Jahren ittlw. 1692. 1698 und 1709 bei den GrenzuerHand« lungen zwischen Böhmen, der Pfalz und Bayern. Man rühmte ihn auch wegen seiner Gelehrsamkeit und seiner geschichtlichen Kennt» nisft. namentlich in der Geschichte und Genea« logieBöhmens. Pelzel und nach ihm Schiff' ner in ihren Biographien Wenzel Wra» t is laws bemerken anläßlich einer Heraus« gäbe der türkischen Gesandtschaftsreise dieses Letzteren, daß ein Graf Hynko Wratis» law 1727 die Herausgabe des Manuscrivtes vorbereitet habe. diese aber aus unbekannten Gründen unterblieben sei. Wir vermuthen in dem Grafen Wenzel Ignaz diesen Heraus» geber, denn erstens heißt der eechische Tauf» name H y n k o in deutscher Neberseßung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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