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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 215 -
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Müllerftsrf-Nrbair 213 MMerftorf-Nrbllir elektromagnetischen, theilweise unter, seeischen Verbindung beschäftigt, und da in jenen Tagen Guttapercha noch nicht im Handel vorkam, so bediente er sich einer Mischung von Pech, Wachs und Unschlitt, welche eine vollkommene Iso» lirung der Fäden gestattete. Zur Zeit des Gelehrtencongreffes in Venedig 1847 stand der Apparat bereits soweit fertig, um demonstrin werden zu können. Es war dies wohl die erste, wenn auch nur ganz kurze unterseeische Telegraphen- leitung in der österreichischen Monarchie. Kurz vor Ausbruch der Revolution, am 12. April 4647, vermalte sich Müller- storf nach jahrelanger Bewerbung mit Fräulein Anna O'Conor of Con- naught (geb. 3. Februar 1824), einer geborenen Engländerin, deren Familie in Venedig ansässig war, und das junge Paar erfuhr rasch aufeinander die Freu- den des Honigmondes, sowie alle Schrecken des Aufruhrs, alle Aufregun« gen der heimlichen Flucht, deren Folgen wenige Monate später, am 29. Juli 1848, der Gattin, die inzwischen Mutter geworden, das Leben kostete. I n Trieft wurde Wüllerstorf mit der Vermal» tung jenes Materials betraut, welches der österreichischen Marine nach dem Ab- fall der Venetianer noch übrig geblieben war. Eine riesige Aufgabe. Eine fieber» hafte Thätigkeit concentrirte sich in seinen Händen. Es galt, Schiffe auszurüsten, Matrosen zu werben, Officiere und See» cadeten aufzunehmen. Erst als Gscadre- adjutant, unter Kommodore Kudriafsky ^Bd. XI I I , S. 303^, dann als Adjutant des Marine «Obercommandanten in den verschiedensten Richtungen thätig, wurde er später dem Eeldmarschall« Lieutenant Baron Weiden M . I.IV, S. 214) in Padua zugetheilt, welcher mit einem Armeecorps Venedig bloquirte. Im Frühjahr 1849 von dem Viceadmiral Dahlerup zum Militärreferenten er- nannt, nahm er in dieser Eigenschaft an der Organisation der Marine maß- gebendsten Antheil. Als ein großes Ver. dienst muß es ihm angerechnet werden, daß er als Militärreferent in der bisher» italienischen Marine in allen Zweigen des Dienstes zuerst die deutsche Sprache einzuführen versuchte. Zu diesem Zwecke übersetzte er die tactischen Vorschriften für die Schiffe in See und führte ein ganz neues Signalsystem ein. Zum Cor» vettencaftitän vorgerückt und mit dem Orden der eisernen Krone dritter Classe ausgezeichnet, erhielt er 1830 das Com« mando der Brigg „Montecuccoli". Zu einer Kreuzung nach der Levante gegen Seeräuber ward ihm als erster Lieute- nant der damalige Fregattenlieutenant von Tegetthoff zugetheilt, einer der besten Schüler der Marineakademie in Venedig, mit welchem er seitdem in engster Freundschaft verbunden blieb. Im Sommer 1831 wurde Müller- ftorf von dem damaligen Marine'Ober« commandanten Grafen Wimpf fen zum Präsidialreferenten und Admira» litatsrath erannnt und mit der Organisa» tion der Kriegsmarine auf neuer besserer Grundlage betr-aut. Mit der im Jahre 1834 erfolgten Ernennung des Erz- herzogs Ferdinand Max zum Ober» befehlshaber der k. k. Kriegsmarine trat in der Marineleitung neuerdings eine große Veränderung ein. Ohne die Er- probung des bisherigen Systems abzu- warten, ließ man dasselbe fallen und führte ein neues ein. Wüllerstorf war inzwischen zum Linienschiffscapitän befördert worden und hatte mit der Fre- gatte „Venus" längere Kreuzungen in der Levante, sowie Uebungsreisen mit den Zöglingen der Marineakademie
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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