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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 235 -
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Württemberg, Alexander 236 Württemberg, Alexander kann sagen, daß die beiden Dichter schon in der Jugend den Keim des Todes in sick trugen. Alexander litt an einem fast unaufhörlichen Kopsschmerz. Bei Tische klagte er mir eines Tages, daß ihn sein Leiden heute besonders quäle. Er habe nun einmal das „Wespennest" im Haupte! Ich hielt das für eine Rede- figur, wurde aber allen Ernstes belehrt, daß sich unfigürliche und wirkliche Wespen in dem Kopfe des schwäbischen Grafen angefiedelt, so gut wie die Poltergeister im Hause des gemüthlichen Iuft inus Kern er frei ein« und ausgehen mochten. Ich nahm die Aufklärung überdieWespen schweigend hin, ohne mir einen Witz da» rüber zu gestatten, da auch Lenau an das Wespennest seines Freundes unbe- denklich zu glauben schien." „Beiden Männern", berichtet auch unser Ge» währsmann, „wohnte eine besondere Zartheit des Gemüthes inne. Ich erinnere mich, daß sie, als ich in einem literarischen Kreise mein Lustspiel: „DerVater" vorlas, der munteren und leichten Arbeit zwar im Ganzen den Beifall nicht versagten, allein gewisse sittliche Bedenken außerien über die Figur einer coquetten Putzmacherin, welche von dem Herrn Papa den Auftrag erhielt, seinen Neuling von Söhnchen gewissermaßen zur Liebe vorzubereiten. Wie würden die strengen Moralisten erst in Schrecken gerathen sein über die der» artigen Erzeugnisse unserer Tage, so des NonsiGur Dumas Ms und eines Vic- torien Sardou. Ein anderes meiner Lustspiele, „Industrie und Herz", fand mehr Gnade vor den Augen meines rigo» rosen Freundes; er erbat sich sogar das Manuscript, um es in einer ihm beson» ders nahestehenden Familie vorzulesen." Wir führen diese Züge an, weil sie den Grafen und seine Feinfühligkeit treffend charakterisiren. Er hatte frühzeitig- zu dichten angefangen und war zuerst mit dem Pseudonym San^or v. S., der Magyarisirung seines Taufnamens Alexander, im Morgenblatt" aufge- treten; später erschienen unter eigenem Namen seine Beiträge in dem von Schwab und Chamisso herausgege» benen „DeutschenMusen-Almanacb" und zuletzt die vier selbständigen Samm- lungen: „Gedichte" (Stuttgart 1837); — „New des AnrimZ" (ebd. 1839) — „Ge- sammelte Gedichte" (ebd. 1841) und, ein . Jahr vor seinem Tode anonym, die So- nette „Gegen denStram" (ebd. 1843). Sein nicht unbedeutendes poetisches Talent ist » durch seinen Freund Lenau wesentlich beeinflußt, und Oesterreich, in welchem er durch die Wahl seiner Gattin, durch seinen Freund und seinen häufigen Aufenthalt in der Kaiserstadt, wo er ungemein be- liebt war, sein zweites Vaterland ge> funden, gab ihm herrliche Stoffe zu Dich- tungen, wk es die „wilder vom Platten- see", die „Stimmen aus dem Rohre", die „Bilder aus den Alpen" und „Wald« bilder", säinmtlich»Emdrücke österreichi» scher und ungarischer Landschaften, und der RomanzeN'Cyclus „Andreas Hofer" beweisen. Die Reclam'sche Universal- Bibliothek" hat in den Nummern 5481 bis 1483 „Sämmtliche Gedichte" des Grafen herausgegeben, denen eine pietat- volle biographische Skizze von Fr. v. Schmidt vorausgeschickt ist. Wie schon berichtet worden, war der Graf verheiratet, und zwar seit 3. Juli 1832 mitHelenegebßrenenGräsinFestetics de Tolna (geb. 1. Juli 1812), welcke ihm zwei Söhne und zwei Töchter gebar, die Söhne Graf Eberhard (geb. 23. Mai 1834) und Graf Wilhelm Karl Alexander (geb. 29. März 1839. f) und die Töchter Wilhelmine (geb. 24. Juli 1834) und Pauline <geb.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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