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Wnrmdrand) FrcmZ Karl 290 MurmbraNd (Genealogie)
Pettau und Radkersburg, endlich durch
seine erfolgreiche Verwendung bei den
eigenen und fremden Bezirksinsaffen zur
Abgabe ihrer Beitrittserklärungen für die
in Steiermark späterhin eingeführte
wechselseitige Brandschaden - Versiche-
rungsanstalt. Für diese um die Filiale
und die ganze Gesellschaft erworbenen
Verdienste wurde ihm i826 die Gesell-
schafts-Denkmünze unter dem Ausdrucke
der ehrendsten Anerkennung einstimmig
zuerkannt. Ebenso faßte die einund-
d'reißigste allgemeine Versammlung den
Beschluß, dem Grafen, welcher seit der
Gründung der k. k.
steiermärkischen
Land»
Wirthschaftsgesellschaft 4819, also durch
34 Jahre das Amt eines Vorstehers in
der Filiale Radkersburg bekleidete und
sich um die Hebung der Landwirthschaft
in allen ihren Zweigen besonders ver-
dient gewacht hatte, den Dank der Ge»
sellschaft schriftlick auszudrücken. Auch
als steiermärkisch'ständischer Ausschußrath
bethätigte sich Graf Wurm brand durch
volle 23 Jahre. 1830 erwählten ihn
seine Unterthanen zum Vorsteher der Ge»
meiude Oberradkersburg, welcher Aus-
zeichnung sich wenige Herrschaftseigen,
thümer zu erfreuen hatten. Bis zu seinem
Tode widmete er sich diesem gemein-
nützigen Dienste. I n seinem ganzen
Leben dem österreichischen Kaiserhause
mit unerschütterlicher Treue anhängend,
erwies er seinen seltenen Biedersinn
hauptsächlick in den Jahren 1848 und
1849, in welchen er mit beharrlicher
Charakterstärke gegen Jedermann offen
seine patriotischen Gesinnungen kundgab.
Für diese feste politische Haltung wurde
ihm von Seiner Majestät 18N4 der
Orden der eisernen Krone dritter Classe
verliehen. Die Noth seiner Nebenmenschen
zu lindern, war eine seiner ersten Lebens»
aufgaben; kein Armer ging unbetheilt aus seinem Hause, ja sein Wohlthätig,
keitssinn ging so weit, daß er Gaben
spendete, welche mit seinen Vermögens-
verhältnissen kaum im Einklänge standen.
Auch wendete er 1841 den ganzen Er-
trag seines auf dem Hauptplatze der Stadt
Radkersburg befindlichen zweistöckigen
Hauses dem dortigen Civil-Krankenhause
für alle Folgezeit zu, ohne welcbe
Spende diese Heilanstalt, die er stets mit
väterlicher Sorgfalt beschützte, weder
hätte ins Leben treten, noch fortbestehen
können. „Jeder Zoll ein Ehrenmann",
heißt es in einem ihm gewidmeten Nach»
rufe, „genoß er die allseitige Liebe und
Verehrung." Als ihm Tausende von Leid-
tragenden aus allen Ständen die letzte
Ehre erwiesen, hörte man vielen Land»
leuten, welche dem unübersehbaren
^eichenzuge beiwohnten, die Trauerworte
äußern: „Nun haben wir unseren Vater
verloren." Aus seiner am 22. Jänner
1812 mit Mar ia Cajetana geborenen
Gräfin Gleispach geschlossenen Ehe
hinterließ er eine zahlreiche Familie, sieben
Söhne und fünf Töchter welche sammt»
lich aus der Stammtafel ersichtlich sind.
Zwei von den Söhnen, Hermann und
Victor , pflanzten diese jüngere fteirische
Linie in zwei Zweigen fort.
Gra k er Z ei tn ng, <86:l, Nr. l4l im Feuil'
letoli.- „Nekrolog". Von der Landwirwschafts-
fi liale N adke rs b n r q.
I. Zur Venealogic der Vrascu Wurmbrand»
Stopp ach. Die Wurm brand zäblen, wie
die Herberstein, Lamberg, Harrach
Wind isch« O ratz und Andere zu den ur>
alten Geschlechtern dos Kaisrrstaates, und idr
Ursprung fällt noch in jene vorhistorischen
Tage, in welchen die Lindwürmer das Land
ringsumher verwüsteten, bis ein tapferer
Ritter erschien, der dm Spieß in die Weichen
des Unthierö oder aber die brennende Keule
in den Rachen desselben stieß, wie dieö der
Ahnherr der Wurm brand — daher sein
Name -- gethan haben soll. Dieses dem Na«
men nach unbekannten Edlen Sohn. der sick
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon