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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 313 -
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Wurmbrand, S tephanie Z s I Murmdran^ Stephanie vielmehr in einer höheren als der bloß technischen Richtung zu, indem sie, wozu sie schon frühzeitig glänzende Anlagen gezeigt hatte, zu com Poniren begann. Die erste Composition, welche von ihr im Stich erschien, stammte aus ihrem vier« zehnten Jahre, es ist ein kleines, aber ganz allerliebstes Lied, betitelt: „Ner Walt, ist grün" und ist ,1862 bei Spina in Wien verlegt. Nach langer Pause er- schienen dann seit 4873 bis zur Stunde mehrere Tonschöpfungen, deren Titel weiter unten folgen. Die Dame gab ihre Werke unter dem Pseudonym S. Brand, später unter S. Brand-Vräbely her> aus. Man glaube aber nicht, in diesen Compositionen die Werke einer etwa! „genialen Dilettantin" zu sehen, bei denen der Capellmeister mitgeholfen, den ^ Satz ausgebessert und für die Oeffent»! lichkeit zugerichtet hat. Die Grafin zählt > zu jenen Naturen, die von der ganz rich° i tigen, leider nur selten befolgten Ansicht ausgehen, daß es in der Kunst nur ein Entweder — oder gebe, und daß un» beirrt durch lärmenden Erfolg oder aber unverstandene Gleichgültigkeit einmal — wenn auch oft spät — die Stunde schlage der wahren Anerkennung des echten Talentes, das wie echtes Gold durch Nichts nachzuahmen ist. Die Titel der bisher von Gräfin Stephanie durch den Druck veröffentlichten Compositionen sind: „Amült GtMllktersiiicke für Pinnolarte" in 4 Heften (Wien, I . B. Gotthard, jetzt Wetzler) ^ l . Heft: K) Fragen, b) Minnelied, o) Gondoliere, Johannes Brah,:ns gewidmet; 2. Heft: a) Sere- nade, ö) Albumblatt, e) Arabeske, Graf Eugen Kinsky gewidmet; 3. Heft: <t) Ein flüchtiger Gedanke, ö) Scherzino, c) Entschwundenes Glück, Sophie Me n- ter gewidmet; 4. Heft: w) Lied ohne Worte, ö) Elfenreigen, <^ Frühlingslied, ihrem Gatten, dem Grafen Ernst ge« widmet; — „Wcher", l . und 2. Folge (ebd.); — „Vaizer", 3. Folge (Wien, Haslinger); — „Drei ChülaktelZtücke iiir Pillnlltmte" : i) Charakterstück, 2) 'Zur Mandoline, 3) Ungarische Träumerei (Berlin, Bahn); — „Meile. GarakterZinck im Pianllwrte" (Wien bei Bösendorfer), ein Tonstück, dessen entzückende Wirkung durch häufige Concertvorträge berühmter Virtuosen erprobt ist; — ,,^a A?-«- «snss. Plllkrtte kür Piunutarte" (Wien, Wetzler); — „Nie schöne Nelnn'ne. MuLira- tische IllnZtratillnen für llüZ Piaulliarte" (ebd., Wetzler); — „Gnintett (5 Genuch 2 Nässe) über ein Nilllrktgekicht: I/si' 2^^ /ia^ ci?-sr " (ebd., Wetzler); — „55 kleine iiir Pianakürte"; — „Vier l) Liebeslied, 2) Orien- talischer Marsch, 3) Menuetto, 4) Trauer- klänge; — „AllnnrtZtiick im nnganZchen Stizl tnr M i Pillnatürte": l^) Largo, 2) Zmga- rese, Franz Liszt gewidmet; — „Ellnz- Scenen tnr Piünllturte"; — „Fant Liebn (nun Heine) tnr eine Singätiinmr mit Vegleitnng dt5 Pillnukorte"; — „Imei Neigen kür Piunu- füste"; — „NllMllnrc inr eine ZingZtimme mit Veglritnng drä Pinnnkcirte"; — „Umei Nllueletten tiir Pianallltte"; — „NrepMauier- stücke": 1) Der Troubadour, 2) Liebes- treu, 3) Die Glocken; — „Akrndphllntll" Zien, llcht l5llluin2täcke"-, sämmtliche vor- genannten Compositionen in Wien bei Wetzler. Die Fachkritik meint anläßlich der Tonstücke der Gräsin Wurmbrand, wenn alle Salonmusik so beschaffen wäre, wie die Compositionen der Gräfin, so würde die von musicalischen Rigo- risten so „verpönte Salonmusik" auch vor ihnen Gnade finden, da auch aus dieser verschrieenen Kunstgattung die Grazien zulächeln können. Gräfin Ste- pHanie besitzt neben anderen Medaillen die Herzog von Coburg»Gotha'sche sil-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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