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Ziegler, Gregor Thomas tz
seinem Stifte, dann zu Constanz am
Bodensee und zu Freiburg im Breisgau
Poetik und griechische Sprache vortrug.
I n dieser Zeit schrieb er zwei Bücher:
„Institution68 artig postiere" und eine
„Geschichte des Hauses Habsburg", die
nicht gedruckt, aber an den Gymnasien
zu Wiblingen, Constanz und Freiburg
als Schulbücher gebraucht wurden. Als
nach dem Preßburger Frieden (26. De-
cember 1808) die Aufhebung des Bene-
dictinerstiftes Wiblingen erfolgte und es
bei dessen Ordensgliedern nun auf die
Wahl der Berufsarbeit sowohl als der
Regierung ankam, so war Ziegler, ob»
wohl ihm württembergischerseits eine
ansehnliche Lehrkanzel angeboten wurde,
der erste zu einem Uebertritt entschlossen,
und mehrere seiner Mitbrüder schloffen
sich ihm an. Mit ihnen zog er in das
Benedictlnerftift Tyniec nächst Krakau,
wo sie alsbald bei Besetzung der Gym-
nasialstellen und der theologischen Lehr-
kanzeln an der Krakauer Universität in
Verwendung kamen. Aber auch in
Krakau traf sie im Jahre 1809 infolge
der Länderabtretung Westgalizien6 das
Loos, das sie schon einmal in Wiblingen
erfahren hatten.»Die Brüder wurden
dann einzeln angestellt, und Ziegler
kam 1811 als Professor der Kirchen
geschichte an das Lyceum in Linz',
seine Gelehrsamkeit und sein Eifer in
Ausübung des Lehramtes veranlaßten
1813 seine Berufung als Professor der
Dogmatik nach Wien. Nach sieben-
jahriger Thätigkeit als solcher wurde er
am 5. Februar 1822 zum Bischof von
Tyniec, nachmals Tarnow, ernannt und
am 19. April desselben Jahres von
Papst Pius VI I . bestätigt; am 9. Sep>
tember 1827 erfolgte seine Berufung auf
den erledigten Bischofstuhl in Linz, auf
welchem er bis zu seinem Tode verblieb. !. Ziegler^ Gregor Thomas
Ziegler zählte zu den Zierden deS
österreichischen Episkopats der francis-
ceischen Periode. Ein tüchtiger Benedic-
tiner von altem Schrot und Korn, besaß
er große Gelehrsamkeit, dabei aber eine
durch und durch kirchliche Gesinnung.
Ueber seinen Vortrag findet sich in Se>
bastian Brunner's unten angeführter
Schrift eine ergötzliche Schilderung.
Seine Schriften haben als Werke eines
gelehrten Benedictiners bleibenden Werth,
und namentlich seine Hirtenbriefe erheben
sich weit über den gewöhnlichen Cha>
rakter dieser Art kirchlicher Actenstücke.
Chronologische Uebersicht der Schriften Gregor.
Thomas Ziegler's. „Rede über die Ein-
führung der erblichen Kaiserwürde Oester«
reichs" (Günzburg t8tt0. Ios. Berger. 8".).
marali»" (Oonstantias 1803). — n^tteras
ksLio lls 29. ^xr i l . 18N2" (Nraoovias 1808).
Lxc. DV. ?k i l i px i eomiti» cie 8vg,lt«-
((>'i-Ä<:ovj2.s 4809, ^i-a^isr). — „Die gute
Sache der deutschen Hierarchie bei Deutsch»
lands Wiedergeburt" (Augsburg !8lö). -—
l. I I Portos guartiL -^uii« i-evisas"
(Vienn^L j8l9, IjiQ2, 31-. 8".), eine voll«
ständige Umarbeitung des Klypfel'schcn
Werkes. -- „Die Feier der h. Firmung in
der katholischen Kirche" (Wien 1817. Doll,
8°.). — „Orktio' aokäsmien, clo rational!smo
tkeolosloo ßtc. evl^NFsIio»,« «t lskormatg.«
ec:<:1h3i»,o V^ritbi- llävorsauti" (Visnnku
1818, 8.), auch deutsch u»n (5- K. unter dem
Titel: „Ueber die Verwerflichkeit des der
katholischen Kirche sowohl als den rvan»
gelischen und reformcrten Kirchen wider»
strebenden theologischen Rationalismus und
von der einzigen und wahren göttlich be.
stimmten Glaubensreael. mit besonderen An>
merkung." (Freiburg 1821, Wagner. 8".). —
^eta st ölli-ipta Nnßsld X l ^ ' p l e l rkec».
loFi t'lidui'Avnsiä". — „Predigt über den
Werth des Alters im Christenthum, achalten
bei der Jubelfeier deß Plrpstcö zu Kloster«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon