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vom 14.04.2021, aktuelle Version,

Gerhard Possart

Gerhard Possart (* 2. September 1923 in Linz; † 25. August 1996) war oberösterreichischer Politiker (ÖVP). Possart war Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag, Landesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter in der Oberösterreichischen Landesregierung.

Ausbildung und Beruf

Possart wuchs als Sohn eines Beamten in Linz auf und maturierte 1942 nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule am Linzer Bundesgymnasium. Er wurde danach sofort in die Wehrmacht eingezogen und wurde in Jugoslawien und der Sowjetunion eingesetzt. Nach dreimaliger Verwundung besuchte er die Offiziersschule in Zagreb und wurde kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs erneut in Berlin verwundet. Possart geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde als 40-prozentiger Kriegsinvalide vorzeitig entlassen.

Nach seiner Rückkehr war Possart zunächst bei einer Versicherung beschäftigt und trat am, 1. Juni 1946 in den Landesdienst ein. Possart wurde 1965 der Amtstitel Wirklicher Amtsrat und 1981 der Amtstitel Hofrat verliehen. 1989 verabschiedete sich Possart in die Pension.

Politik

Possart trat 1948 der ÖVP bei, nachdem er bereits 1946 politische Kurse in Wartholz an der Rax organisiert hatte. Er wurde 1946 zudem Gewerkschaftsmitglied und engagierte sich im ÖAAB. Er wirkte an der ÖAAB-Organisation im Landesdienst mit und arbeitete am dezentralisierten Aufbau von Betriebsorganisationen mit. Nachdem Possart 1955 in den Linzer Gemeinderat eingezogen war, kandidierte er bei der Landtagswahl 1961 auf Platz drei im Wahlkreis Hausruckviertel und zog nach der Wahl in den Landtag ein. Ab 1979 verzichtete Possart auf sein Landtagsmandat und war nur noch Mitglied der Landesregierung. Possart gehörte ab dem 19. Oktober 1966 als Landesrat der Oberösterreichischen Landesregierung an und war Mitglied in den Landesregierungen Gleißner VII und VIII, Wenzl I und II sowie Ratzenböck I, II und III. Am 5. Mai 1971 wurde Possart zum Landeshauptmann-Stellvertreter gewählt. In seiner Funktion als Mitglied der Landesregierung war Possart für die Bereiche Personal, Sport- und Jugendförderung sowie Heil- und Pflegeanstalten zuständig. Der Ausbau der oberösterreichischen Krankenhäuser erfolgte während seiner Amtszeit.

Possart war ab 1978 Obmann des ÖVP-Landtagsklubs. Er hatte ab 1949 die Funktion des Landesorganisationsreferenten im ÖAAB inne und wurde 1960 zum stellvertretenden Landesobmann des ÖAAB gewählt. Zudem war er ab 1948 Bezirksobmann-Stellvertreter des ÖAAB in Linz-Land und ab 1948 Hauptbezirksobmann-Stellvertreter der ÖVP Linz-Stadt. 1966 rückte er zum Landesobmann des ÖAAB auf und wurde damit auch stellvertretender Landesobmann der ÖVP. In der Gewerkschaft war Possart zwischen 1967 und 1989 Vorsitzender des Landesvorstandes der Gewerkschaft öffentlicher Dienst Oberösterreich und zudem von 1956 bis 1966 erster Obmann des Landespersonalausschusses. 1958 gründete er die Bundessektion 8 „Landesverwaltung“ der Gewerkschaft öffentlicher Dienst und war bis 1977 Vorsitzender dieser Sektion. Possart schied im Oktober 1989 aus der Politik aus.

Privates

Possart war verheiratet und Vater eines Sohnes (Peter Possart sen.). Er wurde nach seinem Tod auf dem Barbara-Friedhof in Linz (Sektion 16, Grab 390) begraben.

Auszeichnungen

Literatur

  • Harry Slapnicka: Oberösterreich – Die politische Führungsschicht ab 1945 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs. 12). Oöla, Linz 1989, ISBN 3-90031-347-4.