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vom 07.08.2021, aktuelle Version,

Schloss Eberau

Schloss Eberau
Luftbild

Luftbild

Staat Österreich
Ort Eberau, Osterreich Österreich
Entstehungszeit ca. 13. Jahrhundert
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 47° 6′ N, 16° 28′ O
Höhenlage 219 m ü. A.
Schloss Eberau (Burgenland)
Schloss und Wehranlage Eberau
Luftbild der gesamten Anlage

Das Wasserschloss Schloss Eberau (auf Ungarisch: Monyorókerék) steht in der südburgenländischen Ortschaft Eberau im unteren Pinkatal nahe dem Grenzübergang nach Ungarn (Eberau-Szentpéterfa). Die Schlossanlage umgibt den Ort als Wehranlage. Eberau ist die größte Wasserburganlage Österreichs.

Geschichte

Im Jahre 1221 wurde Eberau in einer Schenkungsurkunde für das Kloster St. Gotthard erstmals genannt. Demnach erhielt Stephan aus dem Geschlecht der Ják von Andreas II. von Heder die Einwilligung, die Orte Pernau, Eberau, Hetföhely, Perwolff und Kölked dem Kloster zu übergeben. Schon damals wurden ein Wall und ein Graben in der Form eines Ovals im Ausmaß von 500 × 300 m um den Ortskern gezogen. Die Burg Eberau ist bereits im 13. und 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. 1297 wird Eberau als eigener Herrschaftsbezirk dem Geschlecht von Héder und von Hedervar, dessen Ahnherr Hedrich war, übergeben. 1369 bestätigte Ludwig I. den aus Schwaben stammenden Ellerbacher im Besitz der Herrschaft.

Um 1400 legte Berthold von Ellerbacher aufgrund der sich weiter entwickelnden Kriegstechnik an der Stelle der alten Burg eine mächtige Wasserburg mit Befestigungsanlagen zum Schutz des bewohnten Ortskerns an. Dies ist der einzige planmäßige Umbau eines ganzen Ortes in Österreich in der Zeit um 1400. Die damalige Wasserburg gelangte bald in den Besitz des Erzbischofs von Esztergom Tamas Bakocz, der sie seinem Neffen, dem Grafen Erdődy vermachte. Monyorókerék findet sich auch im Titel der Grafen Erdődy de Monyorókerék es Monoszló wieder. Das Schloss befindet sich immer noch im Eigentum dieser Familie.

Heutiger Zustand

Das Schloss mit seinen mehrfachen Grabenanlagen, von denen der äußerste Wasserring die gesamte Ortschaft Eberau umfasst, wird zu den größten Wasserwehranlagen Osteuropas gezählt. Dies mag dem Schloss dazu verholfen haben, nie eingenommen worden zu sein, mit Ausnahme der Besetzung am Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Rote Armee, der es als Unterkunft diente. Die Deckenbalken der Prunkräume im zweiten Obergeschoss wurden als Heizmaterial verwendet. Dokumente aus dem ehemaligen Familienarchiv, welches sich im Schloss befand, wurden verheizt. Nachrichten und Strichlisten an den Wänden zeugen von dieser Zeit.

Durch die Veränderung des Grundwasserspiegels ist die Holzfundierung des Wasserschlosses schadhaft, was zu schweren statischen Schäden führt.

Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich, mit Ausnahmen. Bei den alljährlichen Schlossspielen des Theaterverein "Theater Grenzenlos" in Eberau kann man den Innenhof des Schlosses vor den Vorstellungen besichtigen.

Literatur

  • Georg Clam Martinic: Österreichisches Burgenlexikon. Burgen und Ruinen, Ansitze, Schlösser und Palais. 2. Auflage. Landesverlag, Linz 1992, ISBN 3-85214-559-7.
  • Josef Karl Homma: Burgenlands Burgen und Schlösser. Kastelle, Ruinen, Wehrtürme, Wehrkirchen, Ortsbefestigungen, Hausberge, Fluchtburgen. Birken-Verlag, Wien 1961.
  • Hans Lajta: Burgenland. Ein Kunst- und Kulturlexikon. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1983, ISBN 3-215-05278-4 (Ein Österreich-Thema aus dem Bundesverlag).
  • Laurin Luchner: Schlösser in Österreich. Band 1: Residenzen und Landsitze in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Beck, München 1978, ISBN 3-406-04507-3.
  • Endre Marosi: Burgen im österreichisch-ungarischen Grenzraum. Roetzer, Eisenstadt 1990, ISBN 3-85374-197-5 (Burgenland Mosaik).
  • Alfred Schmeller: Das Burgenland. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 2. Auflag. Verlag St. Peter, Salzburg 1968 (Österreichische Kunstmonographie 2 = (3)).
  • Adelheid Schmeller-Kitt: Burgenland. Schroll, Wien 1976, ISBN 3-7031-0401-5 (Dehio-Handbuch).
  • Gerhard Stenzel: Von Schloss zu Schloss in Österreich. Kremayr & Scheriau, Wien 1976, ISBN 3-218-00288-5.
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