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Berg, Werner#

* 11. 4. 1904, Elberfeld (Deutschland)

† 7. 9. 1981, Bleiburg (Kärnten)


Maler und Graphiker


Werner Berg, Zwei Frauen unterwegs, 1974
Zwei Frauen unterwegs, 1974
© Werner Berg Museum

Werner Berg wurde am 11. April 1904 in Wuppertal-Elberfeld in Deutschland, geboren.


Er wollte zwar schon als Kind Maler werden, doch auf Grund der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem 1. Weltkrieg entschloss er sich 1923 für ein Studium der Handels- und Staatswissenschaften in Köln.

1924 ging Werner Berg zur Fortsetzung seines Studiums nach Wien und lernte hier die Studienkollegin Amalie Kuster, seine spätere Frau, kennen.


1927 promovierte Werner Berg mit der Dissertation "Das kinetische Problem in Gesellschaft, Staat und Wirtschaft" mit Auszeichnung zum Doktor rerum politicum; auch seine spätere Frau Amalie beendete ihr Studium der Staatswissenschaften erfolgreich.


Statt nun eine sich bietende Universitätslaufbahn einzuschlagen, begann er endlich ein Studium der Malerei an der Wiener Akademie bei Karl Sterrer.
1928 verließ er Wien und ging nach München, wo er an der Münchner Akademie Komponierschüler von Karl Caspar wurde, ein Meisteratelier erhielt und freundschaftliche Förderung durch Emil Nolde fand.


Doch er brach das Kunststudium wieder ab, um sich alleine in ländlicher Umgebung der Malerei zu widmen. 1930 erwarb er gemeinsam mit seiner Ehefrau Amalie den Rutarhof im Kärntner Unterland nahe der slowenischen Grenze, auf dem er mit seiner Familie und dem befreundeten Dichter Curt Sachsse im März 1931 einzog. Der Rutarhof in Kärnten bildete bis zum Tod 1981 den Lebensmittelpunkt von Werner Berg.


Hier war Werner Berg als Bauer und Maler tätig - Kunst und Leben bildeten für ihn eine untrennbare Einheit. Seine Motive waren weitgehend vom bäuerlichen Alltag geprägt; in seinen frühen Bildern stellte Werner Berg auch häufig seine heranwachsenden fünf Kinder dar.


Mit einigen Ausstellungen wurde Berg in Deutschland früh bekannt. Sein extrem knapper, geradezu primitivistischer Stil stieß jedoch bei den Nationalsozialisten auf Widerstand (1935 wurde seine Ausstellung im Kölner Kunstverein polizeilich gesperrt, eines seiner Gemälde wurde auf der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt).

In den späten 1930er Jahren wurde seine Darstellungsweise deskriptiver und plastischer.
1941 wurde Werner Berg als Sanitätssoldat eingezogen, 1942 kam er als Kriegsmaler an die Eismeerfront nach Skandinavien. Im Herbst 1945 kehrte er auf den Rutarhof zurück.


Nach dem Krieg kehrte Werner Berg zu einem flächigen, nun oft die Konturlinien betonenden Stil zurück. Trotz seiner Tendenz zu Vereinfachung und Stilisierung beharrte er auf einer gegenständlichen Darstellungsweise: Berg wurde zum Chronisten der slowenisch-kärntnerischen Bevölkerung, der Bauern, Jahrmarktbesucher, Kirchgänger, Eisschützen, Busreisenden und Wartenden. Zu einem Höhepunkt brachte Werner Berg das Prinzip der flächigen Darstellung auch in seinen zahlreichen Holzschnitten.



Nach dem Krieg folgten zahlreiche Ausstellungen: 1950 war er Teilnehmer der Biennale von Venedig, 1956 folgte eine Ausstellung in der Österreichischen Galerie in Wien, 1957 in der Moderna Galerija Ljubljana und 1961 eine umfangreiche Schau im Münchner Lenbachhaus.


Nach dem Tod seiner Frau 1970 – er hatte sie immer als "Herrin und Seele des Rutarhofes" bezeichnet – war Werner Bergs letztes Lebensjahrzehnt von zunehmender Vereinsamung, aber auch von großer künstlerischer Schaffenskraft geprägt. Am 7. September 1981 starb Werner Berg in seinem Atelier am Rutarhof.

1968 wurde die "Werner Berg Galerie" der Stadt Bleiburg eingerichtet. Seit dem Tod des Künstlers wird dieses "Werner Berg Museum" als Stiftung geführt und zeigt ständig eine umfangreiche Werkschau Werner Bergs.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, 1981

Werke (Auswahl)#

  • Ölbilder
  • rund 400 Holzschnitte
  • Ölskizzen
  • Aquarelle
  • Zeichnungen
  • Skizzen

Literatur#

  • K. Sotriffer, Werner Berg. Die Holzschnitte, Wien 1973
  • H. Kuchling, Werner Berg. Die späten Holzschnitte, 1982
  • H. Scheicher (Hg.), Werner Berg, 1984
  • H. Scheicher, Werner Berg Seine Kunst, sein Leben (3. Aufl. 1988)

Weiterführendes#

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl


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