Brücke, Ernst Wilhelm von#
* 6. 6. 1819, Berlin (Deutschland)
† 7. 1. 1892, Wien
Physiologe
Großvater von Ernst Theodor von Brücke.
Er studierte in Heidelberg und Berlin Medizin, habilitierte sich 1843 für Physiologie, unterrichtete kurz Anatomie an der Akademie für bildende Künst in Berlin, wurde 1848 außerordentlicher Professor in Königsberg, kam 1849 nach Wien und wurde ordentlicher Professor und Leiter des Physiologischen Instituts.
Zu seinen Schülern zählten u.a. Ernst Fleischl-Marxow und Sigmund Freud. Er war sehr vielseitig, beschäftigte sich mit der Optik und der Farbenlehre im Grenzbereich zwischen Physik und Physiologie, mit der Physiologie der Stimme und der medizinischen Chemie; er gilt als Begründer der österreichischen Physiologen-Schule; er wurde der erste Rektor mit evangelischer Konfession.
Ernst Wilhelm von Brücke ist auf dem Matzleinsdorfer ev. Friedhof (Gruft 216) bestattet.
Sein Denkmal von Otto König ist im Arkadenhof der Universität Wien und eine verkleinerte Kopie davon im Physiologischen Institut, Wien 9, Schwarzspanierstraße 17, zu sehen, und an der ehemaligen Allgemeinen Polyklinik in Wien 9, Mariannegasse 10, ist ein Porträtrelief angebracht.
Historische Bilder zu Ernst Wilhelm von Brücke (IMAGNO)
Werke (Auswahl)#
- Neue Methode der phonetischen Transkription, 1863
- Über Ergänzungsfarben und Kontrastfarben, 1865
Literatur#
- G. Schmid, E. W. von Brücke (1819-1892) als Wegbereiter der experimentellen Physiologie in Wien (Wiener klinische Wochenschriften 104), 1992
Quellen#
- F. Czeike Historisches Lexikon Wien
- 625 Jahre Universität Wien
- Österreichisches Biographisches Lexikon
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