Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Cori, Carl Ferdinand#

* 5. 12. 1896, Prag (Tschechische Republik)

† 20. 10. 1984, Cambridge (USA)


Biochemiker, Nobelpreisträger


Carl Ferdinand Cori wurde am 5. Dezember 1896 in Prag geboren.


Sein Vater war Direktor der Meeresbiologischen Forschungsstation in Triest, wo Cori seine Kindheit verbrachte.


1914 übersiedelte die Familie wieder nach Prag und Carl nahm er an der Deutschen Universität in Prag das Medizinstudium auf. Er wurde zum Militär eingezogen und konnte sein Studium erst nach dem Krieg fortführen.


1920 promovierte er zum Doktor der Medizin, im selben Jahr heiratete er Gerty Theresa Radnitz, eine Studienkollegin, mit der er seine Leidenschaft für die Biochemie teilte. 1921 wurde er nach Graz eingeladen und wurde Assistent an der Lehrkanzel für Pharmakologie in Graz, die von Otto Loewi geleitetet wurde, der die chemische Weiterleitung von Nervenimpulsen untersuchte, wofür er – nach weiteren Forschungen - 1936 den Nobelpreis erhielt.


Carl Ferdinand Cori nahm 1922, zusammen mit seiner Frau Gerty, eine Position als Biochemiker am Staatsinstitut für Krebsforschung in Buffalo im Staat New York, USA, an.


1931 wurde er Professor für Pharmakologie an der Washington University Medical School in St. Louis, später auch Professor für Biochemie.


Das Forscherehepaar Cori begann seine Studien des Kohlenhydratstoffwechsels in Buffalo zunächst am ganzen Tier, dann an isolierten Geweben und später an Gewebeextrakten. Den Coris gelang die Aufklärung des Zusammenspiels zwischen Glucose und Glycogen, das im Muskel anaerob unter Energiegewinn und Milchsäurebildung abgebaut wird. Sein Wiederaufbau aus Milchsäure (Gluconeogenese) erfolgt in der Leber. Dieser Vorgang ist umkehrbar (Cori-Zyklus).


1936 gelang es den Coris, als Zwischenprodukt der Glycolyse das Glucose-1-Phosphat (»Cori-Ester«) zu isolieren, das durch Spaltung des Glycogens mittels Phosphat (Phosphorolyse) entstehen kann. Etwas später entdeckten sie das Enzym Phosphorylase, das die Spaltung und Synthese der Polysaccharide katalysiert.1941 vollbrachten beide Forscher die erstaunliche Leistung, erstmalig Glycogen im Reagenzglas mit Hilfe einiger selbst gereinigter Enzyme, deren Wirkungsmechanismen sie aufgeklärt hatten, zu synthetisieren.


Auf den Grundlagen der Cori-Forschungen konnte im Jahre 1952 erstmals ein Enzymdefekt bei einem menschlichen Erbleiden nachgewiesen werden. Das Interesse der Coris erstreckte sich auch auf die hormonale Regulierung des Zucker-Stoffwechsels, besonders durch Hormone der Hypophyse. Sie fanden heraus, dass das Enzym Hexokinase durch bestimmte Hypophysenextrakte gehemmt wird, während Insulin diese Hemmung aufhebt.


Seine Frau Gerty war zwar jahrelang an der Seite ihres Gatten als Assistentin tätig, doch ihre Verdienste wurden erst spät anerkannt: 1947 wurde sie schließlich ordentliche Professorin für Biochemie und 1950 wurde sie in den Vorstand der National Science Foundation berufen. Im Jahre 1947 erhielt Cori gemeinsam mit seiner Frau und Bernardo Alberto Houssay den Nobelpreis für Medizin. Das Ehepaar, seit 1928 amerikanische Staatsbürger, wurde für die Entdeckung des Ablaufs der katalytischen Umwandlung von Glycogen, der Argentinier für die Entdeckung der Bedeutung der Hormone des Hypophysenvorderlappens für den Zuckerstoffwechsel geehrt.


Gerty Cori starb am 26. Oktober 1957. 1960 heiratet Carl Coris ein zweites Mal, Anne Fitz-Gerald Jones. 1966 emeritierte Carl an der Washingtoner Universität als Leiter des Biochemischen Departments und arbeitete und forschte ab 1967 als Professor an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts.


Am 20. Oktober 1984 verstarb er in Cambridge.

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl