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Deix, Manfred#


* 22. 2. 1949, St. Pölten

† 25. 6. 2016, Wien


Karikaturist, Grafiker
Schauspieler, Musiker


Manfred Deix
Manfred Deix, ausgezeichnet mit dem Sonderpreis des Österreichischen Kabarettpreises 2012.
Foto: Manfred Werner. Aus: Wikicommons, unter CC BY-SA 3.0

Manfred Deix wurde am 29. Februar 1949 als Gastwirtssohn in St. Pölten geboren, wo er auch teilweise aufwuchs.

Sein Zeichentalent entdeckte er recht früh – schon als Elfjähriger veröffentlichte er 1960 seine ersten Zeichnungen (Comicstrip-Serien) in der "Niederösterreichischen Kirchenzeitung". (Angeblich rissen sich auch schon seine Schulkollegen um die von ihm gezeichneten "Nackerbatzerl" und zahlten dafür ein paar Groschen.)

Nach der Matura am Gymnasium in St. Pölten besuchte er die Höhere Graphische Lehr- und Versuchsanstalt (u. a. gemeinsam mit Gottfried Helnwein, Josef Bramer, und Bernhard Paul), die er nach mehr als 2 Jahren angeblich wegen "Schulschwänzens" verlassen musste. 1968 begann er an der Akademie für bildenden Künste ein Studium, das er 1975 ohne Abschluss abbrach.

Seine Zeichnungen erschienen ab 1972 bereits in "Profil", "Trend" und "Economy" und ab 1978 auch in der "Neuen Freien Presse"; bald konnte man diese auch auf Titelblättern von "Stern", "Spiegel", "Playboy" und in den Satirezeitschriften "Pardon" und "Titanic" sehen. Von 1991 bis 1995 veröffentlichte er wöchentlich in der "Krone", von 1996 bis 2015 in "News.

Darüber hinaus entwarf 1987 ein Bühnenbild für Bert Brechts "Arturo Ui" am Wiener Burgtheater, die Fassade des "Palastes der Winde" für André Heller und Werbeplakate für die Zigarettenmarke Casablanca. Über ihn entstand 1988 das TV-Filmportrait "Küss die Hand Österreich - Manfred Deix", 1997 stand er im Film "Blutrausch" (Regie Thomas Roth) vor der Kamera.


Auf einer Amerikareise 1984, auf der er seine langjährige Freundin in Las Vegas heiratete, lernte er u.a. die "Beach Boys" kennen und wurde ihr glühender Bewunderer – später nahm er selbst eine CD mit deren Liedern im Wiener Dialekt auf und stand mit ihnen beim Wiener Donauinselfest 1999 live auf der Bühne.

Der Grafiker, Cartoonist, Musiker, Schauspieler und Krimiautor war Mitbegründer des Karikaturmuseums Krems, das ihm seit 2001 eine Dauerausstellung widmet. (Die Auswahl von etwa 250 Exponaten wurde regelmäßig unter Mitwirkung des Künstlers aktualisiert.)

Zielscheibe seines Spottes waren einerseits Politiker, andererseits die "normalen" Leute. Mit seinen "Deix-Figuren" – der Begriff wurde sogar in das Österreichischen Wörterbuch aufgenommen – hielt er dem Durchschnittsösterreicher den Spiegel vor. Er prangerte - manchmal verletzend, oft auch Tabugrenzen überschreitend - Rassismus, Sexismus, Bigotterie, Korruption und Spießbürgertum an.

Aufgrund seines provozierenden Stils und der – oft auch kirchenkritischen – Inhalte waren seine Arbeiten oft umstritten. Zeitweise wurde er deshalb stark angefeindet; gegen ihn wurden auch etliche Prozesse (u.a. von der FPÖ und der katholischen Kirche) angestrengt. Manfred Deix zählt zu den bekanntesten österreichischen Künstlern, seine Karikaturen sind Klassiker und gelten als stilprägend.

Manfred Deix – Kettenraucher und Katzenliebhaber (in seinem Haus in Klosterneuburg lebten zeitweilig bis zu 80 Katzen) – kämpfte schon seit einigen Jahren mit schweren gesundheitlichen Problemen. Er starb am 25. Juni 2016.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Verleihung des Nestroy-Ringes der Stadt Wien, 1998
  • Kulturpreis der Stadt Klosterneuburg, 2000
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien, 2005
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich, 2009
  • Verleihung des Berufstitels "Professor", 2009
  • Österreichischer Kabarettpreis (Sonderpreis), 2012

Werke (Auswahl)#

unzählige Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften

Ausstellungen

  • zahlreiche internationale Ausstellungen, seit 1990
  • "Good Vibrations", Kunsthaus Wien, 2000
  • Für immer Deix! (Dauerausstellung, Karikaturmuseum Krems)

Bilder

  • Bühnenbild für Bert Brechts "Arturo Ui" am Wiener Akademietheater, 1987
  • Gestaltung von 14 Bildern auf 1600 m² Fassadenfläche des Grazer Rathauses, 1999

Bücher

  • Cartoons von M. Deix, 1980
  • Cartoons de luxe, 1983
  • Satiren aus Wien, 1985
  • Mein böser Blick, 1985
  • Deix - Mein Tagebuch, 1986
  • Augenschmaus, 1989
  • Der Männer-Report, 1991
  • Geisterfahrer, 1993
  • Deix am Sonntag, 1995
  • Das neue Deix-Buch, 1998
  • Deix - Good Vibrations, 2000
  • Die Welt des Manfred Deix, 2003
  • Der dicke Deix, 2004
  • Der goldene Deix: Arbeiten von 2000 bis 2008, 2009
  • Deix in the City, 2005
  • Der Dichter Deix - Gedichte, Bilder und Privates, 2006
  • Arnold Schwarzenegger. Die nackte Wahrheit, 2007
  • Für immer Deix, 2012
  • Der heilige Deix, 2013
  • Neue Zeichnungen, 2014
  • Tierwelt. Katzen & Co., 2015

Filmrollen

  • Küss die Hand, Österreich, 1987
  • Die Ansichten des Herrn Manfred Deix, 2006
  • Ernst Hinterberger - Jetzt red' i, 2008

Musik

  • Musikvideo mit Manfred Deix und der Popgruppe »Espresso«, 1993
  • Musik-CD »Manfred Deix Best of Vol.1«, 1994
  • Musik aus Ameriga - Deix & The Good Vibrations Band (Beach Boys Coverversionen), 1995

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: I. Schinnerl


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