Dreikönig #
6. Jänner
Fest der Heiligen Drei Könige, auch Fest der Erscheinung des Herrn; galt bis ins 4. Jahrhundert als Tag der Taufe Christi (der eigentlichen Geburt) und wurde als Jahresbeginn angesehen ("Hochneujahr"). 1164 wurden die Gebeine der Heiligen Drei Könige Kaspar (Mohr), Melchior und Balthasar (ursprünglich Sterndeuter) von Mailand nach Köln überführt, seither werden sie besonders verehrt. Aus dem Nachspielen des Besuchs beim Jesuskind entwickelten sich Dreikönigsspiele, Dreikönigsritte und Heischeumzüge mit dem Stern (Sternsinger), die unter anderem in Oberndorf, Gmunden, Heiligenblut, Bad Ischl, Scheibbs und St. Gilgen wiederbelebt wurden. Seit 1954 führt die katholische Jungschar österreichweit ein Sternsingen durch (Spendenaktion zur Förderung von Projekten in der Dritten Welt), womit ein neuer Aufschwung der Haussegnung (Räuchern mit Weihrauch, Anschreiben von "K + M + B" mit geweihter Kreide an Türen) verbunden ist.
Die Nacht vor Dreikönig ist die letzte Rauhnacht mit vielfältigem Maskentreiben, wie zum Beispiel Perchtenumzügen im Pongau oder Glöcklerläufen im Salzkammergut (besonders in Ebensee), wo seit den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts weißgekleidete Burschen mit großen, von innen beleuchteten Kopfbedeckungen und umgegürteten Glocken von Haus zu Haus laufen. Der Name "Glöckler" leitet sich von "klocken" (anklopfen) ab.
ABC: Dreikönigstag (ABC zur Volkskunde Österreichs)
Literatur#
- R. Fochler, Von Neujahr bis Silvester, 1971
- E. Hörandner und F. Jary, Mitfeiern! Festland Österreich, 1983
- H. M. Wolf, Das Brauchbuch, 1992
- Wissenschaftlicher Film des ÖWF: H. Fielhauer, "Maulgab", "Räuchern", "Sampermilch", 1969
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