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Ender, Thomas#

* 4. 11. 1793, Wien

† 28. 9. 1875, Wien


Kammermaler des Erzherzogs Johann


Thomas Ender. Bleistiftzeichnung v. J. Danhauser, 1834, © Bildarchiv d. ÖNB, Wien, f. AEIOU
Thomas Ender. Bleistiftzeichnung v. J. Danhauser, 1834
© Bildarchiv d. ÖNB, Wien, f. AEIOU

Thomas Ender, einer der bedeutendsten österreichischen Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts, wurde am 4. November 1793 in Wien geboren.

Mit seinem Zwillingsbruder Johann Nepomuk trat er 1806 in die Wiener Akademie ein und studierte bei Joseph Mössmer und Franz Steinfeld.

Schon als Student stand er unter dem Einfluss der Werke von Claude Gelée (genannt Lorrain) und Jakob Ruysdael und wandte sich schon bald ausschließlich der Landschaftsmalerei zu. Durch zahlreiche Wanderungen in die malerischen Gegenden Niederösterreichs angeregt, entwickelte er über den Umweg der idealen, traditionellen Naturdarstellung eine neue, unmittelbare und realistische Naturschilderung.

1817 erhielt er den Preis der Akademie und konnte durch die Förderung des Fürsten Metternich im selben Jahr die österreichische naturhistorische Expedition nach Brasilien begleiten. Unter schwierigsten klimatischen Bedingungen und unter höchstem persönlichen Einsatz fertigte er mehr als 700 Zeichnungen und Aquarelle.

1828 wurde er zum Kammermaler von Erzherzog Johann ernannt und nahm an dessen Orient- und Südrusslandreise 1837 teil.

1835/36 wurde er mit einem Zyklus von steirisch-kärntnerischen Gebirgslandschaften beauftragt. Seine Werke hatten großen Einfluss auf die Malkunst des Dichters Adalbert Stifter.

Thomas Ender trat 1852 in den Ruhestand, unternahm aber noch mehrere Reisen.

Am 28. September 1875 verstarb er in Wien.

Thomas Ender, Das Wiener Tor in Krems. Aquarell, um 1830 © Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten
Thomas Ender, Das Wiener Tor in Krems. Aquarell, um 1830 © Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten


Thomas Ender war der Schöpfer mehrerer Landschaftsserien, die oft von englischen Künstlern in Stahl gestochen wurden. Er malte keine Stimmungslandschaften, gab aber in seinen Ansichten die Natur treu wieder und hat "mit großer technischer Fertigkeit frische Farben- u. Lichtwirkungen erzielt" (Friedrich Noack in Thieme-Becker, X, 515 f.). Seine Brillanz zeigte sich in naturgetreuen Veduten mit frischer Farb- und Lichtwirkung und vor allem in seinen flüchtigen Aquarellskizzen.

Werke (Auswahl)#

Von ihm in der ständigen Ausstellung der Neuen Galerie in Graz:
  • "Die Zenoburg bei Meran" (um 1845)
  • "Blick auf Gastein mit der Ache" (1830).
Einige Arbeiten mit steirischen Ansichten:
  • "In der Frein bei Mürzsteg" (1850)
  • "Blick auf Graz von der Karlau" (um 1835)
  • "Der Grundlsee" (um 1845)
Ansicht von Schloss Stainz in der Steiermark - Werkbezeichnung nach Thomas Ender: Aquarell 1847; aus dem Heft 'Erzherzog Johann in der Steiermark' von Anton Schlossar (Graz, Moser, 1908)
Ansicht von Schloss Stainz in der Steiermark - Werkbezeichnung nach Thomas Ender: Aquarell 1847; aus dem Heft "Erzherzog Johann in der Steiermark" von Anton Schlossar (Graz, Moser, 1908)
  • "Der Walcher Alpenfall in der Göß" (um 1850)
  • "Blick zum Trafoigletscher" (um 1858)
  • "Werksgebäude einer Eisenhütte" (angeblich Anthony-Hütte, um 1860)
  • Zeichnungen wie "In der Höll bei Weichselboden" (es handelt sich um das bevorzugte Jagdgebiet des Erzherzogs Johann, um 1845) in drei Varianten
  • "Weichselboden"
  • "Flußtal bei Mürzsteg mit Brücke" (um 1850) in zwei Varianten
  • "Ruine Klamm am Semmering" (um 1850), (Kryza-Gersch [Bearb.]: Katalog der Grazer Ausstellung von 1967

Weiterführendes#

Literatur#

  • W. Koschatzky, T. Ender, 1982
  • R. Wagner, T. Ender in Brasilien, Ausstellungskatalog, Akademie der bildenden Künste in Wien, 1994
  • Hevesi, "Öst. Kunst 1848-1900", 23, 93, 189
  • H. Riehl, in "Bildende Kunst in Österreich", 99
  • W. Koschatzky, Kat. der Thomas-Ender-Ausstellung der Albertina, Wien 1964
  • Kataloge zur Ausstellung der Joanneums-Neuerwerbungen 1951/52 in Graz 1953
Werkbezeichnung nach Thomas Ender: Aquarell aus dem Jahre 1844; aus dem Heft 'Erzherzog Johann in der Steiermark' von Anton Schlossar (Graz, Moser, 1908)
Werkbezeichnung nach Thomas Ender: Aquarell aus dem Jahre 1844; aus dem Heft "Erzherzog Johann in der Steiermark" von Anton Schlossar (Graz, Moser, 1908)
  • Katalog der Ausst. "Die Kammermaler des Erzherzogs Johann", Neue Galerie Graz, 1959
  • Katalog der Ausst. der Residenzgalerie Salzburg "Die Alpen, Malerei und Graphik aus sieben Jahrhunderten", 1960
  • Katalog der Neuen Galerie in Graz "Meisterwerke des Klassizismus", 1961
  • Katalog der Ausstellung des Österr. Alpenvereines im Wiener Künstlerhaus "Alpenbilder aus 150 Jahren"
  • Katalog der Neuen Galerie über den Ersten Teil der Ständigen Ausstellung, Graz 1966
  • Katalog der Ausst. zur Wiedereröffnung des Kurhauses in Bad Ischl "Vom Biedermeier bis zur Jahrhundertwende - Malerei und Graphik des 19. Jahrhunderts im Salzkammergut", 1966
  • List, 1, 107-108
  • Fuchs, Heinrich: Die österr. Maler des 19. Jahrhunderts. - Wien. 1. A-F. 1972, S. K80

Quellen#



Redaktion: A. Geiger