Freimaurerei#
Freimaurerei, kam aus den <!--((Oe.))((-->Oesterreichischen<!--))--> Niederlanden, wo 1721 in Mons die 1. Loge <!--((gegr.))((-->gegruendet<!--))--> wurde. <!--((Hzg.))((-->Herzog<!--))--> Franz Stephan von Lothringen, der spaetere Gemahl Maria Theresias, trat der Loge in Den Haag bei und foerderte spaeter die <!--((F.))((-->Freimaurerei<!--))--> in <!--((Oe.))((-->Oesterreich<!--))-->, wo er die Verkuendigung der Exkommunikationsbulle gegen die Freimaurer (1738) verhinderte. 1742 wurde die 1. Loge "Aux Trois Canons" (Zu den 3 Regeln) in Wien <!--((gegr.))((-->gegruendet<!--))-->, der 1754 eine zweite folgte. Das 1764 ausgesprochene Verbot der <!--((F.))((-->Freimaurerei<!--))--> hatte zunaechst nur formellen Charakter, denn schon 1780 wurden die Logen in <!--((Oe.))((-->Oesterreich<!--))--> gesetzlich anerkannt und im gleichen Jahr die beruehmte Loge "Zur wahren Eintracht" <!--((gegr.))((-->gegruendet.<!--))--> 1784 entstand die "Grosse Landesloge" von <!--((Oe.))((-->Oesterreich<!--))-->, die 45 Provinziallogen umfasste. Ein Jahr spaeter wurde die Zahl der Logen jedoch eingeschraenkt, die restlichen unter <!--((staatl.))((-->staatliche<!--))--> Aufsicht gestellt.
Seit ihrem Bestehen unterstuetzte die
<!--((F.))((-->Freimaurerei<!--))--> die Ideen der Aufklaerung und des
Josephinismus. <!--((Ks.))((-->Kaiser<!--))--> Joseph II. stellte
sie 1785 unter <!--((staatl.))((-->staatliche<!--))--> Kontrolle. Die
bedeutendsten Maenner des kulturellen und
<!--((oeffentl.))((-->oeffentlichen<!--))--> Lebens gehoerten damals
Logen an, so G. van Swieten, T. P. Gebler, K. Martini, J. V.
Eybel und J. <!--((v.))((-->von<!--))--> Sonnenfels, der einen
geistigen Mittelpunkt der <!--((Wr.))((-->Wiener<!--))-->
<!--((F.))((-->Freimaurerei<!--))--> bildete. Auch um den
2. Stuhlmeister, I. <!--((v.))((-->von<!--))--> Born
(Vorbild des Sarastro in W. A. Mozarts "Freimaureroper"
"Die Zauberfloete"), sammelte sich eine Reihe von
Kuenstlern, <!--((u. a.))((-->unter anderem<!--))--> J. Haydn, F.
Zauner und W. A. Mozart. Die Freimaurer entwickelten in dieser
Zeit eine rege <!--((journalist.))((-->journalistische<!--))-->
Taetigkeit; A. Blumauer redigierte das "Journal fuer
Freymaurer" (1784) und "Die
<!--((Physikal.))((-->Physikalischen<!--))--> Arbeiten der
Eintraechtigen Freunde in Wien"; Born gab 1784 die
"Realzeitung" als Organ der <!--((Wr.))((-->Wiener<!--))-->
Freimaurer heraus. Daneben entstand eine umfangreiche Logendichtung.
Unter Leopold II. (1790-92) waren die Freimaurer bereits dem
<!--((polizeil.))((-->polizeilichen<!--))--> Spitzelwesen ausgesetzt,
und Franz II. verbot 1801 allen Staatsbeamten, einer Loge
beizutreten. Auch Metternich verfolgte die Freimaurer im Vormaerz.
Erst nach dem Ausgleich mit Ungarn (1867) trat fuer die
<!--((oe.))((-->oes
terreichische<!--))--> <!--((F.))((-->Freimaurerei<!--))-->
wieder eine guenstigere Wendung ein; allerdings konnten sie nur den
auf <!--((ungar.))((-->ungarischem<!--))--> Boden entstandenen
"Grenzlogen" beitreten (so der in Neudoerfl im heutigen
<!--((Bgld.))((-->Burgenland<!--))-->). Nach dem Zusammenbruch der
<!--((oe.))((-->oes
terreichisch<!--))-->-<!--((ungar.))((-->ungarischen<!--))-->
Monarchie wurde 1918 in Wien die "Grossloge von Wien"
<!--((gegr.))((-->gegruendet.<!--))--> Sie zaehlte 1934 24 Logen mit
<!--((rd.))((-->rund<!--))--> 1800 Mitgliedern. Die 1945 erneuerte
"Grossloge von <!--((Oe.))((-->Oesterreich<!--))-->" umfasst
<!--((dzt.))((-->derzeit<!--))--> <!--((rd.))((-->rund<!--))--> 2400
<!--((Mitgl.))((-->Mitglieder<!--))--> in 52 Logen. Ein
<!--((F.-Museum))((-->Freimaurereimuseum<!--))--> besteht seit 1975 in
Rosenau (<!--((NOe.))((-->Niederoesterreich.<!--))-->)
Literatur: G. Kuess <!--((u.))((-->und<!--))--> B. Scheichelbauer, 200
Jahre <!--((F.))((-->Freimaurerei<!--))--> in
<!--((Oe.))((-->Oesterreich<!--))-->, 1960; A. Giese, Die Freimaurer,
1991; Freimaurer: Solange die Welt besteht,
<!--((Ausst.-Kat.))((-->Ausstellungskatalog<!--))-->, Wien 1992.