Frisch, Otto Robert#
* 1. 10. 1904, Wien
† 22. 9. 1979, Cambridge (Großbritannien)
Kernphysiker
Otto Frisch wurde am 1. Oktober 1904 in Wien geboren.
1926 promovierte er an der Universität Wien und forschte anschließend an den Universitäten Berlin und Hamburg. In den frühen Dreißigerjahren war Otto Frisch auf Grund seiner jüdischen Abstammung gezwungen, seine Arbeit in Deutschland aufzugeben und zog nach Kopenhagen.
Lise Meitner, die Tante Otto Frischs, lebte ebenfalls im Exil und machte ihn auf eine Entdeckung von Otto Hahn aufmerksam, die später zur ersten Kernspaltung führen sollte.
Nachdem Frisch nach Birmingham übersiedelt war, forschte er gemeinsam mit Rudolf Peierls weiter auf diesem Gebiet und konnte zeigen, dass die Spaltung von Uran eine Kettenreaktion auslöst, die dazu benützt werden kann, eine Waffe von hoher Zerstörungskraft zu produzieren.
Als in den USA am Manhattan Project gearbeitet wurde, schloss man Otto Frisch von den Forschungen aus, weil sein Status als Ausländer ein Sicherheitsrisiko darstellte - ironischer Weise waren es seine Entdeckungen, die zur Möglichkeit geführt hatten, eine Atomwaffe zu bauen.
1943 wurde Otto Frisch, gemeinsam mit zahlreichen anderen ausgewanderten deutschen Wissenschaftlern, eingebürgert und erhielt die Arbeitsbefugnis für ein streng geheimes Programm in Los Alamos, New Mexico.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er nach England zurück, wo er für die Atomenergieforschungseinrichtung in Harwell arbeitete und von 1947 bis 1972 den Lehrstuhl für Physik in Cambridge erhielt.
Otto Frisch verstarb am 22. September 1979 in Cambridge.
Werke (Auswahl)#
- Meet the Atom, 1947
- Atomic Physics Today, 1961
- Working with Atoms, 1965
- Profession in Nuclear Physics, 1950-65 (Hg.)
- What Little I Remember, 1979 (Woran ich mich erinnere, 1981; Autobiographie).
Quellen#
Redaktion: I. Schinnerl
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