Haswell, John#
* 20. 3. 1812, Lancefield (Großbritannien)
† 8. 6. 1897, Wien
Maschineningenieur, Begründer des österreichischen Lokomotivbaues
John Haswell studierte an der Universität Glasgow Maschinenbau und wirkte als Konstrukteur in englischen Maschinenfabriken. 1838 wurde er nach Wien berufen, um die Hauptwerkstätte der Wien-Gloggnitzer Eisenbahngesellschaft einzurichten und deren Direktion zu übernehmen. Er entwarf für diese Werkstätte eine große Zahl von Werkzeugmaschinen, wie einen Dampfhammer und 1862 die weltweit erste hydraulische Schmiedepresse, die das Pressen schwerer Maschinenteile in Gesenken ermöglichte und sich im Technischen Museum Wien befindet.
Als Begründer des österreichischen Lokomotivbaues sorgte John Haswell für zahlreiche Verbesserungen auf diesem Gebiet, wie Kessel, Feuerbüchsen, Achsen und Rauchverzehrer. 1850 entwickelte Haswell, teilweise nach eigenen Plänen, teilweise nach jenen von Wilhelm Engerth, einen Prototyp für die Semmeringbahn. Diese "Engerth-Lokomotiven", Vorbild für Gebirgsbahnen in aller Welt, wurden in der von Haswell geleiteten Fabrik gebaut. 1882 zog er sich aus dem aktiven Berufsleben zurück und verbrachte seinen Lebensabend in einer von Heinrich Ferstel gebauten Villa in Wien 4 (Argentinierstraße/Theresianumgasse).
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)
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