Innitzer, Theodor#
* 25 12. 1875, Weipert-Neugeschrei/Vejprty
Vejprty
(Tschechische Republik)
† 9. 10. 1955, Wien
Theologe und geistlicher Würdenträger
1911 zum Universitätsprofessor für neutestamentliche Exegese ernannt (1928/29 Rektor der Universität Wien), 1929-30 Bundesminister für soziale Verwaltung (Verbesserung der Lage der Kleinrentner), 1932-55 Erzbischof von Wien, 1933 Kardinal.
Gründete 1933 das Wiener Dom- und Diözesanmuseum, galt als Anhänger der autoritären Regierung von Engelbert Dollfuß und Kurt Schuschnigg. Unter dem Diktat von Gauleiter Josef Bürckel gaben Innitzer und die österreichischen Bischöfe am 18. 3. 1938 eine Loyalitätserklärung ab, die von der NS-Propaganda missbraucht wurde.
Seine Bemühungen, zum Schutz der Kirche mit den NS-Machthabern Abmachungen auszuhandeln, endeten spätetens am 8. 10. 1938, als HJ und SA das Erzbischöfliche Palais stürmten. Innitzer errichtete in der NS-Zeit eine "Hilfsstelle für nichtarische Katholiken", erneuerte 1945 die Katholische Akademie und verstärkte in der Nachkriegszeit die Mitarbeit der Laien.
Seit 1962 besteht der Kardinal-Innitzer-Studienfonds, der verschiedene Preise zur Wissenschaftsförderung vergibt.
Weiterführendes#
- AustriaWiki
- Kardinal Theodor Innitzer am Katholikentag in Wien, 1933 (Video-Album)
- Historische Bilder zu Theodor Innitzer (IMAGNO)
Werke (Auswahl)#
- Johannes der Täufer, 1908
- Die Parabeln der Evangelien, 1909
- Fortsetzer des Kommentars zu den Evangelien, 1916-48 (herausgegeben von F. X. Pölzl)
- Das Heilige Jahr und der Friede, 1933; Die sozialen Aufgaben der Schule, 1935
Literatur#
- M. Liebmann, Kardinal Innitzer und der Anschluss, 1982
- V. Reimann, Innitzer, 1988
- Neue Österreichische Biographie
- Neue Deutsche Biographie
- P. Autengruber et al., Umstrittene Wiener Straßennamen
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