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Israelitische Kultusgemeinden#

Im Vorfeld der Entstehung israelitischer Kultusgemeinden in Österreich kam der Betreuung jüdischer Friedhöfe besondere Bedeutung zu, die einen Höhepunkt in der Gründung der Chewra Kadischa 1763 fand. Das Toleranzpatent Kaiser Josephs II. von 1782 brachte den Juden zwar ein gewisses Recht auf freie Religionsausübung, nicht aber die religiöse Gleichberechtigung. 1826 wurde eine Synagoge eröffnet. Die innere Reform der Wiener Judenschaft ist mit den Namen I. N. Mannheimer und S. Sulzer verbunden. Die bürgerliche Gleichberechtigung 1849, die formelle Konstituierung der israelitischen Kultusgemeinden in Wien 1852 und die Anerkennung der israelitischen Religionsgemeinschaft 1890 sind weitere rechtliche Stationen. Nach dem 1. Weltkrieg lebten in Österreich in 33 Gemeinden rund 200.000 Juden. Der Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 brachte für die österreichischen Juden Verfolgung, Zerstörung der Synagogen, Zwang zur Auswanderung, Deportation und Vernichtung. Ihre Zahl betrug 1945 etwa 9000 und sinkt kontinuierlich. Die derzeit bestehenden israelitischen Kultusgemeinden (Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck und Graz) sind selbständig und in einem Dachverband zusammengeschlossen. Seit 1992 gibt es auch eine sephardische Gemeinde in Wien. Die Israelitische Kultusgemeinde Wien führt 3 jüdische Schulen. Der Humanitätsverein B´nai B´rith, ein Sportklub und ein jüdischer Chor setzen kulturelle Akzente.

Weiterführendes#

Publikationen#

  • Die Gemeinde, offizielles Organ der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Literatur#

  • B. Wachstein, Die Gründung der Wiener Chewra Kadischa im Jahre 1763, 1911
  • Bundespressedienst (Hg.), Österreich-Dokumentation. Jüdisches Leben in Österreich, 1992
  • K. Lohrmann (Hg.), 1000 Jahre österreichisches Judentum, 1982


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