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Jüdischer Friedhof #

1090 Wien, Seegasse 9-11

Der älteste jüdische Friedhof Wiens liegt hinter dem 1979-1982 errichteten Pensionistenheim. Er befindet sich im Besitz der Israelitischen Kultusgemeinde und steht unter Denkmalschutz.

Als die Juden 1421 nach einer Vertreibung zurückkehrten, legten sie diesen Friedhof an, über den es um 1900 hieß, dass er "völlig im Grünen an einem aus der Inselzeit des Oberen Werd stammenden Teiche lag."
Nach jüngsten Forschungen datiert das älteste Grab aus 1582, das jüngste aus 1783. Die meisten Grabstellen stammen aus der Zeit der zweiten jüdischen Gemeinde Wiens (1624-1670). Sie bewahrte den Friedhof vor der drohenden Auflösung, indem sie ihn der Stadt Wien im Namen der Brüder Isak und Israel Fränkel um 4.000 Gulden ablöste. Wenig später ging er an den Kriegskommissär und Hofbankier Samuel Oppenheimer über, der anschließend ein Armen- und Krankenhaus bauen ließ. 1873 erfolgte ein, bis 1907 vergrößerter, Neubau.

Der sprechende Fisch, Friedhof Seegasse
"Der sprechende Fisch", Friedhof Seegasse. Foto: Doris Wolf

1943 kam es zur "Requirierung" dieses Gebäudes durch die SS, der Friedhof sollte geschleift werden. Doch gelang es, die meisten Grabsteine wegzubringen und auf dem Zentralfriedhof bei Tor IV zu verstecken.

Nachdem man sie in den 1980er Jahren wieder entdeckt hatte, wurden etwa 250 Steine zurückgebracht und 1981-1984 aufgestellt. Markant sind das rekonstruierte Monument des ungarischen Landesrabbiners und Wiener Hoffaktors Samuel Wertheimer, der mit einem Krebsen gezierte Stein seiner Schwiegertochter Lea Oppenheimer, der Grabstein des Prager Rabbiners Scheftel Horowitz und eine Fisch-Skulptur.

Der "sprechende Fisch" war wohl Teil eines Brunnens, bei dem man sich beim Verlassen des Friedhofs rituell reinigte. Die wertvollsten Monumenten wurden 2013 restauriert.


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