Kirchschläger, Rudolf#
* 20. 3. 1915, Niederkappel (Oberösterreich)
† 30. 3. 2000, Wien
Jurist, Diplomat und Politiker (parteilos)
Wuchs unter schwierigen Bedingungen auf (mit 3 Jahren Halbwaise, mit 11 Jahren Vollwaise), absolvierte das Aufbaugymnasium in Horn (Niederösterreich) und studierte bis 1940 in Wien Jus. Während und am Ende des 2. Weltkriegs schwer verwundet, 1947-54 Richter in Langenlois und Wien, ab 1954 Rechtsexperte im Außenministerium (Völkerrechtsabteilung), an den Vorarbeiten und dem Zustandekommen von Staatsvertrag und Neutralitätsgesetz (Neutralität) beteiligt.
1963 Kabinettschef des Außenministers, 1967-70 Gesandter in Prag ("Prager Frühling" 1968). 1970 von Bruno Kreisky als Parteiloser zum Außenminister bestellt (bis 1974), 1974 als Kandidat der SPÖ zum Bundespräsidenten gewählt. Wiederwahl 1980 als Kandidat von SPÖ und ÖVP mit 79,9 % der Stimmen.
Die Amtsführung Kirchschlägers war allseits geachtet; er scheute auch bei heiklen Problemen offene Worte nicht ("Trockenlegen der Sümpfe und sauren Wiesen" anlässlich des AKH-Skandals).
Historische Bilder zu Rudolf Kirchschläger (IMAGNO)
Werke (Auswahl)#
Der Friede beginnt im eigenen Haus, 1980Verantwortung in unserer Zeit, 1990
Immer den Menschen zugewandt, herausgegeben von J. Pühringer, 2000
Literatur#
B. Jaminskyj, Der Weg in die Hofburg, 1975M. Schenz, Bundespräsident R. Kirchschläger, 1984
F. Loidl, Bundespräsident Dr. R. Kirchschläger - ein 70er, 1985
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