Krischanitz, Adolf#
* 26. 5. 1946, Schwarzach (Salzburg)
Architekt
Adolf Krischanitz wurde am 26. Mai 1946 in Schwarzach im Pongau in Salzburg geboren.
Noch während des Architekturstudiums an der Technischen Universität in Wien (1965-1972) gründete er 1970 zusammen mit Otto Kapfinger und Angela Hareiter die Arbeitsgemeinschaft "Missing Link". Neben Lehraufträgen und Gastprofessuren in Wien, München, Karlsruhe und Berlin hatte Adolf Krischanitz von 1992 bis 2011 auch die Professur für Entwerfen und Stadterneuerung an der Hochschule der Künste in Berlin inne.
Adolf Krischanitz, der auch im Bereich der Möbel- und Innenraumgestaltung tätig ist, lebt seit 1979 als freischaffender Architekt in Wien und gründete 2004 das Architekturbüro "Krischanitz & Frank" mit Birgit Frank in Wien, Berlin und Zürich - eine Zusammenarbeit, die bis 2007 bestand. Heute hat die "Architekt Krischanitz ZT GmbH" ihren Hauptsitz in Wien und eine Niederlassung in Zürich.
Adolf Krischanitz war langjähriges Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Architektur, von 1991 bis 1995 Präsident der Wiener Secession, 1979 Mitbegründer der Zeitschrift "UmBau", nahm mehrmals an der Architektur-Biennale in Venedig teil und stellt seine Arbeiten regelmäßig in Ausstellungen vor.
Adolf Krischanitz hat sich mit seinen klar konturierten Bauten in minimalistisch anmutender Formensprache weit über die Grenzen Österreichs hinaus profiliert. Sein umfassendes Werkverzeichnis beinhaltet Projekte wie die "Kunsthalle Krems", die "Neue Welt Schule" im Wiener Prater und die "Lauder Chabad Schule" im Wiener Augarten. Auch der Bau der Kunsthalle Wien-Karlsplatz und deren Nachfolgeprojekt, der "project space", gehen auf sein Konto - ein Prinzip, das er mit der temporären Kunsthalle auf dem Schlossplatz auch in Berlin umsetzte.
Adolf Krischanitz gilt als Spezialist für temporäre Bauten. Dass Provisorien durchaus Bestand haben können, bewies er u.a. bei seinem Um- und Ausbau des ehemaligen Brüsseler Weltausstellungspavillons von Karl Schwanzer - als 20er Haus in der Nähe des Südbahnhofs aufgestellt, machte er ihn als 21er Haus zukunftsfit. Sein sensibler Umgang mit historischer Bausubstanz war bzw. ist auch bei den Renovierungen der Wiener Werkbundsiedlung, der Secession oder derzeit beim Umbau des Brückenkopfgebäudes-Ost am Linzer Hauptplatz für die Kunstuniversität gefragt.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Preis der Stadt Wien für Architektur, 1991
- Loosmedaille für die Neue Welt Schule, 1997
- Der Goldene Rathausmann, 2002
- Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 2007
- Architekturpreis Berlin (Auszeichnung für den Bau der Temporären Kunsthalle Berlin), 2009
Werke (Auswahl)#
Möbelentwürfe, Wettbewerbsteilnahmen, Ausstellungen
realisierte Bauten
- Wiener Werkbundsiedlung, Renovierung, 1983
- Wiener Secession, Umbau und Erweiterung, 1986
- Siedlung Pilotengasse, Wien, 1987-92
- Geschäfts- und Bürogebäude Schillerpark, Linz, 1989-94
- Steirerhof, Graz, 1989-93
- Wohnhausanlage "Forellenweg", Salzburg, 1990
- Hotel Hyatt, Zürich, 1993
- Neue-Welt-Schule, Wien, 1992-94
- Kunsthalle Krems, 1992-95
- Wohnhausanlage Engilgasse, Wien, 1992-95
- Lauder-Chabad-Campus in Wien, 1992-96
- Haus Sperl, Friedrichshof, 1995-96
- Wohn- und Atelierhaus Steinaweg, Steinaweg, 1995-98
- "neues bauen am horn", Weimar, 1997-2000
- Bank Austria, Donau-City, Wien, 1997
- Museum Rietberg, Umbau und Erweiterung, 2002–2007
- Temporäre Kunsthalle Berlin, 2008
- 21er Haus, Umbau und Erweiterung des 1962 eröffneten 20er Hauses, 2003-2011
- Mustersiedlung "9=12" in Hadersdorf, 2007
- Erweiterung der Sammlung Friedrichshof, 2010
- Bürohaus und Werkskantine der Jungbunzlauer Austria AG, Niederösterreich, 2013
- Superblock im Sulzer-Areal, Winterthur, 2015
Publikationen
- Siedlung Pilotengasse, 1986
- Die Wiener Werkbundsiedlung, Dokumentation einer Erneuerung, 1986
- Kunst fürs 20er Haus, 2006
- Novartis Campus. Fabrikstrasse 16, 2008
- Mustersiedlung Hadersdorf, Neues Wohnen in Wien, 2009
- Architektur ist der Unterschied zwischen Architektur, 2009
- Superblock WInterthur, 2015
Literatur#
- BAU WERKE A. Krischanitz, 1990
- 13 Austrian Positions - Biennale di Venezia 1991
- D. Steiner, Siedlung Pilotengasse, 1992
- K. Federle: Neue Welt Schule, 1994
- Adolf Krischanitz, 1994
- Adolf Krischanitz, Architect. Buildings and Projects 1986-1998, 1998
- Museum Rietberg. Die Erweiterung, 2007
- Adolf Krischanitz Werkmonografie, 2014
- Adolf Krischanitz, 2015
Weiterführendes#
Quellen#
- AEIOU
- Architekt Krischanitz
- archINFORM
- Die Presse
- Wien.at|
- APA / OTS Presseaussendung
Redaktion: I. Schinnerl
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