Adolf Krischanitz
Adolf Krischanitz (* 26. Mai 1946 Schwarzach im Pongau, Salzburg) ist österreichischer Architekt.
Leben
Adolf Krischanitz studierte von 1965 bis 1972 Architektur an der Technischen Universität Wien und ist seit 1979 als freischaffender Architekt in Wien und Zürich tätig. Er bildete von 1970 bis 1980 mit Angela Hareiter und Otto Kapfinger die Architektengruppe Missing Link, die künstlerische Objekte, Graphik, Aktionen, Performances und Experimentalfilme realisierte.
1979 zählte er zu den Begründern der Zeitschrift UmBau der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und übernahm 1982 den Vorsitz dieser Gesellschaft. Als Mitglied und schließlich Präsident der Wiener Secession (1991–1995) verantwortete er die Gestaltung und Organisation zahlreicher Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
Krischanitz war von 1988 bis 1989 Gastprofessor an der TU München sowie an den Sommerakademien in Karlsruhe (1990), Neapel (1994/95) und Wien (1996) tätig. Von 1992 bis 2011 war er Professor für Entwerfen und Stadterneuerung an der Universität der Künste Berlin.
Entwürfe und Realisierungen
- 1985 Renovierung Werkbundsiedlung Wien, (mit Otto Kapfinger)
- 1986 Wiener Secession, Umbau und Erweiterung[1]
- 1989 Traisenpavillon, St. Pölten
- 1990 Wohnanlage „Forellenwegsiedlung“, Salzburg (mit Aldo Rossi, Oswald Mathias Ungers)
- 1990 Haus in Pötzleinsdorf, Wien
- 1992 Siedlung Pilotengasse, Wien (mit Herzog & de Meuron und Otto Steidle)
- 1992 Kunsthalle Wien, Hauptbau (Provisorium) 2002 abgerissen[2]
- 1992 Masterplan Donau-City, Wien (mit Heinz Neumann)
- 1993 Büro- und Geschäftshaus Steirerhof, Graz
- 1994 Büro- und Geschäftshaus Schillerpark, Linz
- 1994 Neue Welt Schule, Wien
- 1995 Kunsthalle Krems, Umbau der ehemaligen Tabakfabrik der Tabakregie
- 1999 Lauder-Chabad-Campus in Wien 2., Rabbiner-Schneerson-Platz (Rauscherstraße)[3]
- 2000 Feuerwache, Donau-City, Wien
- 2000 Ausstattung des Seminarzentrums und Gästehauses Swiss Re, Zürich (mit Hermann Czech)
- 2003 Wohnbebauung Kagran-West, Tokiostrasse, Wien
- 2002 Tauernbahnmuseum, Schwarzach
- 2002 Wohn- und Geschäftshaus Theresienhöhe, München
- 2002 Kunsthalle II, project space Karlsplatz, Wien
- 2003 Verkehrsleitzentrale ASFINAG, Inzersdorf
- 2005 Renovierung und Umbau "Die Brücke" Kölnischer Kunstverein, Köln
- 2005 Depot Wiener Secession, Wien
- 2006 Wohnbau Monte Laa, Wien
- 2007 Umbau und Erweiterung Museum Rietberg, Zürich (mit Alfred Grazioli)
- 2008 Buddhistisches Wohnheim Mandalahof, Wien
- 2008 Palmers Wohn- und Geschäftshaus, Wien
- 2008 Laborgebäude Novartis Campus, Basel
- 2008 Temporäre Kunsthalle Berlin[4]
- 2008 Mustersiedlung Hadersdorf (mit Hermann Czech, Diener & Diener Architekten, Max Dudler, Hans Kollhoff, Peter Märkli, Meili, Peter & Partner Architekten, Otto Steidle)
- 2010 Archiv der Zeitgenossen, Krems
- 2011 Wohn- und Geschäftshaus am Limmatfeld, Dietikon
- 2011 Wohnbau Eurogate, BP2, Wien
- 2011 Wohnbau Raxstraße, Wien
- 2011 21er Haus, Umbau und Erweiterung 20er-Haus, Wien[5]
- 2011 Bürogebäude Jungbunzlauer, Pernhofen
- 2011 Generationen: Wohnen am Mühlgrund, Bauplatz B, Wien
- 2013 Werkskantine Jungbunzlauer, Wulzeshofen
- 2015 Superblock im Sulzer-Areal, Winterthur
- 2016 Wohnbau Buchleitengasse (mit Hermann Czech)
- 2017 Sanierung der Wiener Secession[6][7]
- seit 2009 Umbau und Erweiterung der Kunstuniversität Linz
- seit 2013 Headquarter Zurich Insurance Group, Zürich
Ausstellungen
- 1980 "Austrian New Wave" mit Otto Kapfinger, New York
- 1987 "Lichtquellen", Maderna Wien
- 1991 Teilnahme an der 5. Architektur-Biennale Venedig
- 1998 "Beyond the minimal" in London und Tokyo
- 1999 "Stadt Haus Architektur", Architekturgalerie Leipzig
- 2000 Teilnahme an der 7. Architektur-Biennale in Venedig
- 2001 "Fliegender Pavillon", Galerie Pfefferle in München
- 2002 "Die Pavillons des Adolf Krischanitz", Project Space, Wien
- 2002 "Die Pavillons des Adolf Krischanitz", Tauernbahnmuseum Schwarzach
- 2011 "City. Figure. Ground / Adolf Krischanitz", Chengdu Biennale
- 2016 "Inventur", Galerie Mauroner, Wien
- 2017 "Inventur", Architekturgalerie München
- 2017 "Inventur", Architekturgalerie Berlin
- 2017 "Inventur", Architekturforum Zürich
Publikationen
- mit Otto Kapfinger: Die Wiener Secession: Das Haus: Entstehung, Geschichte, Erneuerung, Böhlau Verlag, Wien 1986, ISBN 3-205-05024-X.
- mit Otto Kapfinger: Die Wiener Werkbundsiedlung: Dokumentation einer Erneuerung, Sanierungsbericht, Beton-Verlag, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7640-0258-1
- mit Heinz Wirz: Bau Werke: Adolf Krischanitz, Ausstellungskatalog, Edition Architekturgalerie Luzern, 1990.
- mit Friedrich Achleitner: Adolf Krischanitz, Artemis Verlag, Zürich 1994, ISBN 3-7608-8409-1.
- mit Verena von Beckerath: Ideale Realitäten : 1992 - 97, Lehrgebiet für Stadterneuerung und Entwerfen Professor Adolf Krischanitz, Ausstellung, Designtransfer, Berlin 1997, ISBN 3-89462-057-9.
- mit Birgit Frank: Mitten in Metropolen: Übungen zur Stadterneuerung an der Universität der Künste Berlin, Universität der Künste Berlin, Studiengang Architektur, Berlin 2004, ISBN 3-89462-115-X.
- mit Gerbert Frodl: Kunst fürs 20er Haus – 20er Haus für die Kunst: Projekt 20er-Haus, Sanierung und Umbau, Ausstellung, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2006, ISBN 3-901508-28-7.
- Thomas Hürlimann, Daniel Kurz, Alfred Grazioli: Museum Rietberg – Die Erweiterung: Grazioli und Krischanitz Architekten, Verlag Museum Rietberg, Zürich 2007, ISBN 978-3-907077-34-4
- mit Otto Kapfinger: Mustersiedlung Hadersdorf: Neues Wohnen in Wien, Niggli-Verlag, Sulgen 2009, ISBN 978-3-7212-0657-9
- Architektur ist der Unterschied zwischen Architektur, Architecture is the Difference between Architecture, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2408-1.
Auszeichnungen
- 1989 Bauherrenpreis (Traisenpavillon, St. Pölten)
- 1991 Preis der Stadt Wien für Architektur
- 1995 Klimtmedaille der Secession Wien
- 1995 Otto-Wagner Städtebaupreis
- 1996 Bauherrenpreis (Kunsthalle Krems)
- 1997 Loosmedaille (Neue Welt Schule, Wien)
- 2002 Architekturpreis des Landes Burgenland, Auszeichnungen (Einfamilienhaus Sperl, Zurndorf)
- 2002 Kulturpreis des Landes Niederösterreich für Architektur
- 2002 Goldener Rathausmann[8]
- 2003 Betonpreis der österreichischen Zementindustrie (Verkehrsleitzentrale ASFINAG, Wien)
- 2007 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
- 2009 Architekturpreis Berlin 2009: Auszeichnung für den Bau der Temporären Kunsthalle Berlin
- 2010 Holzbaupreis Niederösterreich (Archiv der Zeitgenossen, Krems)
- 2011 Auszeichnung der Stadt Zürich für Gute Bauten 2006–2010 (Umbau und Erweiterung Museum Rietberg, Zürich)
- 2012 Architekturpreis des Landes Burgenland, Auszeichnungen (Atelierhaus – Wirtschaftsgebäude Sperl, Zurndorf)
- 2014 Holzbaupreis Niederösterreich (Werkskantine Jungbunzlauer, Wulzeshofen)
- 2016 Holzbaupreis Burgenland (Werkskantine Jungbunzlauer, Wulzeshofen)
Literatur
- Otto Kapfinger, Ákos Moravánszky, Gottfried Pirhofer, Elisabeth von Samsonow: Adolf Krischanitz, Verlag Hatje Cantz, Ostfildern 2015, ISBN 978-3-7757-3482-0
Weblinks
- Literatur von und über Adolf Krischanitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Adolf Krischanitz
- Eintrag zu Adolf Krischanitz im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Adolf Krischanitz. In: archINFORM.
- Eintrag zu Adolf Krischanitz in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Gespräch mit Adolf Krischanitz im Rahmen der Architekturradioreihe a Palaver, gesendet am 2. November 2015
Einzelnachweise
- ↑ DAS GEBÄUDE DER SECESSION (Memento vom 24. Juni 2011 im Internet Archive)
- ↑ Maik Novotny: Die Kunst des Weder-noch, in: Wochenzeitung Falter, Nr. 9 / 15, 25. Februar 2015, S. 38 f.
- ↑ Stadt Wien Lauder Chabad Campus, Eröffnung des aufgestockten Gebäudeteils, Rathauskorrespondenz 14. Mai 2009
- ↑ Temporäre Kunsthalle Berlin. Stiftung Zukunft Berlin, 31. August 2010, abgerufen am 16. März 2014.
- ↑ Adolf Krischanitz: Architektur und Adaptierung - Das 21er Haus. (Nicht mehr online verfügbar.) Österreichische Galerie Belvedere, archiviert vom Original am 16. März 2014; abgerufen am 16. März 2014.
- ↑ https://www.secession.at/sanierung-201718/
- ↑ Secession saniert und modernisiert auf ORF Wien vom 5. September 2018, abgerufen am 5. September 2018
- ↑ Goldener Rathausmann für Architekt Adolf Krischanitz Rathauskorrespondenz vom 10. Mai 2002 (abgerufen am 29. Mai 2010)
Personendaten | |
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NAME | Krischanitz, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 26. Mai 1946 |
GEBURTSORT | Schwarzach im Pongau, Salzburg |
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Temporary Kunsthalle (public exhibition space) on Vienna' Karlsplatz.Existed 1992 -2001. Architect Adolf Krischanitz. Highly controversial "Container" building in the center of Vienna | Eigenes Werk | Robert Schediwy | Datei:KunsthalleWien1993.JPG | |
Kunsthalle Krems | Eigenes Werk | Gajdoma | Datei:Kunsthalle Krems 2019 Foto Faruk Pinjo.jpg | |
Kunsthalle at the Karlsplatz in Vienna , Architect Adolf Krischanitz . | Eigenes Werk | Gryffindor | Datei:Kunsthalle Vienna June 2006.jpg | |
Architekt Adolf Krischanitz | Fotograf (c) Lukas Roth Cologne | Lukas Roth Cologne | Datei:LR3155-AKsw.jpg | |
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Diese Datei zeigt den Wiener Gemeindebau mit der ID 1711 . | Eigenes Werk | Thomas Ledl | Datei:Wohnhausanlage Dernjacgasse 10.jpg | |
Temporäre Kunsthalle Berlin - Fassaden: Gerwald Rockenstaub auf Faserzement | Eternit AG | Stefan Müller | Datei:Eternit kunsthalle Berlin Foto Stefan Müller.jpg |