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vom 18.12.2021, aktuelle Version,

Forellenwegsiedlung

Die Forellenwegsiedlung ist eine Wohnanlage im Nordwesten der Stadt Salzburg und stellt mit rund 800 Bewohnern eine der größten Siedlungen der österreichischen Landeshauptstadt dar. Dabei wurden 304 Wohneinheiten geplant, 5 Geschäftslokale, ein dreigruppiger Kindergarten, ein Veranstaltungssaal und ein Beisl. Die Forellenwegsiedlung ist Teil des geschlossenen Stadtteiles Liefering.

Geschichte

Übersichtsplan
Schautafel des Lieferinger Kulturwanderwegs

Die Siedlung ist eines der jüngsten Stadterweiterungsprojekte Salzburgs und wurde in den Jahren von 1983 bis 1984 (Planung) und von 1987 bis 1990 (Bauzeit) an der damals äußersten Peripherie der Stadt.

Initiiert vom damaligen Stadtrat Johannes Voggenhuber (Bürgerliste) als Modellbauvorhaben der sogenannten Architekturreform, sollte das Projekt Forellenwegsiedlung die Struktur des sozialen Wohnbaus mit der Zweckgemeinschaft Wohnbauträger-Architekt-Politiker unter Zuhilfenahme auswärtiger Architekturgrößen reformieren. Im 1984 durchgeführten Gutachterverfahren entschied sich der Gestaltungsbeirat für das rigide Konzept des Kölner Architekten Oswald Mathias Ungers, das zum „Masterplan“ für die von sieben Architektenteams geplanten Bebauungen erklärt wurde, maßgeblich die Ausführungen des italienischen Architekten Aldo Rossi sowie des Österreichers Adolf Krischanitz.

Die international publizierte Forellenwegsiedlung bereicherte die österreichische Debatte um den adäquaten Wohnbau an der Peripherie und gab der Salzburger Wohnbaudiskussion einen neuen und wesentlichen Impuls. Das Projekt markiert auch den Beginn der Architekturreform, initiiert von Stadtrat Johannes Voggenhuber, hin zu mehr zeitgenössischem und qualitativem Bauen. Die nach graphischen Gesichtspunkten angeordneten Plätze und Gassen sollten eine zeitgemäße Interpretation der Salzburger Altstadt darstellen, konnten jedoch nur bedingt zur Aufwertung des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raumes beitragen. Die aufgesetzte Urbanität mischte sich bei der Ausführung mit einem stärkeren Gartenstadtcharakter.

Um die Bewohner der Siedlung mit öffentlichem Verkehr zu versorgen wurde zeitgleich mit dem Bau die Obuslinie 4 von der damaligen Endstation Lieferinger Spitz bis direkt in die Forellenwegsiedlung verlängert.

Die Forellenwegsiedlung heute

Die Siedlung stellt sich heute als funktionierende Gemeinschaft aus Mietern und Eigentümern dar. Zum hohen Identitätswert tragen das Bewohnerservice und etliche Vereine und Initiativen bei. Das Bewohnerservice der Forellenwegsiedlung zeigt sich auf Grund seines Erfolges heute für den gesamten Stadtteil Liefering zuständig und unterstützt mit seiner mehr als 20-jährigen Erfahrung auch ähnliche Projekte in der Nachbarstadt Freilassing.

Literatur

  • O. M. Ungers, F. Neumeyer: Oswald Mathias Ungers, Architektur 1951–1990 | Architecture 1951–1990, DVA, Electa 1991, S. 172
  • Laura P. Spinadel: Una Siedlung degli anni '80: Complesso residenziale »Forellenweg« a Salisburgo. In: Casabella, 1984, 507, S. 34–37
  • Laura P. Spinadel: Wettbewerb Forellenweg, Salzburg, Eine Siedlung der achtziger Jahre? In: arch+: Computer-Aided Design, 1984, 77, S. 76–83
  • Der »Forellenweg« in Salzburg. In: Baumeister, 6/1990, S. 56–62
Commons: Forellenwegsiedlung  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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    Blasonierung:„In Rot eine gezinnte silberne (weiße) Stadtmauer, deren Seitenteile perspektivisch zurücktreten und in deren Mittelteil sich ein Stadttor mit offenen Torflügeln und hochgezogenem Fallgatter befindet; hinter der Stadtmauer ein sechseckiger silberner (weißwer) Turm mit goldenem (gelbem) Dach, flankiert von zwei schmaleren, niedrigeren, gezinnten silbernen (weißen) Rundtürmen mit goldenen (gelben) Spitzdächern.“ Das Wappen wurde der Stadtgemeinde zuletzt am 14. November 1931 verliehen. Die älteste erhaltene Darstellung des Salzburger Stadtwappens, auf einem Stadtsiegel, stammt aus dem Jahr 1249 und fand in dieser Form bis ins 15. Jahrhundert Verwendung. Das heutige Stadtwappen ist eine Weiterentwicklung des später entstandenen spätgotischen Stadtsiegeltyps. Wurde bis vor etlichen Jahren ein detailreiches Wappen verwendet, so ist heute ein stark stilisiertes gebräuchlich. Das Wappen von Salzburg Zaisberger, F. and Pfeiffer, N. : Salzburger Gemeindewappen. Winter Verlag, Salzburg, 1985 constructed and added by Jürgen Krause colors according to FIAV Autor/-in unbekannt Unknown author
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