Ländler#
vermutlich abgeleitet von "Landl" dem oberösterreichischen Kerngebiet)
Sammelbegriff für figurenreichen, ursprünglich improvisierten Paarrundtanz im langsamen Dreivierteltakt (seltener Zweivierteltakt), bei dem oft gesungen, gejodelt, geklatscht oder gestampft wird. Um 1500 erste Bildzeugnisse; bis etwa 1800 wird der Ländler als allgemein übliche Tanzform nur als "Tanz" bezeichnet. Er beeinflusste die Gesellschaftstänze des 18. Jahrhunderts (Styrienne, Tyrolienne), die Kunstmusik ("Deutsche Tänze") und die Entwicklung des Wiener Walzers. Typen des Ländlers sind Wickler, Steirischer und Almerischer als Werbetänze mit oft komplizierten Armverschlingungen; das Salzkammergut kennt eine Sonderform mit Singen und Klatschen. Im Unterschied dazu ist der "Landler" (ausgebildet im oberösterreichischen Hausruck-, Traun- und Innviertel) ein streng geregelter, geschrittener Gruppenländler ohne Liebeswerbung und Gebärdenspiel, jedoch mit komplizierter, vielfältiger Figurenfolge und mehrstimmigem Gesang ("Zettellandler"). Schuhplattler in Tirol und Teilen von Salzburg.
Josef Lanner: Dornbacher Ländler op. 9 (Musik-Lexikon)
Literatur#
- E. Hamza, Der Ländler, 1957
- R. Wolfram, Volkstanz, in: Österreichischer Volkskundeatlas, 5. Lieferung, 1974
- R. Witzmann, Der Ländler in Wien, 1976
- K. Horak, Ländler, in: Volksmusik in Österreich, 1984
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