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Liechtenstein - Österreich#

1699 erwarb Hans Adam von Liechtenstein die Herrschaft Schellenberg und 1712 die Grafschaft Vaduz; gemeinsam wurden diese 1719 zum Reichsfürstentum erhoben, das 1806-14 Mitglied des Rheinbunds war und 1815-66 zum Deutschen Bund gehörte. 1852 wurde mit Österreich ein Zollvertrag abgeschlossen, der bis 1919 gültig blieb. Seit 1912 besitzt Liechtenstein eigene Briefmarken. Nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie endete die Anlehnung an Österreich (nur die durch das Land führende Eisenbahn wird von den ÖBB betrieben); 1921 schloss Liechtenstein einen Post-, 1923 einen Zollvertrag mit der Schweiz, von der es auch diplomatisch vertreten wird. Seit 1960 gehört Liechtenstein der EFTA (Europäische Freihandelsassoziation) und seit 1994 dem EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) an. Landesbischof ist der Erzbischof von Vaduz (bis 1998 der Bischof von Chur, Schweiz). Das Land ist eine konstitutionelle Erbmonarchie, der Landtag hat 25 Mitglieder, seit 1984 sind auch Frauen wahlberechtigt. Fläche: 160 km2, 32.000 Einwohner, 23.800 Beschäftigte, darunter rund 4800 Grenzgänger aus Vorarlberg.

Durch die starke Bindung der Fürstenfamilie Liechtenstein an Österreich (Palais in Wien, Besitzungen in der Steiermark, in Wien und Niederösterreich) bestehen enge Kontakte, vor allem auch zu den benachbarten Regionen in Vorarlberg. Durch die besondere wirtschaftliche Situation des Landes gibt es überdies viele betriebliche Verbindungen. Im Land ansässig sind rund 20 Großbetriebe, darunter Hilti (Bohrer), Balzers (Vakuumtechnik), Ivoclar (Dentalmedizin), Presta (Gelenke), Hilcona (Lebensmittel) und Hoval (Heizkessel); zahlenmäßig dominieren aber die Klein- und Mittelbetriebe (zirka 2200 Unternehmen). Darüber hinaus gibt es noch Tausende "Briefkastenfirmen". Die Banken verwalten Vermögenswerte von mehr als 90 Milliarden Schweizer Franken (1999); die Steuern sind sehr niedrig (Erwerbssteuer für Arbeitnehmer 3,6-17,8 %, Kapitalsteuer 0,2 % und Ertragssteuer 7,5-20 %).

--> Historische Bilder zu Liechtenstein - Österreich (IMAGNO)

Literatur#



P. Raton, Liechtenstein, Staat und Geschichte, 1961


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