Menasse, Eva#
* 11. 5. 1970, Wien
Journalistin, Schriftstellerin
Eva Menasse wurde am 11. Mai 1970 als Tochter des Fußballspielers Hans Menasse in Wien geboren und ist die Halbschwester von Robert Menasse.
Sie studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete zunächst als Redakteurin für das Wiener Nachrichtenmagazin "Profil", später als Kulturredakteurin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
Im Jahr 2000 berichtete sie mehrere Wochen lang vom Prozess um den Holocaustleugner David Irving. Ihre erste eigene Buchveröffentlichung behandelte diesen juristischen Fall und erschien unter dem Titel "Der Holocaust vor Gericht".
Auch die Entstehung ihres ersten Romans "Vienna" (2005) ist von ihrer journalistischen Erfahrung geprägt: in zahlreichen Anekdoten, die manche an Friedrich Torbergs 'Tante Jolesch' erinnern, erzählt sie die fiktionalisierte Geschichte ihrer teils katholischen, teils jüdischen Verwandtschaft – den Stoff dazu sammelte sie, indem sie Interviews mit ihrer eigenen Verwandtschaft führte.
Ihrem erfolgreichen und in viele Sprachen übersetzten Romandebüt folgte 2009 ihre Kurzgeschichtensammlung "Lässliche Todsünden" und 2013 der Bestseller-Roman "Quasikristalle".
Neben ihrer Tätigkeit als Publizistin und Roman-Schriftstellerin schrieb Eva Menasse außerdem bereits Ende der 1990er Jahre zusammen mit ihrem Bruder Robert und ihrer Schwägerin Elisabeth Menasse zwei Kinderbücher ("Die letzte Märchenprinzessin", 1997 und "Der mächtigste Mann", 1998).
Eva Menasses Werke wurden unter anderem ins Englische, Französische, Italienische, Niederländische und Hebräische übersetzt.
Eva Menasse ist mit dem deutschen Schriftsteller Michael Kumpfmüller verheiratet und lebt seit 2003 in Berlin.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Claus-Gatterer-Preis, ehrende Anerkennung für sozial engagierten Journalismus, 1995
- Rolf-Heyne-Debütpreis (für den Roman "Vienna"), 2005
- Gerty-Spies-Literaturpreis (für literarische Arbeiten zu gesellschaftspolitischen Themen, verliehen von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz), 2013
- Heinrich-Böll-Preis, 2013
- Literaturpreis Alpha der Casinos Austria (für den Roman "Quasikristalle"), 2014
Werke (Auswahl)#
- Die letzte Märchenprinzessin (gem. m. E. u. R. Menasse), 1997
- Der mächtigste Mann (gem. m. E. u. R. Menasse, Illustrator R. Klein), 1998
- Der Holocaust vor Gericht. Der Prozess um David Irving, 2000
- Vienna, 2005
- Lässliche Todsünden, 2009
- Quasikristalle, 2013
Quellen#
- Literaturhaus Wien
- Verlag Kiepenheuer & Witsch
- Wiener Zeitung
- APA / OTS Presseaussendungen
Redaktion: I. Schinnerl
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