Minich, Peter#
* 29. 1. 1927, St. Pölten
† 29. 7. 2013, Wien
Kammersänger (Tenor)
Peter Minich wurde am 29. Jänner 1927 als Sohn eines Gastwirts in St. Pölten geboren.
Zunächst besuchte er die Höhere Technische Lehranstalt in Mödling für Maschinenbau, entdeckte aber bald seine Liebe zum Theater: er besuchte nach 1945 das Max-Reinhardt-Seminar und trat 1948 sein erstes Engagement im Wiener Kellertheater "Experiment" an. Noch im selben Jahr wurde er als Eleve ans Wiener Burgtheater verpflichtet und studierte parallel dazu Gesang an der Wiener Musikakademie. 1951 wurde Peter Minich als Sänger und Schauspieler am Stadttheater St. Pölten engagiert. Durch Marcel Prawy kam er über St. Gallen, Graz und das Raimundtheater an die Wiener Volksoper, der er ab 1960 bis 1987 als ständiges Mitglied angehörte.
An der Volksoper triumphierte Peter Minich praktisch in allen klassischen Operetten-Tenorrollen, machte Abstecher ins Musical und in die Oper und gestaltete auch verschiedene Solo-Programme. Mehr als 3.000 Mal trat er in ca. 50 verschiedenen Rollen auf – so verkörperte er u.a. den Professor Higgins in "My Fair Lady", den Eisenstein in der "Fledermaus" oder den Danilo in "Die lustige Witwe"; als Altoum in "Turandot" stand er zuletzt auch in der Saison 2008/09 noch auf der Bühne, obwohl er seit 2005 an Parkinson erkrankt war.
Im Frühjahr 2013 wurde Peter Minich für sein Lebenswerk mit dem neu geschaffenen österreichischen Musiktheaterpreis "Goldener Schikaneder" ausgezeichnet, den - auf Grund seiner Krankheit - er leider nicht mehr selbst, sondern seine Ehefrau Guggi Löwinger entgegennahm.
Der von Publikum und Kollegen gleichermaßen geliebte Tenor erlag am 29. Juli 2013 den Folgen einer Lungenentzündung.
Auszeichungen, Ehrungen (Auswahl):
- Verleihung des Ehrentitels Kammersänger, 1974
- Prandtauerpreis, 1976
- Gold-Medaille der Stadt Graz
- Preis der Robert-Stolz-Stiftung
- Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- Goldener Schikaneder für das Lebenswerk, 2013
Essay#
Quellen#
- AEIOU
- Volksoper
- Die Presse
- Der Standard
- I. Ackerl, F. Weissensteiner, Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, 1992
Redaktion: I. Schinnerl
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