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Nicolai, Otto#


* 9. 6. 1810, Königsberg (heute Kaliningrad, Russische Föderation)

† 11. 5. 1849, Berlin (Deutschland)


Komponist, Dirigent

Otto Nicolai., Lithographie von J. Kriehuber, 1855, © Ch. Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU
Otto Nicolai.
Lithographie von J. Kriehuber, 1855
© Ch. Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU

Otto Nicolai wurde am 9. Juni 1810 in Königsberg in Preußen geboren.

Den ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater, dem Musikdirektor Carl Nicolai. Mit 17 Jahren ging er - mit Hilfe von Förderern und Gönnern - nach Berlin, wo er von 1827 bis 1830 am Königlichen Institut für Kirchenmusik studierte. Daneben war er als Klavier- und Gesanglehrer tätig, gab Konzerte (als Sänger und Klavierspieler) und gewann auch als Komponist rasche Anerkennung.

1833 übernahm er die Stelle eines Organisten an der preußischen Gesandtschaft in Rom. Er befasste sich vor allem mit den Werken der altitalienischen Klassiker und komponierte selbst Motetten und Psalmen. Doch bald wandte sich der Kirchenmusiker, der sich bisher nur für Mozart begeistern konnte, der modernen italienischen Opernbühne zu. Er nahm 1837 seinen Abschied als Organist, reiste über Bologna, wo er die persönliche Bekanntschaft Rossinis machte, und Mailand nach Wien, um sich hier als Gesanglehrer niederzulassen. Er war 1837/38 als Gesangslehrer und Kapellmeister am k.k. Hoftheater (Kärntnertortheater) tätig, ging allerdings schon im Herbst 1938 wieder nach Rom. Für die Saison 1839/40 erhielt er einen Opernauftrag der Turiner Oper und führte hier mit großem Erfolg seine Oper "Il Templatio" auf. (Nun wurde sein Name schon in einem Atemzug mit den größten italienischen Opernkomponisten - Rossini, Bellini, Donizetti – genannt.)

1841 erhielt er einen Ruf als erster Kapellmeister an die Wiener Hofoper, wo er sehr erfolgreich tätig war. Er begründete außerdem die Philharmonischen Konzerte, bei denen unter anderem Beethovens Sinfonien aufgeführt wurden. Das erste dieser Konzerte fand am 28. 3. 1842 statt und gilt als Geburtsstunde der Wiener Philharmoniker. (Zum Gedenken findet alljährlich das Nicolai-Konzert der Wiener Philharmoniker statt.)

1848 übersiedelte der Komponist nach Berlin, wo er die Leitung des Domchors und des königlichen Opernhauses übernahm.

Otto Nicolai starb am 11. Mai 1849 in Berlin.

In seinem kurzen Leben komponierte Otto Nicolai mehr 200 Werke - neben Opern zahlreiche Lieder, geistliche und weltliche Chorwerke. Sein berühmtestes Werk bleibt die Oper "Die lustigen Weiber von Windsor", die kurz zwei Tage vor seinem Tod in Berlin uraufgeführt wurde.

Werke (Auswahl) #

Sinfonien, Orchesterwerke, geistliche und weltliche Chorwerke, Lieder und Duette, Klavierwerke

Opern

  • Enrico secondo, 1839
  • Rosmonda d’Inghilterra, 1839
  • Il Templario, 1840
  • Gildippe ed Odoardo, 1840
  • Il Proscritto, 1840
  • Die lustigen Weiber von Windsor, 1849

Weiterführendes#

Literatur#

  • T. G. Kaufman, O. Nicolai, Verdi and his Major Contemporaries, 1990
  • Konrad, Ulrich, "Nicolai, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 205 f. (Online-Version)

Quellen#

Redaktion: I. Schinnerl


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