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Noam Chomsky – eine Ausnahmeperson#

Einige Anmerkungen von H. Maurer

Seine Biographie ist im NID Dokument <1> ausführlich dargestellt. Natürlich beeindruckt der am 7.12.1928 in Philadelphia geborene schon durch einige erste Fakten: Dass er 95-jährig noch immer aktiv ist und Bücher veröffentlicht; dass ihm fast 40 Ehrendoktorate verliehen wurden; er einer der berühmtesten Professoren bis zu seiner Emeritierung am MIT war; und noch immer ein Medienstar ist, sagt wohl viel.

Warum ich mich aber veranlasst fühle, jenseits der erwähnten Biographie einige Worte zu verlieren hat damit zu tun, dass ich ihn als 21-Jähriger als Wissenschaftler kennen und verehren lernte, lange bevor er über sein Fachgebiet weit hinauswuchs. Chomsky war zu Beginn seiner Karriere ein hoch angesehener Linguist. Noch heute wird die Chomsky-Hierarchie der formalen Sprachen (viel zu) ehrfürchtig erwähnt, (wie auch in meinen ersten Buch <5>, das 1969 erschien) obwohl das gesamte Forschungsgebiet der formalen Sprachen nach Jahren mit vielen Publikationen (wo ich bei vielen Mitautor war, siehe Literatur <4>) als wenig ergiebig erwies, und heute in der Computerwissenschaft/Informatik kaum mehr erwähnt wird und keine wichtige Rolle mehr spielt.

Wirklich verdientermaßen bekannt und angesehen wurde Chomsky dadurch, dass er sich zu einem kritischen Universalwissenschaftler entwickelte, der viele Zusammenhänge entdeckte, die den vorherrschenden Ansichten oft völlig widersprachen. Siehe dazu bei Literatur <1> bzw. <2> und vor allem <3>.

Ich werde nur wenige Aspekte aus dem Buch <3> beispielhaft erwähnen. Chomsky kommt aus einer jüdischen Familie und bekannte sich immer zum Judentum. Aber dennoch verurteilte er die Schaffung Israels auf das schärfste: Ähnlich wie die europäischen Einwanderer die Indianer ausgebeutet, unterdrückt, (in Reservate) eingesperrt, ihrer Freiheit beraubt haben, viele durch Armut, Tötung oder Verzweiflung zugrunde richteten, macht es heute Israel mit den seinerzeitigen Einheimischen, den Palästinensern, argumentiert Chomsky wohl etwas überzogen. Obwohl er immer in den USA lebte bezeichnet er die USA als das gefährlichste Land der Welt und bringt viele Beispiele, wie wenige Menschen und Großkonzerne Länder und Menschen ausnutzen, sich auf einen gefährlichen Konfrontation-Kurs zu großen Mächten trotz der Gefahr eines Atomkriegs begeben, für viele Probleme in Südamerika verantwortlich sind, viele einen egoistischen Kapitalisten wie Trump unterstützen, usw. Besonders freut es mich, dass Chomsky etwas sagt, was kaum je erwähnt wird: Der Abwurf der Atombomben auf Nagasaki und Hiroschima, der hunderttausende Leben vernichtete, war völlig überflüssig: der Abwurf einer einzigen Bombe auf ein dünnbesiedeltes Gebiet hätte denselben Effekt gehabt: die Kapitulation Japans.

Auf die Frage, warum trotz tiefer Krisen noch immer so viele an den „freien Markt“ glauben antwortet Chomsky ganz klar: „Es funktioniert ja alles weiterhin ganz gut für die Reichen und Mächtigen…. viele Menschen sind verzweifelt… aber einige und die großen Banken sind reicher als je zuvor“. Darum der Untertitel des Buches: Warum wir gegen die Herren der Menschheit aufstehen müssen. Chomsky tritt, wie jeder vernünftige gute Mensch, für viel mehr Gleichheit zwischen den Menschen ein, was die Lebensbedingungen betrifft. Obwohl selbst nicht gottgläubig warnt er vor den Gefahren einer zu starken Säkularisierung!

Jeder, die Welt richtig verstehen will sollte sich mit Noam Chomskys Ideen auseinandersetzen!

Literatur#

<1> Noam Chomsky Biographie als NID Beitrag, angelehnt an:
<2> AustriaWiki Beitrag zu Noam Chomsky
<3> „Kampf oder Untergang- Warum wir gegen die Herren der Menschheit aufstehen müssen.“ Westend Verlag, Deutschland. Existiert in mehreren Auflagen, die letzte 2022
<4> Die meisten der Beiträge von 5 – 95, bei den Publikationen von H. Maurer
<5> Theoretische Grundlagen der Programmiersprachen, Bibliographisches Institut Mannheim, 1969


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