Anzahl der Nobepreisträger#
Je nach Zählweise 16 oder 29 Preisträger aus Österreich! Das Nobelpreis-Komitee hat sich in einer neuen, auf seiner Homepage veröffentlichten Liste für den Geburtsort entschieden und ordnet dabei nach dem Namen des Landes zum Zeitpunkt der Geburt des jeweiligen Laureaten.
Wie viele Nobelpreisträger hat Österreich? #
Eine schwierige Frage - auch für das Nobelpreis-Komitee. Nimmt man den Geburtsort, die Staatsbürgerschaft oder den Tätigkeitsort zur Zeit der Zuerkennung als Kriterium? Das Nobelpreis-Komitee hat sich in einer neuen, auf seiner Homepage veröffentlichten Liste https://www.nobelprize.org für den Geburtsort entschieden und ordnet dabei nach dem Namen des Landes zum Zeitpunkt der Geburt des jeweiligen Laureaten. Was im Falle Österreichs aufgrund seiner Geschichte eine lange Liste bedeutet, aber auch keine eindeutige Antwort möglich macht.Fix ist nur: 16 Nobelpreisträger sind innerhalb der Grenzen des heutigen Österreichs geboren, insgesamt 29 in einem Gebiet, das zum Zeitpunkt ihrer Geburt zu Österreich gehörte. Sechs Nobelpreisträger waren zum Zeitpunkt der Preisverleihung an einer österreichischen Uni bzw. Forschungseinrichtung tätig.
Im Gebiet des heutigen Österreich geboren wurden Erwin Schrödinger (1887 in Wien; Physik-Nobelpreis 1933), Viktor F. Hess (1883 in Peggau; Physik-Nobelpreis 1936), Wolfgang Pauli (1900 in Wien; Physik-Nobelpreis 1945), Richard Kuhn (1900 in Wien, Chemie-Nobelpreis 1938) Max F. Perutz (1914 in Wien; Chemie-Nobelpreis 1962), Walter Kohn (1923 in Wien; Chemie-Nobelpreis 1998), Richard Zsigmondy (1865 in Wien; Chemie-Nobelpreis 1925), die Medizin-Nobelpreisträger Robert Barany (1876 in Wien; Nobelpreis 1914), Julius Wagner-Jauregg (1857 in Wels; Nobelpreis 1927), Karl Landsteiner (1868 in Wien; Nobelpreis 1930) Karl von Frisch (1886 in Wien; Nobelpreis 1973), Konrad Lorenz (1903 in Wien, Nobelpreis 1973), Eric Kandel (1929 in Wien, Nobelpreis 2000), Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (1946 in Mürzzuschlag; Nobelpreis 2004), Friedens-Nobelpreisträger Alfred Fried (1864 in Wien; Nobelpreis 1911) und Wirtschafts-Laureat Friedrich August von Hayek (1899 in Wien, Nobelpreis 1974).
Dazu kommen noch Preisträger wie Bertha von Suttner (geboren 1843 in Prag, Friedens-Nobelpreis 1905) oder Fritz Pregl (geboren 1869 in Laibach; Chemie-Nobelpreis 1923), die aufgrund ihres Tätigkeitsschwerpunkts traditionell zwar als "österreichische Nobelpreisträger" gesehen werden, deren Geburtsort aber "nur" im Gebiet der damaligen Donaumonarchie lag.
"Österreich-Ungarn" und "Kaiserreich Österreich"#
Kaum mit Österreich assoziiert werden folgende Laureaten, die aber vom Nobelpreis-Komitee auf seiner Homepage in der Liste der "Preisträger nach Geburtsland" unter "Österreich-Ungarn" bzw. "Kaiserreich Österreich" geführt werden: Eugene Wigner (geboren 1902 in Budapest, Physik-Nobelpreis 1963), Vladimir Prelog (geboren 1906 in Sarajevo, Chemie-Nobelpreis 1975), Leopold Ruzicka (geboren 1887 in Vukovar; Chemie-Nobelpreis 1939) das Ehepaar Carl und Gerty Cori (geboren jeweils 1896 in Prag; Medizin-Nobelpreis 1947), die beiden Literatur-Nobelpreisträger Shmuel Agnon (geboren 1888 in Buczacz/Buchach (heute Ukraine); Nobelpreis 1966) und Jaroslav Seifert (geboren 1901 in Prag; Nobelpreis 1984), George de Hevesy (geboren 1885 in Budapest; Chemie-Nobelpreis 1943), Albert Szent-Györgyi (geboren 1893 in Budapest; Medizin-Nobelpreis 1937), Isidor Isaac Rabi (geboren 1898 in Rymanow, heute Polen; Physik-Nobelpreis 1944) und der Friedens-Nobelpreisträger Ernesto Teodoro Moneta (geboren 1833 in Mailand; Nobelpreis 1907).
Sechs Personen waren zum Zeitpunkt des Erhalts "ihres" Nobelpreises an österreichischen Unis bzw. Forschungseinrichtungen tätig: Barany (1914) und Wagner-Jauregg (1927) forschten an der Uni Wien, Pregl (1923) und der aus Frankfurt stammende Medizin-Laureat Otto Loewi (1936) an der Uni Graz, Hess (1936) an der Uni Innsbruck und Lorenz (1973) an der Akademie der Wissenschaften.
Dazu gibt es noch einige Grenzfälle: Der spätere Physik-Nobelpreisträger Philipp Lenard (1905) wurde 1862 in Pressburg geboren - da damals noch offiziell dem (unter Habsburger-Herrschaft) stehenden Königreich Ungarn zugehörig, rechnet ihn das Nobelpreis-Komitee nicht Österreich zu. Aus heutiger Sicht kein größerer Verlust - Lenard war überzeugter Nationalsozialist, bezeichnete die Relativitätstheorie Albert Einsteins als "Judenbetrug" und protestierte gegen dessen Nobelpreisehren.
Eher vermisst wird dagegen wohl Literatur-Nobelpreisträger Elias Canetti (1981), der 1905 in Rustschuk im damaligen Fürstentum Bulgarien geboren wurde und eigentlich - wohl wegen seiner Wiener Jahre von 1924 bis 1938 und die Entstehung seiner ersten Werke in Wien - als typischer "Altösterreicher" gilt.
Wir dürfen anerkennend und dankend bemerken, dass die obigen Angaben im Wesentliche aus der Wiener Zeitung übernommeen wurden.